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Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Titel: Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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nach Meer wehte herüber. Sie konnten das Fauchen des Windes hören. Wie der Atem einer vielmauligen Terr-Bestie zischte der Laut um die gorrischen Türme. Hisab-Benkh schmeckte Salz auf der Zunge und spürte trotz der Aufregung einen Anflug von Hunger. Er rieb sich den Anzug über dem fülligen Bauch. Nach dem Vorstoß würden sie ins Lager zurückkehren und sich einen guten Jall-Sakirr schmecken lassen. Der deftige Insekteneintopf wurde bereits für den Abend vorbereitet. Wenn alles gut ging, würden sie zum Sonnenuntergang im grünen Dämmerlicht Tatliras ein Fest feiern. Wenn alles gut ging. Er schluckte trocken.
    »Glaubst du, es gibt Fallen, die speziell auf organische Wesen reagieren?«, fragte Emkhar-Tuur. Ihr Gesicht sah genauso besorgt aus wie Tisla-Leherghs. Die Schuppen glänzten fahl, wie mit Wachs eingerieben, die braungoldenen Sprenkel, die ihre Wangen zierten, traten schärfer hervor als die Schuppenrillen.
    »Ich hoffe nicht.« Hisab-Benkh dachte an Fahk-Kerr. Sein Stellvertreter hatte die Vorsicht außer Acht gelassen und war in eine uralte Falle der Arkoniden geraten. Energieblitze hatten ihn eingehüllt und seinen Schutzanzug zerstört. Hisab-Benkh hatte ihn nach Rayold I evakuieren lassen. Im zentralen Hospital der Festung erhielt er die beste Versorgung, die denkbar war, dennoch schwebte Fahk-Kerr nach wie vor in Lebensgefahr.
    Die anderen Forscher taten, als wäre nichts Furchtbares vorgefallen, und dachten vermutlich nicht einmal mehr über den Vorfall nach. Der Schwache war selbst schuld an seiner Schwäche. Der Verletzte wurde der Verletzung überlassen. Hisab-Benkh war anders als seine Kollegen. Üblicherweise verbarg er es gut, weil er wusste, dass seine sozialen Neigungen in dieser Welt fehl am Platz waren. Topsider waren eben keine Arkoniden.
    Der Roboter vor ihnen hielt in der Arbeit inne. »Anlage analysiert. Öffnung ist möglich und kann vorgenommen werden. Dokumentation wurde aktualisiert.«
    »Ja!«, entfuhr es Emkhar-Tuur. »Na los, du Blechkasten! Worauf wartest du?«
    Die Maschine drehte sich wieder um und machte sich an die Arbeit. Trotz Emkhar-Tuurs Worte tat sie es mit der ihr einprogrammierten Behutsamkeit. Die Ausgrabungen gingen auch deshalb quälend langsam voran, weil die Wissenschaftler bei ihrer Arbeit so wenig wie möglich zerstören wollten. Erkenntnisse über die Vergangenheit der Arkoniden sowie ihren Untergang auf Gorr gewannen sie vor allem dann, wenn die zu untersuchenden Objekte erhalten blieben.
    Die gelbe Sonne Tatlira wanderte höher, es wurde angenehm warm. Die Zwillinge gingen im Zickzack vor der Ruine auf und ab. Regloses Stillstehen war nie ihre Stärke gewesen. Selbst im Schlaf hielten sie keine Ruhe und wälzten sich von einer Seite der Nestmulde auf die andere. Endlich öffnete sich der Zugang vor ihnen, und der Roboter glitt in die Dunkelheit hinter der Öffnung, um nach Abwehrmechanismen zu suchen.
    Hisab-Benkh trank bitteren Farrik-Saft, kaute knusprige Terk-Stangen und betrachtete die von weißen Kletterpflanzen überwucherte Ruinenstadt. Die Berraks über ihnen waren zur Ruhe gekommen und hatten sich in Schwärmen auf den wenigen verkrüppelten Bäumen niedergelassen, die zwischen den Trümmertürmen aufragten. Die Türme selbst mieden sie. Sicher lag es daran, dass die Gorrer die für sie sakralen Türme vor der Ankunft der Topsider für heilig erklärt hatten und sie hatten bewachen lassen. Große Leuchtfeuer hatten auf ihnen gebrannt, die Flugwesen fernhielten und für die Gorrer eine mystische Bedeutung besaßen. Sie sollten die Götter zurückholen, die einst nach ihrem Aberglauben in dieser Stadt gelebt hatten, denn die Götter sollten die Welt für sie heilen.
    Eine sonderbare Vorstellung, Götter zurückzuholen, um die Welt zu heilen. Hisab-Benkh konnte mit Göttern so wenig anfangen wie mit arkonidischen Märchen. Für ihn zählten Zahlen und Daten, Geschichte und die Rätsel darum, was eine Kultur hatte aufstreben lassen und was sie letztlich zu Fall gebracht hatte. Denn alle gingen sie unter, selbst die mächtigsten Reiche. Das Trümmerfeld um ihn war der beste Beweis dafür. Auch die Topsider würden irgendwann das galaktopolitische Feld räumen müssen. Und wenn diese Schlammköpfe in der Regierung nicht aufpassen, dann vielleicht eher, als uns lieb sein kann.
    »Friss deinen Schwanz!«, erklang eine misstönende Stimme ganz in der Nähe. Hisab-Benkh sah erschrocken hoch. Er fühlte sich ertappt, als hätte ein Mitglied aus

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