Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)

Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
Brooks & Meyerhold in El Paso. Für satte hundertvierundzwanzig Dollar und neunzig Cent. Ein Schnäppchen für solche Sammlerstücke.«
    Jack García keuchte. Er setzte zum Sprechen an; aber Marshall ließ ihn nicht dazukommen, auch nur minimal die Initiative zu übernehmen. »Woher weiß ich das alles? Weil du seit Langem unter Beobachtung stehst, Fast Jack. Wir interessieren uns für dich. Wir evaluieren, verstehst du? Ob du das Zeug zum kommenden Mann hast. Was glaubst du wohl, wer mich schickt?«
    Die Gedanken des Coyoten überschlugen sich. Er gehörte einer mafiösen Organisation an, in der Fraktionskämpfe und Intrigen an der Tagesordnung waren. Über Einblick in die höheren Führungsebenen verfügte er nur sehr beschränkt. Ihm schossen die Namen einiger Drahtzieher durch den Kopf, vor denen er großen Respekt hatte und denen er so gut wie jede Schweinerei zutraute.
    Marshall griff sie dankbar auf. »Falls du auf Sheriff O'Reilly, Doña Imelda oder den Lieutenant tippst, greifst du zu kurz. Euch gegenüber mögen sie sich mächtig aufspielen, aber in Wahrheit sind sie kleine Fische. Ich bekomme meine Befehle von viel weiter oben. Von ganz oben. Einer dieser Befehle lautet: Kümmere dich mal ein wenig intensiver um Fast Jack García.«
    Der Angesprochene rang mit widersprüchlichen Impulsen. Einerseits hätte er sich rasend gern umgedreht, um seinen Bedränger sehen und seine Chancen gegen ihn besser abschätzen zu können. Andererseits kursierten da diese Gerüchte über einen einzig dem obersten Paten verpflichteten Killer, den man »den Gesichtslosen« nannte – weil man sein Gesicht erst erblickte, wenn es zu spät war ...
    Sich geradewegs als diesen Killer auszugeben wäre Marshall zu dick aufgetragen erschienen. Außerdem bestand die Gefahr, dass García in der fatalistischen Annahme, ohnedies todgeweiht zu sein, einen letzten Verzweiflungsangriff startete. Tatsächlich spielte er mit dem Gedanken, welches seiner Messer er am schnellsten ziehen könnte: das in der Hosentasche, jenes im Schulterholster oder das dritte im linken Stiefelschaft?
    »Leg die Messer auf den Boden, Jack. Alle drei. In deinem eigenen Interesse. Es würde dir nicht gut bekommen, wenn du dich zu einer Dummheit hinreißen ließest. – Ja, so ist's brav. Im Übrigen will ich dir ohnehin nicht ans Leder. Dir passiert nichts, solange du vernünftig bleibst und beweist, dass wir uns nicht in dir täuschen.«
    Der Coyote glühte vor Diensteifrigkeit. Marshall nahm das Brecheisen weg. »Spitz deine Ohren. Es wird in nächster Zeit gröbere Umbrüche geben. Höheren Ortes ist man gar nicht zufrieden damit, wie sich die Dinge entwickelt haben. Allzu viel läuft schon allzu lang unrund. Eine Straffung der Organisation tut dringend not.«
    Insgeheim wunderte sich John Marshall, wie leicht ihm diese Sätze von der Zunge gingen. Dann fiel ihm ein, warum: In seiner Zeit als Investmentbanker hatte er dergleichen dutzendfach mit angehört. Es war genau dieselbe Art der Einschüchterung, exakt dasselbe Schema: bedrohliche Andeutungen, Erzeugung existenzieller Unsicherheit, Verweis auf eine ominöse höhere Instanz ... Die Finanzmanager, die sich auf diese Weise Politiker gefügig machten, hatten das keineswegs selbst erfunden, sondern einfach die Methoden der ebenso global agierenden Religionsgemeinschaften übernommen. Der Ekel davor war mit ein Grund gewesen, dass Marshall seinen Job hingeschmissen hatte.
    Fast bekam er ein schlechtes Gewissen, weil er nun darauf zurückgriff. Aber wenn er Confesión und Jesús helfen wollte, musste er mehr über die Hintergründe erfahren. Nebenbei wurde ihm bewusst, dass er seine telepathische Fähigkeit erstmals wirklich zielgerichtet und bislang recht erfolgreich anwendete. »Dein Unterboss, der auf dem Weg hierher ist. Wie heißt er noch gleich ... Ah ja, Ruben Tresmolinos. ›El comandante‹. Bloß, dass er schon bald nicht mehr viel zu kommandieren haben wird.«
    Die Schultern des Coyoten sanken erleichtert nach unten. García frohlockte: Es ging nicht gegen ihn! Sondern gegen den Chef der Schlepperbande, für den er ohnehin nicht übermäßig viel Sympathie empfand. Wenn man ehrlich war, behandelte der Comandante seine Handlanger wie den letzten Dreck. Mit Freuden würde Fast Jack ihn deshalb an den Gesichtslosen ausliefern. Und hinterher, hatte dieser durchblicken lassen, würde eine nicht unbeträchtliche Chance bestehen, seinen vakant gewordenen Platz einzunehmen ... Auf einmal sah Fast Jacks

Weitere Kostenlose Bücher