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Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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schlug auf Tweel ein.
    Hetcher wagte kaum zu atmen. Cyrs Bewegungen wurden sichtlich langsamer. Seine Kräfte erlahmten. Tweel stieß mit dem Schnabel vor, hackte und biss in den Anzug und riss daran. Das ferronische Material entglitt seinem Schnabel. Es zeigte eine Ausbeulung, war aber noch intakt. Tweel warf den Kopf von einer Seite zur anderen wie ein Jagdhund, der seine Beute totschüttelte.
    Hetcher wurde übel, er presste die Hände gegen den Bauch. Sein Blickwinkel schrumpfte auf Tweels Angriff zusammen. Der Schnabel, das Reißen am Anzug, das er nicht hören, aber sehr wohl interpretieren konnte. Gleich war es vorbei, dann würde in Cyrs Schutzhülle ein Loch klaffen, das den Tod einließ. Er musste sich entscheiden. Sofort. Oder Tweel nahm ihm die Entscheidung endgültig ab.
    Hetcher löste sich aus seiner Erstarrung. Er stolperte auf Tweel zu und packte ihn an einem der schwarzen, flügelartigen Ansätze, die in Händen endeten. Seine Finger umklammerten geschmeidige Muskeln oder zumindest etwas, das sich anfühlte wie massiges Fleisch unter lederartiger Haut. Er riss Tweel zurück.
    Lass ihn! , dachte er intensiv. Lass ihn gehen!
    Tweel hielt inne und drehte den langen Hals zu Hetcher. Er besaß drei Augen wie der Thort. Hetcher hielt den Atem an. Der Thort war ein außergewöhnlicher Ferrone, der durch sein drittes Auge erstaunliche Fähigkeiten besaß, mit deren Hilfe er die Ferronen anführte. War nicht allein diese Ähnlichkeit zum Thort ein Beweis dafür, wie göttlich Tweel war? Alle drei Sehorgane waren geschlitzt und schimmerten gelblich. Es muss sein, Hetcher. Halt uns nicht auf. Der Mensch muss sterben. Lass mich los.
    Hetcher zögerte. Einen unendlich erscheinenden Moment sahen sie einander an. In Tweels gelben Schlitzen meinte Hetcher, Zorn und unerbittliche Härte zu erkennen. Er atmete tief ein, ließ Tweel los und trat zurück. Er hatte sich entschieden.

»Die meisten Kulturen deiner Heimat würden mich als einen Gott sehen.«
    ES
     
    24.
    Levtan
    Auf der Kippe
     
    »Izkat, wach auf!« Levtan berührte Izkat am Gesicht, strich über ihren Hals. Sie murmelte etwas im Schlaf und drehte sich auf die andere Seite. Er sah sich in der Wohneinheit um, die einer Saku-Höhle nachempfunden war. Das Bett glich einem Nest aus brackig riechenden Mulchhölzern. An den Wänden krabbelten die schillernden, ovalen Ringleiber der Saku geschäftig übereinander. Levtan hatte nie verstanden, was Izkat an diesen Tieren liebte. Zwar hatte sie versucht, es ihm zu erklären (»Sie können das Fünfzigfache der eigenen Last tragen, fliegen und zwei Jahre ohne Nahrung überleben!«), aber wirklich begriffen hatte er es nicht. »Izkat! Ich hab's eilig!«
    Sie öffnete die Augen, schrak leicht zurück. In ihrem Gesicht waren Klebereste von ihrer Männermaske zu sehen. Sie bildeten Rollfetzen wie strahlenverbrannte Haut. »Lev ... konntest du was von den Fremden abgreifen?«
    »Noch nicht, aber ich hab eine Überraschung. Ich muss zum Kommunikationspunkt. Willst du mitkommen?«
    Dass er überhaupt ein bestimmtes Gebäude aufsuchen musste und nicht bequem von zu Hause aus den Hyperfunk nutzen konnte, lag an der verdammten Arroganz der Weißhaare. Die Arkoniden hatten das Monopolrecht auf Hyperfunk, ließen sich die Nutzung von den Mehandor teuer bezahlen und verlangten von ihnen persönliche Kontrollen vor Ort, die aufgezeichnet wurden. Angeblich ging es dabei um Sicherheit, doch Levtan wusste, was es wirklich war: technische Schikane! Auf diese Art zeigten die Arkoniden subtil, wer ihrer Meinung nach in diesem Raumabschnitt das Sagen hatte.
    Levtan hatte zuerst auf direktem Weg zum Hyperfunkzugang in der nächsten Sektion gewollt. Es gab nur ein Hyperfunkgerät auf der Station, das von mehreren Stellen aus zugänglich war, und es konnte dauern, bis er an die Reihe kam. Doch Izkats Wohneinheit hatte auf dem Weg zum zweitnächsten Kommunikationspunkt gelegen, und er hatte die bohrende Sorge nicht verdrängen können, ob sie den Haklui-Kräften entwischt war oder nicht.
    Izkat grinste säuerlich. »Und da kommst du erst zu mir? Hattest du Schiss, ich verpfeif dich?«
    Damit lag sie nicht völlig falsch, er hatte tatsächlich Angst gehabt, sie könnte gegenüber den Haklui-Kräften auspacken, wenn sie erwischt werden würde und ihr das Kan'or ausging. Levtan erwiderte das Grinsen gequält. »Vielleicht ein wenig. Was ist nun?«
    Sie sprang auf, zog ein Kleid über den Kopf, ohne auf Unterwäsche Wert zu legen, und stieg

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