Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)

Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
noch Flipper wären auch nur auf die Idee gekommen, davon Gebrauch zu machen. Letztlich wusste Perry Rhodan besser, was für alle gut war, und Reginald Bull vermittelte allein durch seine körperliche Präsenz unmissverständlich, dass er hinter seinem besten Freund, falls nötig, alle noch verbliebenen Widerstände beseitigen würde.
    »Wir fliegen zu den Grenzen unserer Vorstellungskraft«, hatte Rhodan einmal gesagt. »Wer kommt mit?«
    Und jetzt flog Eric Manoli in seinem Arkonidenanzug unbemerkt, leichthin über Staatsgrenzen, die seit Jahrzehnten auf Leben und Tod verteidigt wurden. Crest war eingeschlafen, wie angekündigt. Trotzdem musste Manoli immer wieder den Impuls unterdrücken, sich in den Arm zu kneifen. Der Arkonide brauchte keine Silbe von sich zu geben, keinen Finger zu rühren – seine bloße Existenz genügte, dass man immer wieder vermeinte, die Schädeldecke würde einem abgesprengt. Es gab keine Außerirdischen, das war so fix wie dass sich eins und eins zu zwei addierte. Die Menschen waren allein im Kosmos; der Rest, wiewohl von unbegreiflichen Ausmaßen, nur Staffage, Hintergrund, eine leere Kulisse.
    Denkste.
    Crest bewies, so hinfällig sein schlaffer Körper war, genau das Gegenteil. Da draußen, da oben, wenn man hinauf in den Sternenhimmel blickte, gab es Leben. Intelligentes, hoch entwickeltes Leben, nicht nur ein paar Mikroben. Nein, die Außerirdischen waren auf dem Mond gelandet, und sie brachten weit überlegene Technologien mit sich.
    Die vier Astronauten, denen das Schicksal zuteil geworden war, den Erstkontakt herzustellen, gingen höchst unterschiedlich mit diesem Erlebnis um. Clark Flipper verstand nicht, welchen historischen Einschnitt er miterlebte: Er war zu verfangen in sein persönliches Leid. Reg Bull nahm die Tatsache hin, so stoisch verbohrt, wie er mit allem zurechtkam, solange er an irgendwelchen Apparaturen herumtricksen konnte.
    Perry Rhodan hingegen grübelte nicht lange, sondern schlug einfach ein anderes Kapitel auf, in einem unendlichen Buch, einem Roman, auf dessen Titelseite sein Name stand. Rhodan war, in aller Unbescheidenheit, davon überzeugt, dass er dereinst das Universum erben würde!
    Auf was hinauf? , fragte sich Manoli.
    In seinen Gedanken hörte er Rhodans Antwort: »Auf nichts hinauf. Es gibt nichts Größeres als Null, oder? Das ist der Weltraum: unendliches Nichts und ein paar sinnlos umkämpfte Einsprengsel.«
    »Andererseits summieren sich diese winzigen Lebensinseln zu Myriaden, allein in unserer Galaxis« , rekapitulierte Manoli eine seiner Vorlesungen.
    Die Professorin hatte eine absolut hinreißende Figur und einen äußerst aparten Damenbart. »Rufen Sie sich bitte zu Bewusstsein, dass die durchschnittlich zehn hoch siebenundzwanzig Atome, aus denen Ihre jeweiligen Körper bestehen, zuvor schon Tausende Sonnen durchflogen und unzähligen Lebewesen angehört haben. Jeweils rund eine Milliarde dieser Atome, statistisch betrachtet, waren vor relativ kurzer Zeit noch Bestandteil von Leonardo da Vinci, Dschingis Khan, Kleopatra, Buddha oder Beethoven oder jeder beliebigen dokumentierten Persönlichkeit dieses Planeten. Nicht aber Elvis Presley, Amy Winehouse oder Alkmene Begodan – bei denen braucht es mindestens noch ein paar Jahrzehnte, bis ihre Moleküle wieder im Umlauf sind.«
    Eric Manoli und Crest da Zoltral, zwei im Vergleich zu kosmischen Maßstäben sehr kurzlebige Wesen, brauchten nur knapp dreißig Stunden bis Bengaluru.
     
    »Lebt es sich in Indien entspannter als in China?«, fragte Crest, während sie mit reduzierter Geschwindigkeit über den weniger dicht besiedelten Gebieten des Bundesstaats Karnataka dahinglitten.
    »So würde ich das nicht unbedingt sagen. Beispielsweise bestimmt ein überliefertes, offiziell zwar überwundenes, jedoch nach wie vor präsentes Kastensystem das soziale Leben. Das wird Sie jetzt gleich wieder erheitern, aber in diesem Land sind immer noch zahlreiche Leute der festen Überzeugung, sie besäßen bloß aufgrund ihrer genealogischen Abstammung besondere Rechte. Ich nehme an, auch diese primitive Einstellung haben die Arkoniden längst überwunden.«
    »Nicht ... völlig. Ehrlich gesagt: Das Gegenteil ist der Fall. Wir leben äußerst feudal. Als Geschichtsphilosoph versteife ich mich zur Behauptung, dass sich in jeder Gesellschaft, wie auch immer sie verfasst ist, nach einer längeren Friedenszeit quasi-oligarchische Strukturen herausbilden. Das mag jemandem wie Ihnen und mir missfallen; allein,

Weitere Kostenlose Bücher