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Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Vor ihm war Cyr zu Boden gegangen, durch Tweels Angriff auf dem Rücken gelandet und wehrte das Hybridgeschöpf mit beiden Armen ab. Tweels Schnabel hackte nach Cyr wie ein Messer, der unförmige Leib drückte ihn unerbittlich zu Boden, und Cyr rief Hetchers Namen.
    Hetcher wollte zu Cyr laufen und ihm helfen, aber er konnte es nicht. Die Handlungsimpulse aus seinem Gehirn wollten nicht in den Beinen ankommen. Während Tweel und Cyr sich einen erbitterten Austausch von Angriff und Verteidigung lieferten, es Cyr gelang, Tweel ein Stück von sich zu stoßen und auf die Knie zu kommen, tobte ein Kampf in Hetchers Innerem, der ihm jede Bewegung verbat.
    Cyr hat keine Chance gegen Tweel. Der Gedanke tauchte unvermittelt auf, er fühlte sich an wie eine Erkenntnis. Cyr wehrte sich mit ganzer Kraft, stieß Tweel von sich und kam auf die Füße. Obwohl es gut für ihn aussah, wusste Hetcher instinktiv, dass der Mensch sich auf Dauer nicht durchsetzen konnte. Tweel war in der Lage, seine Gestalt zu wandeln. Er trug keinen Druckanzug, dessen winzigstes Loch ihn zu einem qualvollen Erstickungstod verurteilen würde. Weder schien Tweel die Kälte des Mars zu beeinträchtigen, noch schien er ein Problem mit dem Kohlendioxid zu haben.
    Sollte Hetcher Tweel verbieten, Cyr etwas anzutun, und damit vielleicht sein eigenes Leben verwirken? Hetcher wollte Cyr helfen, er war sein Freund oder zumindest das, was einem Freund in Bradbury Base am nächsten kam. Der Erdenmensch hatte ihm das Leben gerettet und sich seinetwegen in diese Gefahr gebracht. Ein Teil von Hetcher konnte es nicht ertragen, diesen Kampf zu sehen und stillzustehen.
    Aber da war auch der andere Teil, der zu Tweel hielt. Beide waren gleich stark, zwei Hälften eines Ganzen, eine so wichtig und wertvoll wie die andere. Wenn Hetcher Cyr half, verriet er Tweel. Und Tweel war letztlich die Erfüllung eines uralten Wunsches, wenn nicht die Antwort auf all seine Gebete und Hoffnungen. Tweel lebte! Er war Fels, Staub und Wesen in einem. An sich schien Tweel unmöglich zu sein, dennoch existierte er, und er hatte sich Hilfe suchend an Hetcher gewandt. Tweel war wie Hetcher: Er konnte hören und sehen, wie es andere Ferronen oder Menschen nicht konnten. Tweel sah die Farben, spürte die Schwingungen der Namen und der Dinge. Hetcher musste ihm folgen, tun, was immer Tweel von ihm forderte, denn Tweel war ein Wunder.
    Erstaunlich geschickt wich Cyr einer weiteren Attacke aus und ließ Tweel ins Leere laufen. Die beiden stämmigen Beine mit den Reptilienfüßen scharrten über den Sand und spritzten kleine Steine fort. Längst standen sie alle drei in einer größer werdenden Staubwolke, die sich im letzten Licht der Sonne glitzernd über sie legte.
    Tweel sprang mit seinen dürren Beinen mit ungeahnter Kraft vom Boden ab. Er katapultierte sich in die Luft, um mit dem Schnabel voran auf Cyr zu stürzen. Der Erdenmensch wich aus, packte einen Stein vom Boden und warf ihn auf Tweel. Einen Augenblick steckte Tweel verkehrt herum im roten Sand und musste sich erst lösen. Stück um Stück glitt der Rüsselschnabel aus dem Untergrund, während Tweels Beine Halt suchten.
    Cyr wagte einen verzweifelten Angriff. Er stürzte sich auf Tweel und warf das Geschöpf zu Boden, doch Tweel hatte seinen Schnabel befreit und entwand sich ihm wie eine Schlange. Hetcher war nicht sicher, ob das Geschöpf dafür seinen kugelförmigen Leib in die Länge gezogen hatte oder ob der Staub seine Sicht trübte. Mit einem schlingernden Bocken entkam Tweel, holte Abstand heraus und richtete sich einige Schritte entfernt vom taumelnden Cyr auf. Er würde wieder angreifen, in die Höhe springen und zuhacken. So lange, bis er sein Ziel erreicht hatte und Cyr tot war.
    Hetcher hörte Tweels Stimme in seinen Gedanken. »Er muss sterben, Hetcher. Versteh das!«
    Es gelang Hetcher nicht, eine Antwort zu denken oder zu gebärden. Konnte er Cyr sterben lassen? Lautlos stöhnte Hetcher. Am liebsten hätte er sich abgewandt, aber er zwang sich, den Blick auf Cyr und Tweel gerichtet zu lassen. Es erschien ihm feige, die Augen zu verschließen oder den Kopf zu drehen.
    Tweel griff an. Mit einem Satz warf er sich gegen Cyrs Beine und riss sie ihm unter dem Leib weg. Es sah sonderbar aus, wie verzögert Cyr fiel, wie die niedrigere Schwerkraft ihn zu Boden brachte, als wäre er zusätzlich an unsichtbaren Seilen befestigt. Tweel sprang auf ihn und drückte ihn zu Boden. Dieses Mal lag Cyr auf der Seite. Er hob beide Arme und

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