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Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Gespinst gesehen. Wir werden das Schiff erreichen!« In seiner Stimme lag eiserne Entschlossenheit.
    Michalowna spürte, wie ihre Finger taub wurden und die Kälte des russischen Winters über sie kam. Ist das noch der Mann, an dessen Seite ich die Prüfungen von ES durchgestanden habe? Sie sprach den Gedanken nicht aus. Ihr Vertrauen war tief erschüttert worden. Schweigend jagte sie hinter Crest her, hinein in die Röhre, einem ungewissen Schicksal entgegen.

»Soi Gongusdor okonlun Arkondor.«
    »Nur Narren vertrauen den Arkoniden.«
    Mehandor
     
    22.
    Belinkhar
    Vertragsbruch
     
    Belinkhar verlangsamte ihre Schritte. Sie hatte den Gantus-Markt inzwischen dreimal abgelaufen. »Wo sind sie, verflucht?«
    Etztak stand gebeugt an einer Stahlstrebe, die zu einem unithischen Stoffgeschäft gehörte. »Wir haben sie verloren. Sie müssen eine Strukturlücke in den Schirmen genutzt haben.«
    »Vermutlich.« Es ärgerte Belinkhar, dass Etztak recht haben könnte. KE-MATLON ließ sich nicht komplett abriegeln, ohne für Unruhe zu sorgen. Für Mehandor war Offenheit ein zentraler Wert.
    Ein eingehender Funkspruch unterbrach ihre Gedanken. Jeston meldete sich. Er hatte sich mit einem Teil seiner Leute an der nächsten Strukturlücke am Übergang zum D-Sektor positioniert.
    »Haben Sie sie?«, fragte Belinkhar statt einer Begrüßung.
    »Nein, aber es gibt wichtige Neuigkeiten. Die Friedenspflicht wurde gebrochen. Crest da Intral hat einen Schockstrahler auf das Gespinst geschmuggelt und eingesetzt.«
    »Dieser alte Derengar?« Verwundert strich sich Belinkhar eine Haarsträhne aus der Stirn. Von Crest da Intral hätte sie zuletzt einen Gesetzesbruch erwartet.
    »Ja, Matriarchin. Die Bildübermittlung läuft, es gibt keinen Zweifel.«
    »Ich verstehe. Das ändert die Lage. Wir könnten die gesamte Besatzung in Gefangenschaft nehmen.«
    »Könnten?«, fragte Etztak, als wäre er ein erbostes Echo. Er stieß sich von der Strebe ab. »Was meinen Sie mit könnten? «
    Auch Jeston wirkte irritiert. Er wartete ihre weiteren Befehle ab.
    Belinkhar zögerte. Mit dem Bruch der Friedenspflicht stand es ihr nach Mehandorrecht zu, nach Belieben mit den Fremden zu verfahren. Gefangenschaft war die mildere Form, sie konnte auch befehlen, die Terraner töten zu lassen und nur die Arkoniden festzusetzen, damit diese von einer netten energetischen Zelle aus zusehen konnten, wie die TOSOMA als Totenbarke genutzt in eine der Sonnen gestoßen wurde. Eigentlich sollte sie sich freuen. Das war ihr Tag. Alle ihre Entscheidungen waren in gewisser Weise richtig gewesen. Denn nun lag die TOSOMA samt ihrer Crew wie ein Geschenk vor ihr, bereit, um darüber nach Belieben zu verfügen. Ihre Sippe hatte einen großen Zugewinn gemacht, selbst Etztak musste das anerkennen – und es war ihr Verdienst.
    Die Anerkennung der Sippe war ihr sicher, doch sie hatte einen bitteren Beigeschmack. Auf diese Art hatte sie sie nicht zu erringen erhofft. Belinkhar presste die Lippen zusammen, wissend, dass Etztak und Jeston auf ihre Entscheidung warteten. Sie hatte die nötigen Anweisungen zu geben, ob es ihr nun gefiel oder nicht.
    »Fordern Sie die Terraner unverzüglich zur Kapitulation auf! Das Gespinst ist kein Schießstand! Setzen Sie Crest da Intral fest und alle, die Waffen bei sich haben! Etztak, Sie ...«
    Belinkhar verstummte. Etztak war fort, der Platz an ihrer Seite leer. Sie sah sich auf dem Stoffmarkt um. Wo war ihr Schatten? Er hatte an ihrer Seite zu sein. Sie spürte ein Kichern in sich aufsteigen, das sie sich rasch und resolut verbat. Seit ihrem Amtsantritt wünschte sie sich, dass Etztak verschwand. Nun war das Unglaubliche geschehen: Ihr Schatten hatte sich ohne ein Wort des Abschieds entgegen dem Protokoll entfernt.
    »Etztak?« Sie gab Jeston einen Wink, sich an seine Aufgabe zu machen, und versuchte, Etztak über Funk zu erreichen. Vergeblich. Wenn Etztak es bemerkte, nahm er die Verbindung nicht an. Einen Moment war Belinkhar versucht, an die vielgestaltige Sternenbestie zu glauben, ein Märchen, das der Vater ihr und Gyrikh gern vor dem Einschlafen erzählt hatte. Die vielgestaltige Bestie packte unartige Kinder und schleppte sie fort, auf einen Planeten am Rand des Universums, auf dem es weder Cremeeis noch Gespinstkuchen gab.
    Wo ist er nur hin? Sie versuchte es erneut, doch das Ergebnis war das gleiche: Etztak blieb verschwunden.

23.
    Hetcher
    Die Entscheidung
     
    Hetchers Herz raste. Er fühlte sich gefangen, überfordert und verwirrt.

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