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Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Titel: Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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dem Tod nicht auf den Knien begegnen. Wenn er jetzt starb – niemand sollte später sagen können, dass Reginald Bull den Tod durch die Finger eines Außerirdischen auf den Knien erwartet hatte, dem Schicksal hingegeben, niedergeworfen von der Angst. Für ihn gab es nur eine Möglichkeit: aufstehen. Er ignorierte den brennenden Schmerz in seiner Hüfte und wuchtete sich auf die Beine. Ihm wurde schwindlig. Er kannte dieses Gefühl kurz vor der Ohnmacht aus vielen Flügen und Fahrten im Simulator. Er biss die Zähne zusammen und verkrampfte seine rechte Hand so, dass sich die Fingernägel in die weiche Handinnenfläche bohrten. Aber der Schmerz in der Hand zentrierte sein Wollen auf das Wachbleiben.
    Ihm war schwindlig. Ihm war schlecht. Aber er stand aufrecht.
    Bull ließ seinen Blick durch den Hangar schweifen. Er fühlte förmlich die Angst, die sich wie ein wabernder Nebel im Raum ausbreitete. Der junge Offizier, der sich gegen das Schicksal aufbäumte. Der sich auf den Naat stürzen wollte, der ihn ohne eine Gemütsregung tötete. Immer wieder prognostizierte ein Medoroboter bei der Selektion schlechte Heilungserwartungen. Manche Menschen brachen in Tränen aus, andere wurden bleich und schwiegen. Einige warfen ihren Kameraden einen letzten Blick zu, einmal sah er eine Kusshand, die geworfen wurde, bevor das Unvermeidliche geschah – der Naat der Gruppe trat einen Schritt nach vorne und tötete den jeweiligen Patienten .
    Die Halle roch nach Schweiß, Blut und Erbrochenem.
    Der Medoroboter hatte die Untersuchung an Bulls Körper beendet. »Linke Niere irreparabel geschädigt«, erklang emotionslos seine Einschätzung. »Ersatz ist die einzige Option. Vollständige Wiederherstellung binnen vierzehn Tagen möglich.«
    Bull wusste, was diese Einschätzung bedeutete: Die Kosten einer Wiederherstellung überstiegen seinen Nutzen bei Weitem.
    Der Naat kniete vor Bull nieder, bis sich seine Augen auf der Höhe von Bulls Augen befanden.
    Ist das jetzt der Moment, in dem der große Film abläuft? , überlegte Bull. In erschreckender Klarheit sah er das Gesicht seines Gegenübers. Die drei Augen, die alle auf ihn gerichtet waren. Die fehlende Nase. Den senkrecht verlaufenden Mund. Die Poren in der lederartigen Haut des Gesichts. Eine Hautverfärbung, die sich vom rechten Ohr über den Hals hinunterzog und unter der Kleidung verschwand. Ein sanfter Geruch nach Nelken.
    Und dann andere Bilder. Das pockennarbige Gesicht des Mondes, das ihn aus der Nähe anzulächeln schien. Rhodans Lachen, das sein ganzes Gesicht überstrahlte. Die Stimmung an Bord der STARDUST, wenn sich Flipper, Manoli, Rhodan und er wie alte Freunde flapsige Kommentare zuwarfen. Die Wölbung der AETRON, die sich bis zum Himmel zu erstrecken schien. Crest, der wie ein alter Weiser der Menschheit die Geheimnisse der Technik enträtselte. Thora, die Kommandantin – unnahbar und eigenartig.
    Fremde Planeten. Fremde Wesen. Fremde Sonnen.
    Felicitas Gesicht, von einem feinen Lächeln überzogen.
    Nach wie vor befanden sich die drei Augen des Naats auf derselben Höhe wie Bulls. Die Hände des Naats hatten sich noch nicht um Bulls Hals gelegt, um es zu Ende zu bringen.
    »Los, tu es!«, herrschte Bull den Naat an. »Ich bin das Warten leid. Und ich will keine heuchlerische Entschuldigung für einen Mord hören!«
    Im Gesicht des Naats war nicht zu erkennen, ob Bulls Worte irgendeine Reaktion hervorgerufen hatten. Die Stimme des Naats klang beherrscht. »Es ist kein Mord.«
    »Ach! Ist es nicht?« Bull hustete trocken. »Was ist es dann? Ein fairer Kampf vielleicht? Felicita war wehrlos. Ich bin wehrlos. Also ist es Mord.« Er spuckte dem Naat seine Verachtung zwischen die drei Augen.
    »Ihr habt gekämpft«, antwortete der Naat. »Und der Sieger bestimmt Ende und Ausgang des Kampfes.«
    »Der Sieger darf also morden«, hielt Bull die Aussage des Naats fest. »Und wieso hast du Felicita ermordet?«
    »Felicita war deine Begleiterin?« Der Naat deutete auf den auf dem Boden liegenden Körper.
    »Ihr Name war Felicita Kergonen.« Bull war nicht bereit, dem Naat weitere Informationen über sie zu geben. Er hatte das Gefühl, die Erinnerung an sie zu besudeln, wenn er seine privaten Momente mit dem Naat teilte. »Noch einmal: Warum hast du sie ermordet?«
    »Sie war schwach. Ich habe ihr Schicksal erfüllt.«
    »Ihr Schicksal?« Bull war überrascht. »Ihr Schicksal war also, wie eine Fliege erschlagen zu werden, weil sie schwächer war als du?«
    Der Naat war

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