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Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)

Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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dünner dabei. Besorgnis erregend schnell verlor der Junge an Gewicht. Seine Wangen waren eingefallen, er hatte dunkle Ringe unter den Augen. Kein Zustand, der einem nüchternem Nachdenken zuträglich gewesen wäre ...
    Allen psychologischen Anstrengungen Marshalls zum Trotz, blieb Sid misstrauisch. Längeren, tiefer gehenden Gesprächen entzog er sich. Bei Einbruch der Nacht setzte er John und Sue irgendwo in der Wildnis aus, teleportierte sich hinweg und kam erst am Morgen wieder. Wo er gesteckt und was er getrieben hatte, erzählte er nicht. Aber er sah jedes Mal noch elender aus.
    Marshall spürte , dass die Furcht des Jungen ihn verzehrte, ihm ebenso an die Substanz ging wie die viel zu häufige Anwendung seiner parapsychischen Fähigkeit. Sid aß zu wenig, trank zu wenig, schlief zu wenig. In den Stunden, die sie miteinander verbrachten, konnte Sue, sosehr sie sich mühte, den Raubbau nicht ausgleichen, den Sid an seinem Körper betrieb.
    Er entglitt ihnen, wurde von Tag zu Tag fahriger und unberechenbarer, entfernte sich weiter und weiter von dem liebenswerten Teenager, der er gewesen war. So unnatürlich rasant, wie er räumliche Distanzen überwand, übersprang er Phasen der Adoleszenz. Sid wurde erwachsen – aber viel zu plötzlich, als dass er dies hätte geistig verkraften können.
    Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch der letzte Damm brach. John Marshall zermarterte sich vergeblich das Gehirn. Er sah keine Möglichkeit, wie er Sid davon abhalten sollte, sich und sie alle ins Desaster zu stürzen.
     
    Am Abend des 1. Juli schlugen sie ihr Lager in einem kleinen Wäldchen aus Wacholderbäumen auf. Marshall suchte sich eine leidlich ebene Stelle, fegte mit dem Schuh die größeren Steine zur Seite und rollte den Schlafsack aus, den Sid irgendwoher besorgt hatte. Als er sein verschwitztes, bereits arg strapaziertes Hemd abstreifte, um es zum Trocknen über einen Zweig zu hängen, rutschte etwas aus der Brusttasche und fiel zu Boden. Marshall bückte sich danach und hob es auf.
    Eine altertümliche Visitenkarte: Homer G. Adams , stand da, CEO General Cosmic Company .
    Sowie eine Telefonnummer, schon ein wenig verwischt, gerade noch leserlich ...
    Längst wäre Marshall verzweifelt genug gewesen, nach diesem Strohhalm zu greifen und Adams um Hilfe zu bitten. Allerdings standen dem gleich mehrere Faktoren im Wege. Erstens besaß er kein Telefon; die Speicherzellen des Netz-Tablets hatten schon vor zwei Tagen ihren Geist aufgegeben. Sid hatte es wegwerfen wollen, doch Sue schleppte das nutzlos gewordene Gerät weiter mit sich, vielleicht als symbolisches Verbindungsstück zur Zivilisation.
    Zweitens hätte Marshall dem mysteriösen, buckligen Briten, selbst wenn er ihn erreicht hätte, nicht mitteilen können, wo sie sich befanden; nicht einmal, in welchem Bundesstaat. Was Landschaft und Vegetation betraf, kam der gesamte Südwesten der USA in Frage, von Kalifornien über Nevada, Arizona und New Mexiko bis zum heimatlichen Texas. Und drittens wusste er nicht, wohin Sid sie morgen bringen würde ... Marshall seufzte tief und steckte die Visitenkarte in die Gesäßtasche seiner Jeans.
    Er drehte sich um und erschrak, weil er beinahe mit Sid zusammengeprallt wäre, der unvermutet dastand, wie aus dem Boden gewachsen. Der Junge starrte ihn aus blutunterlaufenen Augen an und sagte kein Wort, sondern kaute heftig auf seiner Unterlippe.
    »Hast du was auf dem Herzen, Spark?« Seinen Gedanken vermochte Marshall nicht viel zu entnehmen, so aufgewühlt jagten sie dahin. Obwohl, unterschwellig war da auch eine neue, vergleichsweise konstantere Strömung. Als habe sich der Junge, aus dessen Gesicht alles Weiche verschwunden war, zu einem Entschluss durchgerungen.
    »Ja. Ich muss euch etwas sagen.«
    »Lass mich raten.« Sue trat zu ihnen. »Es gibt nichts zu essen außer kalte Bohnen?«
    »Nein, nein.« Sid zog Konservendosen aus seinem Jutesack. »Wir haben auch noch Wiener Würstchen oder Chili con Carne ...«
    Marshall winkte ab. »Schon okay. Aber dir ging es um etwas anderes, nicht wahr?«
    »Mhm.«
    »Nämlich?«
    »Ich ... habe nachgedacht. Und eingesehen, dass davonzulaufen nichts bringt. Wie du gesagt hast, John.« Er wand sich, trat auf der Stelle, holte tief Luft. »Außer zum Mond, aber das geht nicht. Hier, hier unten ... findet er mich ja doch irgendwann. Mit oder ohne Polizei, FBI und Homeland Security.«
    »Du meinst diesen Clifford? Hat er denn so gute Kontakte zu den Behörden?« Marshall vernahm ein

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