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Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Titel: Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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sagte er. »Wenn ihr mich fragt, hat er zugleich schlimme Träume und heftige Blähungen.«
    Tempsky ging zu einem Schrank, öffnete die Glastüren und entnahm eine Ampulle. »Das ferronische Allheilmittel«, sagte sie über die Schulter zu Cyr. »Ein Tee-Extrakt, den mir der ferronische Arztkollege dagelassen hat. Das sollte Ihren Freund stabilisieren und für die nächsten Stunden außer Gefecht setzen. Sie können sich getrost in Ihre Kabine trollen. Hetcher ist in guten Händen.«
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte Cyr. »Gute Nacht oder guten Tag, was immer wir theoretisch gerade haben.«
    »Schlafen Sie gut!«
    »Danke!« Er nahm seinen Schutzanzug vom Haken, legte sich ihn über den Arm und schloss die Tür von außen.
    Der Weg hinunter über die Stiegen und Wendeltreppen bis zu seinem und Hetchers Quartier erschien ihm unendlich weit. Viel weiter als von Bradbury Base bis zu dem Felsen vor dem Eingang zum Kamin in der Canyonwand, den eine Laune der Natur wie die Tatze einer Eidechse geformt hatte ...
    Er stützte sich an einem Regal ab, das aus einer Nische ragte. Datenträger kippten um, ein klassischer Dominoeffekt entstand. Eine Kassette stieß die nächste an und immer so weiter. Cyr war viel zu schwach, um die über die Kante rutschenden, zu Boden trudelnden Behältnisse aufzufangen.
    Eins ergab das andere. So war es immer im Leben.
    A, dann B, dann C ...
    Durch Cyr Aescunnars Rückgrat fuhr ein Blitz, so heiß und hell, dass es ihn kerzengerade aufstellte. Fast hätte er, der zeitlebens jeglichen Militärdienst verweigert hatte, salutiert.
    Mosaiksteinchen fielen an ihren Platz wie selbstverständlich, eins nach dem anderen. Plötzlich ergab alles einen Sinn.
    Cyr verfluchte seinen Intellekt, der ihm keine Wahl ließ. Er schnaufte durch, dann zog er den Raumanzug an und ging zurück in die Krankenstation.
    »Falsche Richtung«, sagte Emily Tempsky stirnrunzelnd. »Finden Sie allein in Ihr Bett? Oder soll ich Ihnen einen Krankenpfleger als Beistand ...«
    »Wir müssen reden.«
    »Worüber Sie wollen. Morgen oder sobald sich halt eine Gelegenheit ...«
    »Nein. Jetzt.«
    Er war sehr froh, dass sie keine von denjenigen war, die mit Blicken töten konnten.

16.
    Ein Viertel, drei Viertel
     
    Die tödliche Glutzunge leckte nach den viel zu vielen Menschen, die sich an der Außenseite des Hangars drängten, dicht an dicht, vor dem erst kürzlich mit Müh und Not geschlossenen Schott.
    Franz Ferdinand Kutschker pendelte emotional zwischen totaler Verzweiflung und dem Hochgefühl, an einem einschneidenden Augenblick der Menschheitsgeschichte teilzuhaben. Die größte Tragödie in der Historie der jungen menschlichen Raumfahrt, quasi die »Titanic« des 21. Jahrhunderts! Seine größte Sorge bestand darin, dass höchstwahrscheinlich niemand überleben würde, der seine herausragende Rolle angemessen würdigen konnte. Es war immer dasselbe mit Journalisten und Schriftstellern: Wenn man sie einmal gebraucht hätte, waren sie nicht da.
    Studierte man andererseits das Stück eines lebenden Autors ein, schwänzelte dieser ständig bei den Proben herum und quatschte überall rein in der irren Auffassung, bloß weil er den Text geschrieben hatte, wüsste er besser als der Regisseur, was er damit gemeint hatte. Waren Stück und Autor gut, wollte man sich's mit ihm nicht verscherzen, durfte ihm also nicht einfach Hausverbot erteilen. Meistens konnte man ihn damit ablenken, dass man ihm potenzielle Sexualobjekte entsprechend seiner jeweiligen Präferenz zuführte. Manche Eleven wurden fast ausschließlich zu diesem Zweck engagiert. Trotzdem verplemperte man als Regisseur viel Zeit, die man besser nutzen könnte, mit Schriftstellern.
    Was wiederum Kulturjournalisten betraf, stellten sie im Allgemeinen das noch größere Übel dar. F. F. Kutschker hatte sich bereits einige geharnischte Formulierungen notiert, die er in seiner Autobiografie ... Oh!
    Auch daraus würde wohl nichts mehr werden.
    Kutschker gehörte nicht zu den wenigen, die einen Raumanzug ergattert hatten. Abgesehen von jenen, die sich freiwillig als Träger durch den Feuertunnel gemeldet hatten, waren Personen bevorzugt worden, die unter Atemnot und Erstickungsanfällen litten. Weder fit noch angeschlagen genug, war Kutschker zwischen diesen zwei Stühlen durchgefallen.
    Die Kriterien, nach denen Ugoljews Köche die Monturen verteilten, infrage zu stellen, fand er jedoch nicht der Mühe wert. Zwar hielt er sich nach wie vor für die wichtigste Person an

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