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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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alles, woran sich die gorrische Geschichte erinnerte. Es hatte mit Göttern zu tun. Waren sie alle Götter gewesen in der Vorzeit? Die Methans und die Arkoniden? Waren sie den Gorrern zugetan gewesen, oder hatten sie sie gehasst? Die Priester hatten nie davon gesprochen.
    Diese und viele andere Fragen mauerten Ralvs Verstand ein in einen hohen, schmalen, dunklen Turm, durch den kein Hoffnungsstrahl hinabreichte, der sich aber immer mehr mit Wasser füllte. Um darin nicht völlig unterzugehen, musste er ... ja, was eigentlich?
    Er musste schwimmen. Das bedeutete: etwas sagen. Sich selbst vergewissern.
    »Ich bin ein Gorrer. Kein Arkonide.«
    Der Echsenmann erhob sich und kam zu ihm herüber. Er watschelte, weil sein korpulenter Leib die Beine auseinanderzwang, als sacke er zwischen ihnen hindurch. Schnaufend ließ er sich neben ihm zu Boden plumpsen.
    Ralv schauderte. Diese Wesen waren so undeutbar, man konnte nicht einmal die Frauen von den Männern unterscheiden. Und die Gesichter erst! Sie waren derart mit Schuppen gepanzert, dass sie meist reglos wirkten. Und doch brannten in ihnen starke Emotionen, die er aber nicht an der Mimik ablesen konnte. Sie wären fürchterliche Gegner beim Buljak. Leider hatte er keinen Satz Karten dabei, um es auszuprobieren.
    »Schau«, begann der alte Topsider, »du bist ein Gorrer, weil du auf dem Planeten Gorr geboren und aufgewachsen bist. Das wirst du auch immer bleiben. Aber du weißt nicht, dass Gorr in ferner Vergangenheit zwar ebenfalls Gorr hieß, seine Bewohner sich aber anders nannten: Arkoniden.«
    Was erzählte der Alte denn da? Natürlich wusste Ralv, wie jeder Gorrer, dass vor ihm andere da gewesen waren, die Eltern. Und vor diesen deren Eltern. Und deren Eltern. So war es schon immer gewesen. Aber es waren Gorrer gewesen, keine Arkoniden. Diesen Begriff kannte er überhaupt nicht.
    Hatte ihn nicht gekannt, ehe er den Echsen begegnet war.
    Er verfluchte diese unselige Begegnung. Sie brachte ihm nur Unsicherheit.
    »Sind sie ausgestorben?«, fragte er. »Die Arkoniden?«
    »Eine sehr gute Frage«, lobte Hisab-Benkh. »Auf Gorr gibt es keine mehr, aber anderswo in der Galaxis sehr wohl. Jede Menge sogar.«
    »Was ist ihnen geschehen? Wie aussahen sie?«
    »Sie sahen beinahe aus wie du und deine Leute. Ihr unterscheidet euch zwar auch, sogar ganz erheblich, wenn man auf die Details achtet, aber ihr tragt die gleichen Gene in euch wie die Arkoniden.«
    »Gähne?« Ralv verstand nicht, welchen wirren Unsinn der Alte faselte.
    »Ihre Haut war bleich, nicht so rötlich wie deine, dafür waren ihre Augen rot wie die eurer Göttin Helldar, und ihre Haare waren weiß oder schimmerten wie Sternenlicht, eure hingegen sind vom Schwarz der Nacht. Und sie waren etwas ... zierlicher.«
    »Dann sehen uns nicht ähnlich. Ich kann kein Arkonide sein, was?« Die Frage kam so schnell über seine Lippen, dass er gar nicht mehr darüber nachzudenken vermochte. Er wusste, dass Kinder ihren Eltern manchmal nicht ähnlich sahen. Aber er suchte so sehr nach Bestätigung seiner Meinung ...
    »Mit ein bisschen mehr Kleidung könntest du sogar zivilisiert sein, wenn man es nicht so genau nimmt!«, sagte eines der brustlosen Weibchen. Er beschloss, es zu ignorieren. Sie mochten fürchterlich sein, aber mittlerweile hatte er sich beinahe daran gewöhnt.
    Hisab-Benkh fuhr unbeeindruckt fort: »Sie kamen von den Sternen, geboren auf einem Planeten namens Arkon, daher nannten sie sich Arkoniden. Sie gründeten Valkaren und siedelten auf Gorr, dem sie auch diesen Namen gaben. Aber eines Tages kam es zu einem furchtbaren Krieg ...« Er wies auf den bewusstlosen Gott.
    »... gegen sie. Die Methans. Als Valkaren unterging, flohen die Überlebenden, aber ohne ihre Sternenschiffe und ohne Hilfe aus der Heimat waren sie nun endlich dieser Welt ausgeliefert. Sie wurden über viele Generationen zu Gorrern. Allerdings scheint deine Kultur jegliche Erinnerung an ihre Herkunft verloren zu haben.«
    »Ja ...«, sagte Ralv nachdenklich.
    Das konnte stimmen. Es würde sogar passen.
    Womöglich war seine Begegnung mit den schrecklichen Echsen in letzter Konsequenz sogar so etwas wie eine glückliche Fügung. Die Priester kontrollierten das Wissen. Je weniger sie davon mit anderen teilten, desto größer wurde ihre Macht. Die anderen blieben ohne das Wissen unmündig und leicht zu führen.
    Auch er selbst war einst leicht zu führen gewesen, ehe sie ihm Mira weggenommen hatten. Achtzehn Doppelmonde war das mittlerweile

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