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Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Titel: Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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sie auch daran glauben, steht auf einem anderen Blatt«, sagte Rhodan. Nach wie vor war der Mythos weit verbreitet, schutzlos einem Vakuum ausgesetzte Menschen würden auf der Stelle explodieren oder erfrieren und gleichzeitig innerlich gekocht werden.
    Nichts davon war der Fall, zumindest nicht sofort. Obwohl es im Weltraum extrem kalt war, kühlte der Körper mangels eines Wärmeleiters recht langsam aus, da er fast nur Wärmestrahlung verlor. Es trat kein unmittelbarer Schockzustand ein, wodurch der Blutdruck über dem Dampfdruck von Wasser bei 37 Grad Celsius blieb – und solange dies gewährleistet war, begann das Blut nicht zu kochen. Allerdings konnte der Speichel auf der Zunge siedend heiß werden ...
    Nach etwa zehn Sekunden schwollen die Haut und das darunter liegende Gewebe an. Aber vor dem Explodieren musste man sich immer noch nicht fürchten.
    Der Extremfallschirmspringer Joe Kittinger, eines von Bulls erklärten Idolen, hatte 1960 während des Aufstiegs mit einem Ballon in eine Höhe von über 31 Kilometern mit Druckverlust im linken Handschuh zu kämpfen. Die Hand schmerzte, wurde gefühllos und unbrauchbar, aber als Kittinger, der die Aktion trotzdem durchzog, im Rahmen seines Rekordsprungs wieder tiefere Regionen erreichte, normalisierte sich der Zustand der betroffenen Hand, und hinterher blieben keinerlei Schäden zurück. Menschliche Haut und menschliches Gewebe waren also durchaus in der Lage, einem Druckunterschied von einem Bar einige Zeit zu widerstehen – wie ja auch relativ dünne Stahltanks komprimierten Sauerstoff eingeschlossen hielten, dessen Druck ein Vielhundertfaches der Umgebungsluft ausmachte.
    Nach rund fünfzehn Sekunden, das hatte ein nicht ganz absichtlich durchgeführtes Experiment der NASA ebenfalls in den Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts ergeben, verlor man im Vakuum das Bewusstsein. Das entsprach in etwa der Zeit, die das nicht länger mit Sauerstoff angereicherte Blut für die Strecke von der Lunge bis zum Gehirn benötigte.
    Nun wurde es kritisch. Die Schäden mehrten und multiplizierten sich. Spätestens nach dreißig Sekunden sollte auch der Letzte aus dem All gefischt worden sein. Wann definitiv der Tod eintrat, darüber herrschte unter den Wissenschaftlern Uneinigkeit. Einige tendierten zu einer Minute, andere näher zu zwei oder gar drei Minuten. Experimentaldaten gab es aus naheliegenden Gründen fast keine.
    Perry Rhodan, Reginald Bull und Thora da Zoltral hatten also jeweils ungefähr 125 ungeschützte Menschen binnen weniger als einer halben Minute zu bergen. Zwei bis drei Zehntelsekunden pro Person oder drei Sekunden pro Zwölfergruppe ... Aber so durfte man nicht rechnen. Sie mussten danach trachten, möglichst große Gruppen auf einmal zu verfrachten und diese andererseits möglichst gleichmäßig auf die Ringwulsthangars zu verteilen, damit es dort nicht zu Staus kam. Reaktionsschnelligkeit war gefragt – und eine erkleckliche Portion Glück würden sie, zusätzlich zur positronischen Unterstützung, wohl auch benötigen.
    Belastend kam hinzu, dass sie nur diesen einen Versuch hatten ...
    »Bereit?«, fragte Thora.
     
    Rhino Ugoljew und seine Schicksalsgenossen hatten im Hangar C Aufstellung genommen, so weit vom Schleusenschott entfernt, wie es die Höllenglut auf der gegenüberliegenden Seite zuließ.
    Die letzte Reihe bestand aus den Trägern der Raumanzüge. Erstens machte ihnen die Hitze weniger aus. Zweitens bildeten sie, indem sie einander an den Händen hielten, eine Kette, die verhindern sollte, dass jemand von den vor ihnen Stehenden versehentlich im Hangar zurückblieb.
    Sobald sie draußen waren, sollten sie ihre Griffe lösen und versuchen, Abstand zu gewinnen, hatte Thora da Zoltral angeordnet, oder sich ansonsten völlig passiv verhalten. Ihnen drohte ja am wenigsten Gefahr. Andererseits beherrschten sie die Steuerung der Anzüge nicht gut genug, dass sie die Rettungsmission entscheidend unterstützen könnten. Da war es besser, sie verursachten wenigstens nicht noch zusätzliche Komplikationen.
    »Alles klar, Leute!«, rief Rhino. »Gleich werden wir eine Stuntnummer abliefern, die uns so schnell keiner nachmacht. Nicht vergessen: Auf keinen Fall die Luft anhalten! Das ist das Allerwichtigste, sonst beschädigt ihr euch die Lungen.« Er hatte ihnen bereits dreimal eingebläut, dass es dasselbe war wie bei aufsteigenden Gerätetauchern, aber man konnte es nicht oft genug sagen. »Wenn ich das Zeichen gebe, werden wir also schön

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