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Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Titel: Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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befreien. Sie hatten bald die oberste Schicht entfernt. Die Figur im Eis war ein etwa zwei Meter großer und kräftig gebauter Mann mit wirrem rotem Haar. Aber er hatte im Gegensatz zu den anderen Mehandor, die sie getroffen hatten, einen dichten, ungepflegten Bart. Seine Augen waren geschlossen.
    »Ich habe ihn fast herausgelöst. Weiter mit dem Strahler zu arbeiten wäre unverantwortlich.«
    Rhodan pflichtete ihr bei. Er steckte seine Waffe weg. Mit beiden Händen machte er sich daran, den Mehandor vorsichtig aus dem Eis zu ziehen. Thora unterstützte ihn auf der anderen Seite. Beide hakten ihre Finger hinter dem Körper ein und zogen vorsichtig. Erst geschah nichts. Dann löste sich der Körper mit einem saugenden Geräusch aus der Wand. Rhodan konnte ihn gerade noch auffangen, bevor er vornüberfiel.
    Rhodan schüttelte den großen Mann in seinen Armen. »Aufwachen! Sie müssen aufwachen, wenn Sie nicht erfrieren wollen.«
    Nach einer Weile öffnete der Mehandor die Augen. Blau und stechend schauten sie Rhodan an, dann musterte er nacheinander Tifflor, Orsons, Thora und Gucky. »Heiliger Vertragsbruch!«, brach es aus ihm heraus. »Wer seid ihr? Und wo sind meine Kameraden?«
    Der Bärtige sprach Interkosmo, das unter den Mehandor üblich war. Die irdischen Translatoren, die man allen Besatzungsmitgliedern der TOSOMA vor dem Start implantiert hatte, übersetzten es ohne Zeitverlust.
    Rhodan trat einen Schritt zurück, damit der Mehandor selbstständig stehen konnte. »Wer wir sind, kann ich Ihnen beantworten. Aber was aus Ihren Kameraden geworden ist, weiß ich nicht.«
    Der Mehandor zerdrückte einen Fluch zwischen den Lippen. Dann ging er ein wenig auf und ab und stampfte mit den Füßen, um die Blutzirkulation anzuregen. »Also los – wer seid ihr?«
    »Mein Name ist Perry Rhodan.« Dann deutete er der Reihe nach auf seine Begleitung. »Das dort hinten ist Julian Tifflor, neben ihm Mildred Orsons. Die Frau daneben ist Thora da Zoltral.«
    Bei Thoras Anblick weiteten sich die Augen des Mehandor.
    Rhodan wollte die Vorstellungsrunde gerade mit Gucky abschließen, als der Mehandor ihn unterbrach. »Hey, wohin man schaut, ist Eis. Überall Eis. Heißt das etwa, dass immer noch Winter ist?«
    »Es ist Winter«, bestätigte Rhodan.
    »Ihr Vollidioten!«, rief der Mehandor. »Ihr Pleitegeier, ihr Kinder eines shaklosen Tsebang, ihr kreditunwürdigen Einzelhändler, ihr Ghazirdnormest, ihr ...« Erschöpft hielt er kurz inne, um ruhig durchzuatmen. Die Strapazen der Zeit im Eis hatten also doch ihre Spuren hinterlassen. Kaum war er wieder bei Atem, setzte er seine Schimpfkanonade fort. »Seid ihr des Wahnsinns fette Beute, ihr Feinde von Profit und Kapital? Wie konntet ihr nur? Ihr habt alles verdorben!« Sein Gesicht war vor Wut gerötet.
    Thora fiel ihm mit herrischer Stimme ins Wort. »Zügeln Sie sich, Mehandor! Wir haben Ihnen eben das Leben gerettet.«
    Der Mehandor sah sie an, als traue er seinen Ohren nicht. »Sie haben was gemacht, Prinzessin?« Er lachte schallend.
    Thora stand der Mund vor Überraschung offen. Sie schnappte nach Luft.
    »Prinzessin, Sie wollen Orlgans das Leben gerettet haben?«, fuhr dieser fort. »Quatsch. Sie haben überhaupt keine Ahnung. Ich habe hier überwintert.« Dabei wies er mit der linken Hand auf die Stelle in der Wand, aus der ihn Thora und Rhodan gerade befreit hatten.
    Dieses Mal war es an Thora, ihn zu unterbrechen. Ihre Stimme war kalt vor Wut. »Ich bin keine Prinzessin. Und Sie sollten besser ...«
    Mit einer Geste schnitt ihr Orlgans das Wort ab. »Sie sollten lernen zuzuhören, Prinzessin. Ich habe ü...ber...win...tert. Per Definition dauert das Überwintern so lange, bis man über den Winter ist, also bis der Winter vorüber ist. Und das ist dann, wenn der Frühling kommt und das Eis weggetaut ist. Und – ist es schon Frühling?« Dabei deutete er mit beiden Armen auf die eisigen Wände der Höhle.
    Rhodan wusste nicht, was er zu dieser Unterhaltung hätte beitragen können. Er musterte den rüpelhaften Mehandor, der seine zerrissene Kleidung abklopfte.
    Alle warteten ab, bis der Mehandor seine Reinigungsarbeiten beendet hatte. Abschließend fuhr er sich noch mit den Fingern der linken Hand durch den wirren Bart, um wenigstens ein kleines bisschen Ordnung reinzubringen.
    Orlgans richtete sich zu voller Größe auf und schaute die Gruppe um Rhodan an. »Gut. Wir sind mit der Vorstellung noch nicht fertig. Hat das Haustier einen Namen?« Sein amüsierter Blick fiel

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