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Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Titel: Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Weihnachtsmann zusammen mit zwei irdischen Kindern von den Anführern der Marsmenschen gekidnappt, erlebte allerlei Abenteuer und half schließlich, einen marsianischen Stellvertreter seiner selbst zu installieren. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts feierte eine Bühnenversion des ursprünglich unfreiwillig komischen Stoffes außergewöhnliche Erfolge, wusste Cyr zu berichten. In der Stadt Fullerton in Kalifornien wurde das Stück seither jedes Jahr in der Adventszeit gezeigt.
    »Ich liebe diese verrückten Geschichten«, sagte Hetcher. »Aber eines erscheint mir unlogisch: Die Verfasser haben den Mars nie betreten. Ihre Geschichten handeln daher nicht vom Mars, wie er ist, sondern wie sie sich ihn vorgestellt haben. Um diese Geschichten zu verstehen, hättest du nicht zum echten Mars kommen müssen.«
    »Da hast du schon recht. Nun, es schadet zumindest nicht, hier zu sein ... Aber das ist nicht der wahre Grund, weshalb ich gekommen bin. Ich bin hier, weil auf dem Mars in diesem Augenblick Geschichte gemacht wird. Es mag ein wenig pathetisch klingen, aber ich bin überzeugt: Hier geschieht etwas Großes.«
    Hetcher antwortete eine Weile nicht. Dann stimmte er zu: »Ja, hier geschieht Großes ...«

10.
    Alles gerettet
     
    Im Hangar spitzte sich die Lage zu. Es wurde immer heißer. Zugleich nahm mangels Frischluftzufuhr der Sauerstoffgehalt ab.
    Franz Ferdinand Kutschker bemühte sich, seine Hysterie im Zaum zu halten. Theater- oder Filmregisseur zu sein implizierte Führungsstärke und totalen Durchblick. Man hatte Federico Fellini nicht umsonst il faro , den Leuchtturm, genannt. Sein Ruf wäre auf ewig und noch einen Tag im Eimer, würde er vor Schauspielern, Technikern und Publikum einen Nervenzusammenbruch hinlegen und sich vom praktisch allwissenden Regietitanen in ein kleines Häuflein Elend verwandeln.
    Also gab er sich nach außen hin trotz der Hitze kühl. Dass das glatzköpfige Rhinozeros von Chefkoch das Kommando an sich gerissen hatte, war ihm recht. Ab und an setzte Kutschker in Richtung Rhino kleine Zeichen des gnädigen Einverständnisses: beifälliges Nicken, aufmunternde Gesten oder Zurufe wie »Ganz meine Meinung!«, »Bravo, weiter so!« und »Ausgezeichnete Idee, lag mir auf der Zunge!«
    Insgeheim haderte er mit seinem Schicksal, vor allem aber mit sich selbst. Dafür, dass die zweite Hyperraumetappe offensichtlich in einem Desaster geendet hatte, konnte er grundsätzlich nichts. Hingegen war es sehr wohl gewissermaßen seine Schuld, dass sie nun in diesem schrecklichen Hangar eingeschlossen waren und um ihr nacktes Überleben bangen mussten.
    Niemand anders als er, Franz Ferdinand Kutschker, hatte die Idee gehabt, das Weltall – und zwar nicht als Projektion, sondern in natura! – als Bühnenprospekt zu benutzen. Ihm war es gelungen, sein daraus entstandenes Konzept der »Starlight- Revue« gegen alle Einwände vonseiten der Schiffsführung durchzuboxen. Konnte es, hatte er argumentiert, ein schöneres Symbol für den visionären Aufbruch der Menschheit zu den Sternen und konkret nach Arkon geben?
    Wie die meisten Künstler verkündete Kutschker bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit, dass es süß und ehrenvoll sei, für die Kunst Opfer zu bringen. Allerdings hatte er dies immer eher als theoretische Maxime verstanden, in übertragenem, gehobenem Sinne, beispielsweise im Zusammenhang mit Budgetzuteilungen und Subventionen jeder Art. Außerdem opferte er, ohne allzu häufig sein Los zu beklagen, am Altar der Musen Thalia und Melpomene, der Schutzgöttinnen von Komödie und Tragödie, seine Zeit, Kreativität und Gestaltungskraft. Aber sein Leben?
    Im schlimmsten Fall würde er noch sechshundert weitere auf dem Gewissen haben ...
    Als österreichischem Theatermann war ihm natürlich der Ringtheaterbrand ein Begriff. Am 8. Dezember 1881 wurde im als Komische Oper gegründeten Theater am Wiener Schottenring, kurz vor Beginn einer Aufführung von Jacques Offenbachs »Hoffmanns Erzählungen«, die Gasbeleuchtung von fünf Schaukästen entzündet. Ausgeströmtes Gas explodierte, das Feuer sprang auf die Prospektzüge über und breitete sich schnell auf der Bühne und im Zuschauerraum aus. Mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen wie aus Geiz eingesparte Notbeleuchtung, nach innen aufgehende Türflügel der Notausgänge und eine fatale Fehleinschätzung der Lage, weshalb die Polizei im Theaterfoyer Helfern mit dem Hinweis »Alles gerettet!« den Zutritt verwehrte, führten zu einer der größten

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