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Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Titel: Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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durch das Auftauchen von Novaals Geschwader.
    Die Holoprojektionen an der Decke der Zentrale zeigten das ganze Ausmaß ihrer Not; groß und violett eingefärbt sah Rhodan die beschädigte TOSOMA, ihr Raumschiff, den ganzen Stolz der terranischen Raumfahrer. Jede Schwäche wurde erbarmungslos mit gelber Schrift hervorgehoben und beziffert.
    In einer benachbarten Projektion war die strategische Lage dreidimensional dargestellt. Farbige Linien zeigten gegenwärtige und denkbare Bewegungsvektoren, Texteinblendungen verrieten Details zu den einzelnen dargestellten Objekten, etwa die Leistungsstärke der gegnerischen Schutzschirme, die Dicke und Beschaffenheit der Panzerung oder eine aktuelle Angabe zu Energiefluss und -verteilung.
    Man brauchte kein Militärgenie zu sein wie Caesar oder Napoleon, um die Situation zu analysieren: Zehntausend Jahre hatte die TOSOMA auf dem Grund des Ozeans gelegen. Obwohl sie der menschlichen Technologie um viele Jahrhunderte voraus war, war sie für ihre ehemaligen Erbauer garantiert nicht mehr state of the art.
    »Ein Oldtimer mit Motorschaden gegen elf moderne Rennwagen«, fasste Reginald Bull die Situation zusammen. Er keuchte. Der bullige Mann mit dem stoppelkurz geschorenen roten Haar sah nicht gut aus: tiefe Ringe unter den wasserblauen Augen, violette Bartschatten, die Wangenknochen traten deutlich hervor. Er stemmte eine Hand in die Hüfte. »Will jemand ernsthaft auf den Oldie wetten? Verdammt, wir können ihnen nicht einmal die Ölwannen kaputt machen!«
    »Was sollen wir sonst tun? Aufgeben?«, fragte Rhodan. Es widerstrebte ihm, einfach so die Flinte ins Korn zu werfen. Es musste doch eine Möglichkeit geben, das Blatt zu wenden und seinen Fehler wieder gutzumachen. Sie waren schließlich nicht die Bösewichte und Betrüger, für die sie nun wahrscheinlich in dieser Gegend des Alls gehalten wurden.
    »Niemals!« Thora sprang hoch und warf herrisch den Kopf zurück – plötzlich fiel sie wieder in jenes Verhalten, das er längst abgelegt geglaubt hatte. Aber so schnell veränderten sich Menschen und Arkoniden wohl nicht. »Novaal hat uns – Crest und mich, aber wahrscheinlich auch Sie, weil Sie mit uns reisen – als Verräter bezeichnet. Wissen Sie eigentlich nicht, was das bedeutet, Sie Barbar?«
    Gucky legte ihr beruhigend eine Hand auf das Bein. Von ihm ließ sie sich eine Berührung ohne Murren gefallen. Abgesehen von Crest, der sich noch auf dem Gespinst aufhielt, genoss er damit eine absolute Ausnahmestellung. »Worte sind geduldig. Du bezeichnest Perry ja auch als Barbaren, und trotzdem wachsen ihm nicht überall Haare, und er fängt an, ›br-br‹ zu sagen und zu stammeln. Daher kommt das Wort nämlich, wusstest du das?«
    »Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für Scherze. Wenn ein offizieller Repräsentant des Imperiums, und mag er auch ein lederhäutiger, nasenloser Naat sein, jemanden als Verräter bezeichnet, bedeutet das so viel wie ein formales Urteil. In der Peripherie des Reiches gibt es bei der Vollstreckung eines solchen Urteils kein Zaudern und keine Revision. Wenn wir uns ergeben, ist das unser Tod.«
    »Bei diesem Kräfteverhältnis wäre es wahrscheinlich auch unser Tod, wenn wir uns wehrten«, gab Rhodan zu bedenken.
    Sie sah ihn an, als sei die Bezeichnung Barbar noch zu schmeichelhaft für ihn. »Es gibt eine weitere Option: Flucht.«
    »Und Sie verraten uns natürlich gleich, wie wir das anstellen sollen mit diesem alten Kahn!«, verlangte Bull atemlos.
    »Selbstverständlich, da Sie von allein nicht darauf kommen werden. Sie, Rhodan, werden Novaal hinhalten, während ich die TOSOMA zur Flucht vorbereite. Uns genügt wahrscheinlich ein einziger Transitionssprung, damit das Geschwader unsere Spur verliert. Dann sind wir vorläufig in Sicherheit.«
    »Wahrscheinlich?«, fragte Bull misstrauisch. »Vorläufig? Klingt nicht nach einem Plan, sondern nach einer Verzweiflungstat.«
    »Das hängt davon ab, wie viel Zeit mir für meine Arbeit bleibt.« Sie fuhr sich mit einer Hand durch das Haar und ließ es durch die Finger gleiten. Die bleiche weißblonde Arkonidin sah atemberaubend aus – das musste man ihr lassen. Und sie schien sich ihrer Ausstrahlung nicht einmal bewusst zu sein.
    »Was ist mit unseren Kameraden, die noch auf dem Gespinst sind?«, wandte Rhodan ein.
    »Wir können nichts für sie tun«, antwortete sie schroff. Jeder konnte hören, dass sie das eigentlich nicht sagen wollte, und jedem war bewusst, was es für sie bedeutete.
    Rhodan

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