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Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Titel: Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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jedenfalls momentan in weit besserer körperlicher Verfassung. Aber ganz sicher konnte sie sich nicht sein, dass er sich ihrer nicht doch erwehrte. Und wie sollte sie hinterher den Angriff rechtfertigen, der eine klare Überschreitung ihrer Befugnisse darstellte?
    In einem Abstand von zwei Metern blieb sie stehen. »Mann, sind Sie störrisch«, sagte die dralle Blondine begütigend. »Also schön, raus mit der Sprache! Was ist so dringend, dass es nicht warten kann, bis Sie sich ausgeschlafen haben?«
    »Der Saboteur.«
    »Welcher Saboteur?«
    »Die wahre Ursache all der vielen kleinen und größeren technischen Probleme und menschlicher Fehlleistungen. Dahinter stecken Sie, Emily. Der Saboteur, das Gespenst, das in Bradbury Base umgeht – das sind Sie.«
     
    Sie lachte schallend. »Gütiger Gott, Aescunnar, Sie halluzinieren. Auch dagegen hilft Catapresan.«
    »Ich habe Beweise.«
    Tempsky verdrehte die Augen. »Bitte, machen Sie's kurz. Auch meine Schicht dauert schon recht lange.«
    Wo beginnen? Als Liebhaber der Populärkultur spürte Cyr, dass dies der Moment war, an dem Sherlock Holmes und jeder seiner zahlreichen geistigen Nachfahren die Hände hinter dem Rücken verschränkt und begonnen hätte, den Raum mit langen Schritten zu durchmessen. Dafür fehlte ihm jedoch die Energie. »Sie heißen Tempsky«, sagte er, »und stammen aus Neuseeland.«
    »Was wird das – ein Verhör?«
    »Geht Ihre Familie auf Gustav von Tempsky zurück? Den preußischen Abenteurer, der in halb Lateinamerika unterwegs war, ehe er auf der neuseeländischen Südinsel sesshaft wurde?«
    »Das ist richtig. Aber ich sehe nicht, welche Bedeutung ...«
    »Ihr Urahn entstammte einem alten pommerellischen Adelsgeschlecht. Schon als achtzehnjähriger Fähnrich zog er an die Moskito-Küste in Honduras. Später, nach Abstechern als Goldsucher in Kalifornien und Australien, arbeitete er in Ihrer Heimat zuerst als Zeitungskorrespondent. Bald wollte er über die Maori-Kriege nicht nur schreiben, sondern ließ sich von den Siedlern als Söldner bezahlen und kämpfte als britischer Major in einer Kompanie der Forest Rangers gegen die Ureinwohner, wobei er schließlich fiel.«
    »Kommen Sie zur Sache, Mann.«
    »Ich habe das alles aus der Stationsmediathek. Wo laut der dortigen Aufzeichnungen auch Sie häufig verkehren, sowohl persönlich als auch übers Intranetz, und sich Fachliteratur aus allen möglichen Bereichen besorgen, die so gut wie nichts mit Medizin zu tun haben.«
    »Na und? Ich nutze meine Freizeit, um mich weiterzubilden. Das ist nicht verboten, sondern im Gegenteil von der Stationsleitung ausdrücklich erwünscht.«
    Cyr merkte, dass er ins Schwimmen geriet. Vielleicht hätte er seine Gedanken doch vorher in Ruhe ordnen sollen ... »Ihr Interesse an manchen sehr spezifischen Details der Ingenieurswissenschaften ist zumindest merkwürdig zu nennen.«
    »Das ist lächerlich, und Sie wissen das ebenso gut wie ich. Wieso sollte ich mir nicht Zusatzwissen gerade über die dringlichsten Problemfelder von Bradbury Base aneignen?«
    »Hubstapler? Düngemittel?«
    »Alles, wo's krankt. Ich bin Ärztin.«
    »Schlaue Replik. Andererseits diskutieren Sie mit niemandem darüber. Alle meine bisherigen Interviewpartner sagen übereinstimmend, dass Sie sich von gesellschaftlichen Anlässen fernhalten.«
    »Ich muss auf keine Kabinenpartys gehen. Sämtliche Mitglieder der Belegschaft kommen sowieso zu mir wegen der regelmäßigen Gesundheitskontrollen. – Lassen Sie uns diese Scharade abbrechen, es führt zu nichts. Ich habe meine Zeit nicht gestohlen. Legen Sie auf den Tisch, was Sie für Beweise halten, oder entschuldigen Sie sich für Ihre an den Haaren herbeigezogene Anschuldigung. Und dann trollen Sie sich in Ihr Quartier.«
    »Okay. Smetana, der Cheffunker, hat mir erzählt, dass alle Leute in der Station ab und an Nachrichten an ihre Angehörigen auf der Erde senden. Mit einer Ausnahme – Emily Tempsky. Haben Sie denn absolut niemanden, dem Sie wenigstens von Zeit zu Zeit mitteilen wollen, wie es Ihnen hier auf dem Mars ergeht?«
    »Ich ... habe mit meiner Familie gebrochen.«
    »Das Adressbuch des Distrikts Otago listet zweiundfünfzig Tempskys auf, die ihren Namen vom selben Gustavus Ferdinand aus Ostpreußen herleiten. Sie wollen mir doch wohl nicht einreden, dass Sie sich mit all diesen Verwandten überworfen haben?«
    »Wenn das der Kern Ihrer Beweisführung ist, Aescunnar, dann gute Nacht.«
     
    Sie war ein harter Brocken. Kurz hatte

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