Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Titel: Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
Hier gab es, im Gegensatz zur Inneren Stadt, breit angelegte Ausfallstraßen. Aber wegen der zahlreichen Baustellen musste ich immer wieder Absperrungen umkurven.
    »Sehr witzig. An Bord sind insgesamt zweitausendzweihundert Personen. Glaubst du, Kommandantin Thora da Zoltral unterbricht die Startvorbereitungen, bloß weil einer der Köche verschlafen hat?«
    »Der Chefkoch, nehme ich doch an.«
    »Ein Titel ohne Wert. Die Kollegen sind auch keine Stümper. Vor allem aber hat man uns vorgestern bei der Instruktion unmissverständlich eingeschärft, dass absolute Pünktlichkeit geboten ist. Wie schon der selige Gorbatschow sagte: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.«
    Das Chronometer am Armaturenbrett zeigte drei Minuten vor zwölf, als wir die letzten Ausläufer der Stadt hinter uns ließen. Nun eröffnete sich der freie Blick auf die Wüstenlandschaft der Gobi und die Piste, die sie zerschnitt. Sie verlief kerzengerade auf das Monstrum zu, das sich vor den Hügeln am Horizont erhob und diese surreal erscheinen ließ, als wären sie nicht echt, sondern Kulisse eines Modellbau-Dioramas.
    Die TOSOMA war nicht riesig, sie war gigantisch . Obwohl noch mehrere Kilometer entfernt, wirkte sie auf mich erdrückend in ihrer stählernen Wucht.
    Selbstverständlich kannte ich aus den Nachrichtensendungen Bilder des arkonidischen Schlachtschiffes, das Rhodans Leute auf dem Grund des Atlantischen Ozeans gefunden hatten. Aber weder Filmaufnahmen noch schematische Darstellungen vermochten die Relationen annähernd so überwältigend wiederzugeben, wie sie sich dem freien Auge darboten. Und schon gar nicht die phantastische Geschichte dahinter: Die TOSOMA war vor zehntausend Jahren ins Meer gestürzt, abgeschossen in einer Schlacht, die den Kontinent Atlantis im Ozean hatte versinken lassen.
    »Wahnsinn«, flüsterte ich.
    »Nicht wahr?«, gab Rhino zurück. Mit feierlichem, fast singendem Unterton zählte er auf: »Sie durchmisst genau achthundertdrei Meter und achtundsiebzig Zentimeter. Sechzehn Impulstriebwerke im äquatorialen Ringwulst beschleunigen die TOSOMA mit maximal fünfhundert Kilometern pro Sekundenquadrat; das heißt: binnen zehn Minuten bis zur Lichtgeschwindigkeit!«
    »Ich kann mir schwer vorstellen, dass dieser Koloss überhaupt vom Boden abhebt.«
    »Du wirst es erleben. In ...« Rhino blickte auf die Uhr. »Nicht mal neunzig Sekunden. Pisdez! Gib Gas, mein Täubchen!«
    Ich verzichtete darauf, ihm zu erläutern, dass mein Flitzer weder mit Gas noch mit Flüssigtreibstoff fuhr. Ohnehin holte ich das Letzte aus dem kleinen Wagen heraus. Wir rasten auf den Kugelraumer zu, der sich, je näher wir ihm kamen, nur immer noch gewaltiger auftürmte, ein Berg aus Stahl, auf zwölf vergleichsweise fragilen Teleskoplandestützen ruhend.
    Im Abstand von etwa einem Kilometer umgab ein Drahtzaun das provisorische Flugfeld, dessen wie glasierter Boden an eine flirrende, spiegelnde Wasserfläche erinnerte. Zahlreiche Fahrzeuge waren vor dem Zaun geparkt; verschiedenste Privatautos, aber auch viele Busse mit Schaulustigen. Eine Schranke quer über die Piste sperrte die Zufahrt ab. Daneben standen etwa zwei Dutzend Uniformierte.
    Während ich die Geschwindigkeit reduzierte, sagte Rhino mit rauer Stimme: »Keine Zeit für langwierige Verhandlungen. Ich habe zwar einen Ausweis, aber die lassen mich garantiert nicht mehr rein. Schafft dein Flitzer die Schranke?«
    »Was?«
    »Ob wir den Balken rammen und durchbrechen können.«
    »Spinnst du? Keine Chance. Dies ist ein leichtes Stadtgefährt mit Plastikkarosserie, kein Bulldozer.«
    »Das habe ich befürchtet. Umfahr den Parkplatz! Rechts einschlagen! Los, runter von der Piste! Mach schon!«
    Er musste verrückt geworden sein. Aber ich auch, denn ich befolgte seine Anweisungen. Mit gut sechzig Kilometern pro Stunde holperten wir über den unebenen Untergrund aus Sand und Geröll. Die Fahrgastzelle schepperte, dass mir beinahe Hören und Sehen verging. Nur mit Mühe hielt ich das Lenkrad fest.
    »Wohin?«
    »Zum Zaun, was sonst!«
    »Rhino, das ist sinnlos. Komm zur Vernunft! Den Drahtzaun überwinde ich vielleicht mit viel Schwung, aber da drinnen werden wir geröstet, wenn das Raumschiff startet. Wir verglühen mitsamt der Karre!«
    »Das weiß ich auch. Bring mich nur bis zum Zaun!«
    »Was hast du vor?«
    Er gab keine Antwort, sondern kaute angespannt auf der Unterlippe. Mittlerweile waren die Polizisten auf uns aufmerksam geworden. Zwei Geländewagen nahmen die Verfolgung

Weitere Kostenlose Bücher