Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

auf Gucky.
    Der Ilt stemmte die Hände in die Hüften und brüllte dem Mehandor ins Gesicht: »Haustier? Ein rothaariger Möchtegernhändler, den wir erst aus dem Eis schaben mussten, bezeichnet mich als Haustier? Was fällt dir ein, du abgetakelter Handelsvertreter?«
    Der Mehandor war offensichtlich vom Ausbruch des Mausbibers überrascht. »Entschuldigt, Verzeihung, ich konnte nicht wissen, dass ...« Er räusperte sich. »Im Namen von Orlgans, dem einzigen Mehandor, der in den Zelten der Dunebrai, auf den Raumstationen der planetenlosen Ophuli und im Palast des Regenten willkommen ist, möchte ich mich in meinem Namen und dem Namen meiner Sippe entschuldigen.« Theatralisch machte er mit dem linken Fuß einen halben Schritt nach hinten und verbeugte sich vor Gucky.
    »Dunebrai?«, raunte Rhodan Thora zu.
    »Nie gehört«, antwortete diese genauso leise. »Auch die Ophuli sind mir neu.«
    »Verzeihen Sie mir?«, wandte sich Orlgans formvollendet an Gucky.
    »Meinetwegen.«
    »Danke!« Orlgans wandte sich wieder Rhodan zu. »So. Was habt ihr denn angestellt, dass man euch verbannt hat?«
    Rhodan schaute ihn verständnislos an. »Verbannt? Was meinen Sie damit?«
    Der Mehandor schaute ihn überrascht an. »Ihr kommt doch vom Gespinst, oder?«
    »Ja«, stimmte Rhodan zu.
    »Na also.« Für den Mehandor hatten sich alle weiteren Fragen zur Herkunft anscheinend erledigt. »Diese schmierige Sippe der Nham entledigt sich doch von allen, die ihnen nicht in den Kram passen, indem man sie hier auf Gedt-Kemar aussetzt. Hm, wenn ich mir euch so anschaue, könntet ihr ein paar Halunken sein. Vielleicht Taschendiebe, oder habt ihr ein paar Mädchen für euch laufen?«
    »Ihr ...« Thora streckte die Hände aus, wie um dem Mehandor die Augen mit den Daumen einzudrücken. »Was fällt Ihnen ein ...«
    Rhodan machte schnell einen Schritt nach vorne und stellte sich zwischen die beiden. »Halt, Thora!« Dann wandte er sich dem Mehandor zu. »Wir sind keine Verbannten. Und Sie sollten darauf achten, was Sie sagen. Sonst könnte es sein, dass wir die Unterhaltung mit unseren Fäusten fortsetzen.«
    Das Blau in Orlgans' Augen breitete sich weiter aus, so überrascht war der Mehandor. »Ihr seid wirklich und wahrhaftig Raumfahrer.« Ein Ruck ging durch ihn. Er richtete sich auf, zog mit den Händen den Saum seines zerrissenen Oberteils nach unten, sodass es nun straff seinen Oberkörper umspannte. »Wenn dem so ist, möchte ich mich bei Ihnen für meine Worte von eben entschuldigen ... besonders bei Ihnen, Prinzessin.« Er nickte in Richtung Thoras.
    Erneut räusperte er sich. »Perry Rhodan, dann könnt ihr mich sicher von dieser barbarischen Welt, auf der man keine ordentlichen Geschäfte machen kann, mitnehmen, hinaus in den Weltraum und zurück in die Galaxis voller Profite?«
    »Leider nein«, sagte Rhodan. »Lassen Sie mich ein wenig erklären, was uns hierher verschlagen hat. Wir stammen fast alle von einer Welt, die wir selbst Erde nennen. Wir waren aus Gründen, die wirklich keine Rolle spielen, mit einem Raumschiff auf dem Weg nach Arkon. Leider hatten wir auf dem Flug einige technische Probleme und mussten auf dem Gespinst Station machen.«
    Kurz überlegte er, was und wie er dem Mehandor den weiteren Hergang der Ereignisse schildern konnte. »Es kam zu einem Missverständnis zwischen unserem Schiff und einem Geschwader der arkonidischen Flotte.« Bei diesem Satz schaute er Orlgans direkt ins Gesicht. Dieser schien ihm die Geschichte abzukaufen – oder er hatte wenig Lust, nachzuhaken.
    »Nun, das Ganze eskalierte ein wenig«, sagte Rhodan. »Es kam zu einem Gefecht mit einem Geschwader des Imperiums. Unser Schiff wurde schwer getroffen und ist über diesem Planeten, den ihr Gedt-Kemar nennt, abgestürzt. Das arkonidische Imperium ist uns auf den Fersen – also sind wir jetzt auf der Flucht ...«
    Wenn er wirklich verbannt ist, wird er sich an dieser Geschichte hoffentlich nicht stören.
    »Die Flotte ist also hinter euch her?« Nachdenklich strich Orlgans mit den Fingern seiner rechten Hand durch seinen Bart. »Respekt, Respekt.« Dieser Kommentar klang so, als würde der Mehandor ihn wirklich ernst meinen. »Ich möchte nicht wissen, was ihr ausgefressen habt ...«
    Rhodan verzichtete auf eine direkte Antwort. Wahrscheinlich war es besser, den Mehandor im Glauben zu lassen, dass ihre Verbannung einen wichtigen Grund hatte – den er sich dann selbst ausmalen konnte. »Orlgans – wir sitzen, wie man auf meiner Heimatwelt