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Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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in ihre Sar-Schuhe. »Okay, ich komme mit. Was hast du vor?«
    »Eine Überraschung ist nur dann eine, wenn man sie vorher nicht verrät«, belehrte sie Levtan. Er war sich selbst nicht sicher, warum er Izkat gegenüber ein Geheimnis daraus machte. Vielleicht lag es daran, dass es in seinem Inneren eine nicht tot zu bekommende Stimme gab, die ihm einflüsterte, es nicht zu tun. Wenn er Izkat sagte, was Sache war, war ihm die Entscheidung endgültig aus der Hand genommen.
    Vielleicht habe ich auch Angst, dass sie mich bewusstlos schlägt, damit sie die Belohnung allein einheimsen kann , dachte er halb im Ernst, halb belustigt. Izkat war selbst für eine Mehandor zierlich, und die Vorstellung, wie sie ihn ohne eine Waffe niederschlug, war für ihn komisch.
    »Besserwisser. Du hattest schon immer 'ne Positronik auf Halbwert.« Sie folgte ihm aus der Wohneinheit. Dabei pulte sie sich im Gesicht herum und zog die letzten Klebereste von der Haut ab. »Hast du noch Stoff? Meine Vorräte sind leer.«
    Die Frage irritierte Levtan. Nicht, weil sie sie gestellt hatte. Kata fragte ihn mindestens zweimal pro Tagzyklus nach Kan'or. Obwohl sie mehr Chronnor verdiente als er, gab sie die Einheiten schneller aus, als eine Walze auf Lichtgeschwindigkeit kam. Ihn störte, dass er tatsächlich Kan'or bei sich hatte – und es sich unangerührt in der Seitentasche seines leichten Raumanzugs befand! Wie kann ich Kan'or bei mir haben, ohne es zu nehmen? Vor nicht ganz einer Stunde hatten ihn Entzugskrämpfe beinahe unwiderruflich ins All katapultiert. Er hätte sich sofort in seiner Wohneinheit eine Dosis kleben sollen. Stattdessen hatte er drei Ovale heimlich eingesteckt, als die Terranerinnen im Anblick des Wasserfalls versunken waren, und sich dann auf den Weg gemacht.
    »Hast du was, oder nicht?«, unterbrach Izkat seine Gedanken.
    »Ja, schon ...« Sie kamen in die Warin-Röhre, Levtan steuerte zielstrebig auf ein Faku zu.
    »Ich zahl's dir oder geb's dir zurück, ehrlich.« Izkats Stimme wurde quengelnd. »Nur ein einziges Pad, wir sind Kumpel, oder?«
    Levtan bückte sich, zog ein Pad aus der Tasche – sorgsam darauf bedacht, dass keine Erfassungsoptik aufnehmen konnte, was er in der Hand hielt – und drückte es Izkat in die Finger.
    »Du bist der Beste«, lobte sie ihn überschwänglich, wie sie es nie tat, wenn sie miteinander schliefen. Aber er verstand sie. So hohl und hintergründig verzweifelt sich ihr Gerede anhörte, er wusste genau, was sie in diesem Augenblick empfand. Das Erstaunliche war, dass er sich nicht einmal im Ansatz ähnlich fühlte wie sie.
    Ich müsste an Entzugserscheinungen leiden wie ein angeschossener Ma'pek.
    Er startete das Faku, Izkat schwang sich neben ihn auf den Beifahrersitz, versteckte die Hände unauffällig unter der überstehenden Konsole und klebte das Pad auf. Sie sackte schlapp in ihren Sitz zurück, ein dümmliches Lächeln auf den Lippen.
    Levtan beschleunigte. Seine Gedanken rasten dem Fahrzeug voraus. Da war durchaus der Wunsch in ihm, Kan'or zu nehmen. Er glaubte sogar ein feines Kratzen im Magen zu spüren und ein leicht taubes Gefühl in den Nieren. Aber das war eben der Unterschied: Er glaubte es. Seine Wahrnehmungen kamen nicht als Boten aus seinem Körper, sie waren das Machwerk seiner Psyche. Mit echten Entzugserscheinungen hatten sie so wenig zu tun wie ein buntes Wandholo mit einem echten Planeten.
    Levtan spürte ein leichtes Kribbeln in seinem Finger, wieder dachte er an den einmaligen, völlig irrationalen Moment, in dem er die Brusttasche von Crest da Intral berührte. Es ist, als hätte das Gerät mich geheilt. Mein Verstand möchte Kan'or haben, mein Körper dagegen braucht es nicht länger.
    Er nahm eine Abzweigung, schoss an mehreren Werbeholos vorbei und überholte einen hellblauen Flitzer der Haklui-Kräfte.
    Bilder jagten durch seinen Kopf wie eine private Vorführung, die nur für ihn abgehalten wurde. Er sah sich mit Izkat im Dasganlu , einem schicken Restaurant, das sich abends mit nur wenigen Sensorberührungen in eine scheinbar heruntergekommene Kneipe verwandelte, wie sie auf einigen arkonidischen Kolonialwelten zu finden waren. Wie in einer Aufzeichnung hörte er sich selbst sprechen, die Kamera über seinem Kopf zeigte ihm alles von oben: »Wir haben ein Recht auf Kan'or, Izkat. Diese Stahlköpfe können uns unsere Droge nicht verbieten. Das ist ein freies Gespinst, kein Hinterhof des Regenten.«
    Die Szenerie wechselte, zeigte ihn im Kan'or-Rausch, eines der

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