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Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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sich immer anders als alle anderen.« Marshall stand auf, ging zur Tür, den Kopf wie immer eingezogen, dass er nicht an der schrägen Decke anschlug, und legte die Hand auf den Türknauf. »Sonst noch etwas? Ich bin, ehrlich gesagt, müde.«
    Sid schickte sich an aufzustehen. Doch mitten in der Bewegung hielt er inne, ließ sich auf das Bett zurückfallen. Er hob den Kopf, suchte Marshalls Blick und hielt ihm stand. Seine Hände zitterten. Es kostete ihn alle Kraft, sich zu überwinden.
    »John, du hörst mir gar nicht richtig zu! Willst du mich lossein?«
    »Wie kommst du darauf? Ich bin nur müde. Ich habe mehrere Nächte kaum geschlafen, habe mir Sorgen um dich gemacht und ...«
    »Es tut mir leid! Der Mann von Homeland Security hat gesagt, die Sache wäre erledigt. Das hat er doch, oder?«
    »Ja.«
    »Aber du machst dir trotzdem Sorgen. Das wollte ich nicht.«
    »Ich mache mir keine Sorgen mehr um dich, Sid. Nicht mehr als üblich, wenigstens.«
    »Dann um Tyler und Damon? Ich habe gehört, dass sie gekämpft haben, als ich weg war.«
    »Ja, die Zwillinge machen mir Sorgen, Sid. Bist du jetzt zufrieden?«
    Sid überlegte, dann schüttelte er den Kopf. »Das ist noch nicht alles. Hat es etwas damit zu tun?« Er zeigte auf das Display. »Du surfst sonst nie im Netz.«
    »Ich habe es dir doch gesagt: Buchhaltung.«
    »Und du warst bei Sharon. Ist es aus mit ihr?«
    »Woher weißt du von mir und Sharon?«, fragte Marshall lauter, als er es wollte. Seine Hand schloss sich fest um den Türknauf.
    Sid wurde wieder ganz klein. »Entschuldige. Ich dachte, du weißt, dass ich es weiß. Der ganze Shelter weiß es.«
    »Interessant.« Und eigentlich hätte Marshall es sich denken können. Das Leben auf der Straße hatte die Kinder traumatisiert. Und es hatte ihre Sinne geschärft. Sie waren schlau. »Gut, dann erkläre ich hiermit für dich und den Rest: Es ist nicht aus. Und: Was zwischen Sharon und mir ist oder nicht ist, geht euch nichts an. Klar?«
    »Klar. Dann machst du dir Sorgen wegen des Geldes?«
    »Was?« John riss vor Überraschung beinahe den Türknauf ab. »Wie kommst du darauf?«
    »Na ja, Sharon sieht nach unserem Geld. Sue hat es mir gesagt. Und auf dem Display hattest du ganz viele Zahlen und Dollarzeichen. Da dachte ich ...«
    Marshall schwieg. Und überlegte. Was immer er sagte oder nicht sagte, morgen würde es der ganze Shelter wissen. Sid war auf der richtigen Spur. Er musste ihm etwas hinwerfen, was plausibel war, aber keine zu große Unruhe auslöste.
    »Also gut«, sagte Marshall. »Ich war bei Sharon. Wegen Geld. Einer der Fonds, in die ich für die Stiftung investiert habe, steht schlecht da.«
    »Ist der Shelter in Gefahr?«
    »Nein. Wir müssen in nächster Zeit nur sehr vorsichtig wirtschaften. Das ist alles. Deshalb sitze ich mitten in der Nacht hier und überlege. Zufrieden?«
    »Kann ich helfen? Irgendwas tun?«
    »Ja. Geh jetzt schlafen. Und erzähl den anderen Kindern keinen Mist, in Ordnung?«
    Marshall drehte den Knauf und zog die Tür auf. Sid ging, ohne Widerstand zu leisten.
    »Gute Nacht, John.«
    »Gute Nacht, Sid.«

9.
     
    »Das ... das gibt es nicht! Es ist unmöglich!« Bull stöhnte. »Perry, sag mir, dass ich träume! Sag mir, dass mit dem Luftgemisch in meinem Anzug etwas nicht stimmt! Oder wenigstens, dass ich den Verstand verloren habe! Irgendwas, Perry!«
    »Du bist hellwach und sowohl dein Anzug wie dein Gehirn arbeiten einwandfrei«, entgegnete Rhodan, ohne den Blick von dem Schiff abzuwenden.
    Es war vor ihnen auf dem Boden des Kraters gelandet, eine gewaltige Kugel, in mittlerer Höhe von einem Wulst gesäumt. Es ruhte auf zwei Dutzend Landebeinen, jedes von ihnen höher als die komplette STARDUST.
    492,38 Meter Durchmesser blendete der laserbasierte Entfernungsmesser seines Anzugs automatisch am unteren Rand seines Helms ein.
    Beinahe 500 Meter Durchmesser ... Rhodans Gedanken kehrten zurück in seine Kindheit, ein Vierteljahrhundert in die Vergangenheit. Sein Großvater hatte ihn auf einen Trip an den Golf mitgenommen, nach Dubai. Der Elfjährige hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, was seinen Großvater dazu brachte, ihn auf eine solche Reise einzuladen. Er hatte nicht geahnt, dass der Großvater an Leukämie litt und wenige Wochen später sterben sollte.
    Rhodan erinnerte sich daran, wie er am Fuß des Burj Khalifa den Kopf in den Nacken gelegt und versucht hatte, die Spitze des Wolkenkratzers zu fixieren. Es war ihm nicht gelungen, sie war zu weit

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