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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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mit jedem Wort, das sie nun sprach, kondensierte das diffuse Wissen stärker. »Ralv sieht fast aus wie ein Arkonide, jedenfalls in den Augen anderer Arten. Der Methan hat ihn mit einem Arkoniden verwechselt. Deswegen hat er ihn auch sofort angegriffen. Und hat er nicht auch so ein ähnliches Wort verwendet? Arkod oder so ähnlich?«
    »Fein beobachtet. Terrka Arkoi!, sagte er, um ganz genau zu sein, und das bedeutet Kein Arkonide! Das war das zweite Schlüsselwort.«
    »Und das dritte?« Tisla-Leherghs Tonfall wurde drängend.
    »Er sagte so etwas wie Dera naka! Nun, naka ist eines der meistbenutzten Wörter in den Aufzeichnungen des Krieges. Es wird immer adjektivisch-attributiv verwendet, wenn der Gegner beschrieben wird, manchmal auch als Zusammenziehung mit Arkoi, als Arkonaka. Ich glaube, es bedeutet im weitesten Sinne schlicht und ergreifend böse. Und Dera ist nichts anderes als eine Verbform von sein. «
    Emkhar-Tuur nickte nachdenklich. »Er hat also versucht, uns zu sagen, dass er uns nicht für böse und Arkoniden hält, Ralv aber sehr wohl? Deswegen hat er auch immer dann angegriffen, wenn wir uns Ralv näherten?«
    »Es sieht so aus«, bestätigte Hisab-Benkh. »Für den Methan ist Ralv der Feind. Bedenkt: Er ist eben erst eingeschlafen, wahrscheinlich mitten im Krieg. Dann wacht er auf, und das Erste, was er sieht, ist einer seiner Feinde, noch dazu ungerüstet und waffenlos. Hätte er sich die Gelegenheit entgehen lassen sollen?«
    »Ich bin kein Arkonide!«, warf Ralv ein. Er klang zutiefst aufgewühlt.
    Das hatte ihnen noch gefehlt – der Primitive fing an zu denken und sich seine eigene Welt zu erklären.
    »Halt die Klappe, Säuger!«, zischte Emkhar-Tuur genervt. »Zuerst will ich wissen, was Meister Hisab-Benkh dem Methan nun zugerufen hat!«
    »Oh. Das.« Hisab-Benkh kratzte sich an der Nase. »Fass kalurr-urru! Es bedeutet so viel wie ›Was maßt du dir an?‹ oder ›Du maßt dich an!‹«
    Sie traute ihren Ohren nicht. Etwas so Banales sollte diese Reaktion bei dem Methan hervorgerufen haben? »Und das hat ihn bewusstlos werden lassen? Sag mir die Wahrheit!«
    Er schüttelte den Kopf und züngelte dabei. »Das ist die Wahrheit. Da ich weiß, dass die Methans in strengen Hierarchien gedacht haben sollen, nahm ich an, eine solche Äußerung könne ihn beeindrucken. Außerdem ... alternativ hätte ich es mit Feindliche Schiffe im Anflug oder Bringen Sie mich zu Ihrem Kommandanten versuchen können. Zu viel mehr reichen meine aktiven Sprachkenntnisse nicht aus.«
    »Ach was.« Emkhar-Tuur staunte, dass er eine solche Wissenslücke zugab. Andererseits: Sie hätte nicht zu sagen vermocht, ob es überhaupt einen anderen Topsider gab, der die Bezeichnung Kraahmak schon gehört hatte, geschweige denn drei vollständige Sätze darin sprechen konnte ...
    »Was sollen wir jetzt mit dem Methan tun?«, fragte Tisla-Lehergh ungeduldig. »Er ist zu gefährlich, um ihn am Leben zu lassen, das hat er mit seinem Angriff bewiesen. Ein einziger solcher Kämpfer ...«
    »Nein, wir dürfen ihn nicht umbringen. Er ist lebend zu wertvoll«, widersprach Emkhar-Tuur ihrer Schwester aufgeregt. »Ein echter, lebender Methan, der die letzten zehntausend Jahre überstanden hat. Er könnte uns Dinge verraten, die ...«
    »Aber ich bin kein Arkonide«, murmelte Ralv. »Ich bin kein Arkonide. Bin kein Arkonide. Kein Arkonide.«
    »Dafür ist jetzt keine Zeit!«, sagte Emkhar-Tuur und griff nach ihm. Er wich behände aus.
    »Kein ... Arkonide!«, beharrte er, nun lauter.
    »Er hat ein Recht auf Fragen und Widerworte«, sagte Hisab-Benkh überraschend sanft. Als sei Ralv ... wertvoll. Intelligent. »Und ein Recht auf Antworten.«
    Emkhar-Tuur seufzte. Wir hätten diesen Kerl umbringen sollen, als wir ihm begegneten. Diese Säuger machen nichts als Ärger.
     
    Ralv stand da wie betäubt. Was die Echsen erzählten, raste an seinem Verstand vorüber wie Wolken am windgepeitschten Himmel seiner Heimatstadt. Sie warfen Schatten auf die bisher so klare Landschaft seiner Seele.
    Was hat der alte Echserich gemeint? Dass der Gott mich mit einem Arkoniden verwechselt hätte? Wie kann ein Gott sich irren? Wie kann ein Gott sich besiegen lassen? Und wer sind diese Arkoniden? Warum hasst er sie?
    Er wusste, die Schreckensechsen hatten davon erzählt, aber das schien schrecklich kompliziert zu sein – und sehr, sehr lange her. Irgendetwas hatte es mit den Ruinen von Valkaren zu tun und mit dieser Kuppel, und beide wirkten älter als

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