Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon
Gegenteil ist der Fall. Sobald Sie wieder bei Sinnen und Kräften sind, wird es ein Disziplinarverfahren geben, das sich gewaschen hat!«
»Ich liebe Sie auch, Louanne ...«
Die grüne Kuppel von Bradbury Base schälte sich aus dem Gestöber, einige hundert Meter voraus, immer wieder verdeckt von den rötlichen Schlieren.
Cyr hatte nicht die geringste Lust, gleich zwei Marsmobile ordnungsgemäß zu parken und zu versorgen. Zumal sich die Ortungsimpulse überlagerten und daher noch niemand in der Station wusste, dass er auch Hetchers Bubble geborgen hatte. Da sowieso weitere Ausfahrten verboten waren, solange der Sandsturm tobte, verfrachtete er das zweite Vehikel per Fernsteuerung in einen Graben.
Nach der – hoffentlich bald – kommenden Schlafperiode würde er sich darum kümmern.
Drei Gestalten in Raumanzügen kamen ihm entgegen, als er, Hetchers leblosen Leib geschultert, aus dem Marsmobil-Unterstand auf die Hauptschleuse zutorkelte. Erst aus nächster Nähe erkannte er die Kommandantin, den Sheriff und die Ärztin Emily Tempsky. Sie nahmen ihm Hetcher ab.
Dann riss der Film.
Cyr Aescunnar erwachte, weil jemand sehr angenehm roch. Er selbst konnte es nicht sein. »Wie geht es Hetcher?«, war sein erster Gedanke, und den sprach er auch laut aus.
»Unsere Versuche, ihn aus seiner Bewusstlosigkeit zu wecken, fruchten nicht«, sagte die erfrischend parfümierte Person, die sich als Tempsky entpuppte. »Mein Kollege und ich vermuten, dass der Grund für seine Ohnmacht in der erlittenen Sauerstoffknappheit zu suchen ist. Für mehr reicht es leider nicht. Die Krankenstation beruht auf irdischer Technologie. Bei Ferronen ist eine Diagnose damit ein besseres Ratespiel.«
»Aber Spucknäpfe«, lallte Cyr, »haben Sie.«
»Die sind auch bedeutend einfacher zu beschaffen.«
»Kann ich zu ihm?«
»Wenn Sie unbedingt wollen ... Sie sind hochgradig erschöpft, vollkommen ausgelaugt, das werden Sie wohl nicht abstreiten. Grundsätzlich fehlt Ihnen jedoch nichts. Nahrungsergänzungspräparate habe ich Ihnen bereits verabreicht. Also halten Sie von mir aus Ihrem verrückten Kumpel kurz das Händchen. Und danach verziehen Sie sich schleunigst in Ihr Quartier zum Matratzenabhorchen, bevor die Kommandantin Sie schon heute zum Latrinendienst einteilt. Verstanden?«
Cyr nickte, wobei die Umgebung vor seinen Augen verschwamm. Er stemmte sich hoch, rutschte von der Pritsche, bemerkte, dass er nichts anhatte außer einer viel zu weiten, um seine Oberschenkel schlabbernden Unterhose, zog diese ruckartig bis über den Bauchnabel, befand, dass er sich nicht zu schämen brauchte, weil die Marsstation doch recht weit entfernt vom nächsten Opernball war, und ging ein paar Schritte weiter bis zu dem Krankenbett, in dem Hetcher lag.
Wie die neuseeländische Ärztin, die ihm gefolgt war, angeregt hatte, ergriff er Hetchers Hand. Sie war kalt. Sehr kalt. Das gab zur Besorgnis Anlass, weil Ferronen, wie Cyr zu wissen glaubte, im Allgemeinen auf ein wärmeres Klima als das irdische eingestellt waren.
Moment , dachte Cyr. Logischer Fehler. Sollte ihr Stoffwechsel nicht gerade deshalb ...?
In welcher Schlussfolgerung auch immer diese Überlegung gemündet hätte, sie entglitt Cyr. Er durchblickte das alles schon lange nicht mehr. An seinem Hinterkopf hämmerte ein Specht, pock-pock-pocketi-pock.
»Bei Gott, gehen Sie endlich schlafen«, sagte Tempsky. »Sie helfen Ihrem Zimmergenossen nicht im Mindesten, wenn Sie ebenfalls umkippen. Alles, was Sie für ihn tun konnten, haben Sie bereits bravourös erledigt.«
Die Frau hatte so was von recht. Überhaupt war sie eine der erfreulichsten Persönlichkeiten in diesem elenden Bunker. »Verständigen Sie mich, falls er ...?«
»Klar doch.«
Cyr nickte dankend, tippte sich an die Schläfe, fasste seine Restenergie zusammen, damit er die wenigen Schritte aus der Medoabteilung einigermaßen würdevoll hinter sich brachte, da bäumte sich Hetcher auf.
Der Ferrone wand sich, zuckte in Konvulsionen. Seine Arme peitschten die Luft wie jenseits jeder Kontrolle. Seine Finger verkrümmten, verkrampften sich.
Hetcher drohte aus dem Bett zu fallen. Doktor Emily Tempsky war zur Stelle, bewies Routine und gelassene Expertise. Während sie sich über den Ferronen warf, um ihn zu fixieren, rief sie ihren Kollegen, den zweiten Stationsarzt. Der erschien umgehend, schlang Gurte um Hetchers Arme und Beine, horchte ihn gleich darauf mit einem Stethoskop ab.
»Basisfunktionen gewährleistet«,
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