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Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Titel: Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg
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seitdem vergangen. »Sie heilen. Und wie geht's dir?«
    Seit den Ereignissen um die mysteriöse Cui hatten sie einander kaum gesehen und keine Zeit für ein längeres Gespräch unter vier Augen gefunden. Lhundup konnte nicht von sich behaupten, das Geschehen inzwischen vollumfänglich verstanden zu haben, aber er wusste, dass die Gefahr gebannt und die Normalität wiederhergestellt war. Andererseits aber gab es so etwas wie Normalität in Perry Rhodans Wüstenstadt ohnehin nicht.
    »Wie soll es armen Leuten schon gehen?«, fragte Bai Jun lapidar zurück.
    Lhundup spürte, dass Jun auf diese Floskel keine Antwort erwartete, sondern sich vielmehr selbst vor einer drückte, und beschloss, nicht nachzuhaken.
    Der Blick des mittelgroßen Mannes wanderte zum Stardust Tower. »Ich habe dich herbestellt, ganz recht. Ich möchte, dass du einen weiteren Auftrag für mich erledigst. Einen ganz besonderen.«
    Allmählich kam Leben in Terranias Straßen. Erste Geräusche hallten die Gassen und Wege entlang, Gesprächsfetzen, Motorenklang, Schritte auf dem Pflaster. Hier wurde ein Fenster geöffnet, von da wehte der Duft frischen Kaffees herüber. Die Stadt mochte jung sein, aber sie war auch schon groß und ihre Bevölkerungsdichte nicht zu unterschätzen. Lhundup hatte nie etwas Größeres gesehen, was von Menschenhand geschaffen worden war. Zwar hatten die anfänglichen Menschenströme ein wenig nachgelassen, doch kamen nach wie vor Unmengen an Träumern, Idealisten und Entwurzelten aus aller Herren Länder an Terranias Grenzen, um in diesem staatenlosen, von national beschränkten Weltanschauungen und politischem Geklüngel freien Ideal einen Neuanfang zu versuchen und ein neues – oder endlich ein – Zuhause zu finden.
    Lhundup mochte diese Zeit rund um den Sonnenaufgang, wenn der Tag noch jung und unbelastet war, voller Möglichkeiten. Nicht selten zog er dann durch die leeren Straßen, beeindruckt von der Stadt und ihren Versprechen. Nur schade, dass es eine so verflixt frühe Zeit war. »Ich höre«, sagte er und mühte sich vergebens, ein Gähnen zu unterdrücken.
    Bai Jun schien es nicht zu bemerken oder war gnädig genug, darüber hinwegzusehen. »Was weißt du über diesen Turm, Lhundup?«
    Er runzelte die Stirn. Seit er seine tibetische Heimat verlassen und sich ebenfalls Rhodans Traum verschrieben hatte, war er nur selten mit Fragen konfrontiert worden, die ihm ebenso sinn- wie ziellos erschienen. Daher beschloss er, auch diese nicht für eine solche zu halten – vorerst.
    »Schätzungsweise so viel wie die meisten hier«, antwortete er. »Der Stardust Tower ist nach dem Raumschiff benannt, in welchem Rhodan, Bull, Manoli und Flipper zum Mond reisten. Er wächst und wächst, und obwohl täglich weiter an ihm gearbeitet wird, haben die Bewohner Terranias bereits viele seiner Etagen bezogen.«
    Im Erdgeschoss halfen Vertreter der Stadt Bürgern bei ihren administrativen und organisatorischen Fragen. Die direkt darauffolgenden Stockwerke beherbergten eine von Dr. Haggard und dem derzeit vermissten Dr. Manoli geleitete Klinik. Dann kamen Wohnungen – unter anderem die Homer G. Adams', des Administrators und somit gewissermaßen Juns direkten Vorgesetzten – und weitere Büros. Aber all das war Jun hinlänglich bekannt. Wem half es, diese Informationen wiederzukäuen?
    »Er birgt Geheimnisse, Lhundup«, sagte der Bürgermeister leise und sah zu ihm. »Solche, die offenbar nicht einmal der Vorsteher dieser Stadt erfahren darf. Nenn mich paranoid, aber wenn ich in meinen langen Jahren beim Militär eines gelernt habe, dann zu erkennen, wenn mich andere für dumm verkaufen wollen. Und so leid es mir tut: Administrator Adams versucht es.«
    Lhundup fuhr sich mit der Hand durch das kurze schwarze Haar. Daher wehte der Wind also. Bai Jun ärgerte sich noch immer über die Geheimniskrämerei, die Adams bei der Sache mit der Energieversorgung an den Tag gelegt hatte. Obwohl: Ärgern war vermutlich der falsche Begriff.
    Vor wenigen Tagen war das Fusionskraftwerk Guanghui I außerhalb der Stadt in Betrieb gegangen. Entgegen vorherigen Zusicherungen hatte Homer G. Adams allerdings einen Gutteil der dort erzeugten Energie exklusiv dem Stardust Tower zuführen lassen und nicht der Gesamtheit Terranias. Lhundup wusste, dass Jun den alten Mann damit konfrontiert hatte. Er wusste aber auch, dass der Bürgermeister bei dieser Konfrontation nichts hatte erreichen können. Adams' Entschluss stand, eine Rechtfertigung blieb der

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