Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Titel: Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
Vom Netzwerk:
tatsächlich die künstliche Schwerkraft, die verrücktspielt!, dachte Sven Nylund und bereitete sich auf den unweigerlich folgenden Schmerz vor.
     
    Perry Rhodan brauchte nicht mehr als einen kurzen Blick auf die Schadensanzeigen, um zu begreifen: Die TOSOMA war bestenfalls ein brennendes Wrack – der Schutzschirm funktionierte längst nicht mehr, und jede halbwegs gut gezielte Strahlensalve traf auf die Metallkugel und stanzte oder schmolz Löcher in die Hülle.
    Die künstliche Schwerkraft setzte immer wieder aus oder veränderte den Vektor, weitere Explosionen erschütterten das Schiff.
    »Warum bringen sie es nicht zu Ende?«, keuchte Bull. Sein Blick irrte verzweifelt durch die Zentrale. Überall Fehlermeldungen, Schadensmeldungen, versagende Reparaturroutinen.
    Wieso lehnt er sich so komisch gegen die Wand?, dachte Rhodan, aber ehe er weiter darüber nachsinnen oder Bull direkt ansprechen konnte, wurde er wieder abgelenkt.
    »Sie wollen uns lebend, um uns danach selbst umbringen zu können«, behauptete Thora. Aber Rhodan sah, dass dies eher Wunschdenken entsprang und sie es nur sagte, um die anderen nicht weiter zu beunruhigen. »Wahrscheinlich fertigen sie Aufzeichnungen davon an, um zu beweisen, was sie geleistet haben.«
    Gucky klammerte sich an ihrem Bein fest. »Wenn sie uns wirklich lebend schnappen wollen, stellen sie sich aber nicht besonders geschickt an. Sie könnten einfach mal aufhören zu schießen, das würde alles deutlich vereinfachen!«
    »Es sind Naats«, sagte Thora, als sei damit alles gesagt. Sie betätigte nacheinander mehrere Sensorfelder und fluchte unterdrückt, als sie unter ihren Fingern dunkel wurden.
    »Die Steuerung versagt«, erläuterte Bull das Phänomen. »Ich kann sie überbrücken und auf die Nebenkonsole legen.«
    »Ich übernehme!« Rhodan eilte hinüber und wartete, bis die Steuerung aktiviert war. Schon auf den ersten Blick sah er, dass die meisten Schub- und Korrekturdüsen nicht mehr funktionierten. Sie rasten praktisch steuerlos durchs All. »Es ist nicht bloß die Steuerung!«, rief er Thora zu. »Der Antrieb ist hinüber. Noch drei Impulstriebwerke kriegen Saft, das Überlichttriebwerk ist unbrauchbar.«
    »Drei müssen genügen«, gab sie zurück und kam, Gucky mit sich ziehend, zu ihm. Sie betrachtete die Anzeigen nur kurz. »In Ordnung. Es ist nicht hoffnungslos, es ist aus. Bull, geben Sie alle Evakuierungswege frei. Wenn wir einen Teil der Besatzung retten wollen, haben wir nur einen einzigen Versuch!«
    »Was haben Sie vor?«, fragte Rhodan.
    »Sie will uns mit den drei letzten Triebwerken und indem sie einen anderen Teil der Antriebssektion absprengt, auf einen neuen Kurs bringen – ein gepflegter Absturz auf Snowman«, quietschte Gucky aufgeregt, der Thoras Gedanken gelesen hatte. »Glaubst du, das klappt?«
    Perry Rhodan schloss die Augen. Er vertraute Thora, Bull und nicht zuletzt seinen eigenen Fähigkeiten. Sie würden es schaffen. »Es muss.«
    Wieder traf ein heftiger Schlag die TOSOMA, und es klang wie ein alter tibetischer Tempelgong.
    »Nein!«, rief Thora.
    Die Holos unter der Zentraledecke flackerten und gingen aus.
    Rhodan spürte die Berührung einer Hand, dann wurde plötzlich alles strahlend hell und eiskalt ...
     
    »Notfall! Notfall! Bitte bereiten Sie die Evakuierung vor! Notfall! Notfall!«, dröhnte eine dunkle Stimme. Sie sprach zwar Arkonidisch, aber dank der Translatoren, die alle Reisenden der TOSOMA implantiert bekommen hatten, verstanden sie jedes Wort. Es war ein bisschen wie Zauberei, und Julian Tifflor schwirrte der Kopf, wenn er sich mit den theoretischen Grundlagen und der praktischen Umsetzung befasste; es freute ihn aber, dass keine Bedenkenträger mit Forderungen nach langfristigen Testreihen und Untersuchungen etwaiger Nebenwirkungen dieser neuen Erfindung den Weg verbaut hatten.
    »Rasch!«, drängte Julian Tifflor seine Freundin, und diese tat das Menschenmögliche, ihre drei gemeinsamen Bekannten weiterzuscheuchen. Sie hatten zwar alle mehrere Übungen für den Ernstfall mitgemacht, aber da hatten sie gewusst, dass alles nur ein Spiel war. Gut gelaunt hatten sie mit den anderen Menschen an Bord die leuchtenden Notfallwege genommen und sich vor den Rettungsrutschen und -kapseln versammelt. Es war harmlos gewesen, weil keine echte Gefahr drohte, und spannend, weil sie alle ein Stückchen mehr von der fremden, weit überlegenen Technologie sehen und erleben konnten.
    Niemand hatte damit gerechnet, dass es wirklich

Weitere Kostenlose Bücher