Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon
aus dem Hangar in die Zentralkugel des Schiffes schaffen. Wir beginnen natürlich mit den Verwundeten und sonst wie gesundheitlich Angeschlagenen. Die Transporte werden voraussichtlich etwa im Minutenabstand erfolgen, je nachdem, wie lange unsere parapsychisch begabten Freunde jeweils zur Regeneration benötigen. Ich will kein Gedrängel sehen, klar?«
»Aye, aye, Sir!«, rief irgendein Scherzbold. Als Replik deutete Rhino einen zackigen Salut an. Er erntete damit immerhin ein wenig Gelächter. Unzweifelhaft hatte sich die Stimmung seit dem Auftauchen der Teleporter erheblich verbessert.
Ein wenig nagte an Rhino schon ein schlechtes Gewissen, weil er mit der negativen Komponente der Neuigkeiten einstweilen hinter dem Berg hielt. Kakuta hatte ihm geflüstert, dass sie unter extremem Zeitdruck standen. Ihre arkonidische Kommandantin sah sich gezwungen, den Außenbereich, zu dem auch Hangar C gehörte, in weniger als einer halben Stunde abzusprengen. Selbst diese Frist hatte Perry Rhodan ihr nur abgerungen, indem er das ganze Gewicht seiner Person in die Waagschale warf.
Was das bedeutete, konnte jeder durchschauen, der die Grundrechnungsarten beherrschte. Selbst falls die Teleporter tatsächlich im Schnitt drei Personen pro Minute aus dem Hangar befreiten, ohne dabei so zu ermüden, dass die Erholungspausen immer länger wurden – dreimal dreißig ergab maximal neunzig Gerettete. Ging man davon aus, dass in der Gegenrichtung Kakuta und Tschubai je einen Raumanzug mitbrachten und Gucky deren zwei, kam man auf hundertzwanzig Geschützte, die bei einer Absprengung des Hangars wenigstens eine kleine Überlebenschance hatten.
Der Rest, fast vierhundert Menschen, würde auf der Strecke bleiben ...
Rhino grinste aufmunternd und verließ die Bühne zusammen mit den drei Teleportern, die zum provisorischen Lazarett eilten. Innerlich fühlte er sich elend. Schon bald würde er, ob es ihm schmeckte oder nicht, mit der bitteren Wahrheit herausrücken müssen. Danach brach im Hangar garantiert das Chaos aus, das er bisher erfolgreich verhindert hatte.
Er brauchte dringend eine Idee, wie er so lange wie möglich hinauszögern konnte, dass jemand unangenehme Fragen stellte ...
Nachdem Chefkoch Rhinozeros sich im Applaus der Menge gesonnt, dabei jedoch nicht einmal anständig verbeugt hatte, kam er schnurstracks zu Franz Ferdinand Kutschker gehampelt. »Ihr Typ ist gefragt«, sagte er, proletenhaft wie immer.
»Falls Sie möchten, dass ich als offiziell Verantwortlicher Ihre Maßnahmen absegne – geschenkt. Bin vollkommen d'accord. Ich würde nicht anders handeln. Es ist fast schon gespenstisch, wie Sie meinen Anordnungen vorgreifen, als könnten Sie meine Gedanken ...«
»Trommeln Sie Ihre Artisten zusammen. Wir machen mit der Revue weiter. Die letzte Zugabe harrt noch der Aufführung.«
»Wie bitte?« Kutschker glaubte, sich verhört zu haben. »Das kann nicht Ihr Ernst sein.«
»Und wie ernst ich das meine! Ob Sie's wissen wollen oder nicht, ich habe mich schon einmal in einer ähnlich schlimmen Situation befunden. In der ›Swjatitel Nikolai‹, einem havarierten Atom-U-Boot, auf dem Grund der Nordsee. Scheinbar war die Lage aussichtslos. Die Männer waren drauf und dran, einander in ihrer Verzweiflung gegenseitig zu zerfleischen. Da tat Kirjakow, der Kapitän, etwas völlig Widersinniges. Er holte die Besatzung zusammen und ließ uns Marinelieder singen.«
»Wäre es nicht klüger gewesen, kräfteschonend liegen zu bleiben und wertvolle Atemluft zu sparen?«
»Klüger vielleicht; aber in einer Massenpanik verhalten sich nur die wenigsten rational. Kirjakows allen Gesetzen der Vernunft zuwiderlaufender Befehl erwies sich trotzdem letztendlich als richtig. Das Singen verhinderte, dass wir ausflippten, und weckte unsere Lebensgeister. Wir hielten durch, bis im letzten Moment doch noch Rettung eintraf.«
»Eine herzzerreißende Anekdote, aber ... Sie sind wirklich sicher, noch bei klarem Verstand zu sein, Ugoljew?«
»Wir alle, Herr Regisseur, werden den Verstand verlieren, mit unabsehbaren Folgen, wenn wir nicht rechtzeitig etwas dagegen unternehmen. Die letzte Zugabe wird uns ein paar Minuten der Entspannung verschaffen; das ist schon sehr viel.«
»Wir haben immer noch keinen Strom. Artistische Kunststücke bei schlechter Beleuchtung auszuführen ist gefährlich.«
»Daran habe ich bereits gedacht. Kakuta bringt bei der nächsten Teleportation einen mobilen Notstromgenerator mit.«
Kutschker setzte, wie er
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