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Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Titel: Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Brandkatastrophen des neunzehnten Jahrhunderts. Die Zahl der Todesopfer betrug nach offiziellen Angaben 384; Schätzungen gingen von noch mehr Toten aus.
    Kutschker kriegte eine Gänsehaut, als ihm die vielen Parallelen auffielen: Hybris dort wie da, einst und jetzt.
    War er ein Geistesverwandter, ein Komplize im Ungeiste, etwa gar eine Reinkarnation des damaligen Ringtheaterdirektors? Franz Ritter von Jauner, so hieß der Unglückliche, wurde wegen Fahrlässigkeit zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, was vielen Zeitgenossen als zu milde Strafe erschien. Danach bekam er nie mehr richtig einen Fuß auf die Bretter, die auch ihm die Welt bedeuteten. Letztlich erschoss er sich am selben Tag, an dem die Pleite einer anderen, von ihm geleiteten Bühne ruchbar wurde.
    Würde Franz Ferdinand Kutschkers Name ebenso unrühmlich in die Theatergeschichte eingehen? Er hatte sich als interstellaren Pionier gewähnt, hatte der Wiener Schule der Schauspielkunst die Weiten der Galaxis erschließen wollen. Stattdessen schien seine erste Inszenierung außerhalb des heimischen Sonnensystems auch die letzte zu sein.
    Und das Schlimmste daran: Wenn diese Pechsträhne anhielt, würden nicht einmal Kritiken erscheinen ...
     
    Immer größere Bereiche der Innenwände glühten rot.
    Sie strahlten eine solche Hitze ab, dass Apeke Koulamoutou und ihre Kollegen die Kochinseln schon weit hinein in den Raum geschoben hatten.
    Die Köstlichkeiten, die sie nach wie vor anboten, erfreuten sich keines sonderlich hohen Zuspruches mehr. Den Leuten war der Appetit vergangen. In der Mehrzahl saßen sie apathisch da. Vielleicht verdrängten sie ihre missliche Lage, indem sie krampfhaft an etwas anderes dachten; vielleicht versuchten sie, ihren Frieden mit der Welt oder irgendeinem Gott zu machen. Apeke sah immer häufiger Tränen über Gesichter rinnen oder Schultern, die in lautlosem Schluchzen zuckten.
    »Die Getränke werden knapp«, sagte Dritëra Zeqiri, die albanische Zuckerbäckerin. Ströme von Schweiß hatten ihr rosiges Make-up längst vernichtet. »Insbesondere die alkoholfreien.«
    »Das habe ich befürchtet.« Nach der Transition war nur noch ein kurzer Abschluss der Revue geplant gewesen, danach hätte sich die Veranstaltung relativ rasch auflösen sollen. Deshalb war das verbliebene Kontingent an Erfrischungsgetränken knapp bemessen und ging nun, da die Menschen schwitzten und durstig waren, rasch zur Neige. »Gib auf Anfrage auch Bier und leichte Mixgetränke aus. Aber haltet die harten Sachen zurück. Randalierer hätten uns gerade noch gefehlt.«
    Am allermeisten zerrte nach Apekes Meinung die Ungewissheit an den Nerven. Sämtliche Versuche der Techniker, eine Verbindung mit dem Schiffsinneren zu etablieren, waren gescheitert. Daher hatte weiterhin niemand eine Ahnung, was eigentlich los war und in welchem Gesamtzustand sich die TOSOMA befand. War das ganze Schiff bereits unrettbar verloren, und sie wussten es bloß noch nicht?
    Ein kollektiver Aufschrei hallte durch den Hangar. Apeke sah sich um und erkannte den Grund dafür. Ihr Herz machte einen Freudensprung.
    Mitten auf der Bühne waren drei Gestalten erschienen, zwei Menschen und ein nur halb so großes Wesen mit Mausohren, einem Biberschwanz und einem einzigen spitzen, aus dem Mund ragenden Zahn. Alle drei trugen Raumanzüge mit zurückgeklappten Helmen. Der Asiat, bei dem es sich wohl am Tako Kakuta handelte, trat an die Bühnenkante und beugte sich zu den Umstehenden herunter. Apeke konnte weder Frage noch Antwort verstehen, aber kurz danach erklomm Rhino Ugoljew die Bühne und schüttelte den drei Teleportern enthusiastisch die Hände.
    Nach einer kurzen, halblaut geführten Unterhaltung drehte Rhino sich zum Auditorium, breitete die Arme mit gespreizten Fingern aus und senkte sie dann zentimeterweise wie ein Dirigent, der seinen Orchester ein Decrescendo abverlangte.
    Schließlich kehrte gespannte Ruhe ein.
     
    »Leute, ich habe gute Nachrichten«, verkündete Rhino. »Erstens, die TOSOMA ist keineswegs im Nirgendwo gestrandet, sondern wird ihren Flug nach einem Reparaturaufenthalt fortsetzen können.«
    Applaus brandete auf, in den sich gellende Pfiffe mischten. Rhino war zuerst verwirrt; dann sah er aus den Augenwinkeln, dass hinter ihm Kakuta und der hünenhaft gebaute Ras Tschubai dabei waren, sich ihrer Raumanzüge zu entledigen.
    »Zweitens«, setzte er fort, »werden uns die drei Teleporter einerseits mit Schutzanzügen versorgen und uns andererseits nach und nach

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