Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)
Zukunft wieder viel rosiger aus.
Marshall machte sich daran, seine Felle ins Trockene zu bringen. »Tresmolinos scheffelt zu viel in die eigene Tasche. Ihm ermangelt es an Weitblick. Ich nehme an, das wird dir auch schon unangenehm aufgefallen sein?«
Ja. Ja sicher. Na klar. Ja natürlich. Gar keine Frage. Hat überhaupt keinen Weitblick, der Mistkerl!
Bevor García seine bedingungslose Zustimmung auch verbal zum Ausdruck bringen konnte, setzte Marshall fort: »Nimm nur, zum Exempel, die zwei Geschwister nebenan. Wir beide können blind vorhersagen, wie Tresmolinos mit ihnen verfahren wird, nicht wahr?« Er las die Gedanken des Coyoten, unterdrückte ein Schaudern und wiederholte: »Der kleine Jesús springt über die Klippe. Er ist zu nichts nütze. Ab in die Schlucht mit ihm. Confesión wird an ein Bordell in Dallas verkauft. Ende der Episode.«
Jack war verwirrt. Was sollte daran falsch sein?
»Aber Tresmolinos hat komplett übersehen, dass das Mädel eine begnadete Sängerin ist. Sie will in die USA, um ihr Glück zu machen. Und das wird sie auch, wenn ihr die richtigen Leute unter die Arme greifen – um dabei viel mehr mitzuschneiden, als man für eine schlechte Nutte erlöst. Weitblick, Jack! Sie liebt ihren kleinen Bruder, darum darf ihm nichts zustoßen. Ist doch logisch. Bloß, dass Tresmolinos, der über die Jahre nachlässig geworden ist und seine Hausaufgaben nicht mehr macht, keinen Schimmer von der wahren Sachlage hat.«
Keinen Schimmer, der Typ. Meine Rede. Weg mit ihm!
»Und jetzt frage ich dich, mein Freund: Wie würde jemand vorgehen, der nicht nur sein eigenes Wohl im Sinn hat, sondern auch das unserer wunderbar segensreichen Organisation?«
Äh ...
»Dieser Jemand«, flüsterte Marshall, »würde Confesión den Geländewagen übergeben. Er würde ihr zeigen, wie man das GPS benutzt und den Autopiloten. Dann würde er sie davonfahren lassen, zusammen mit ihrem Jesulein.«
García nickte beflissen. Zugleich fragte er sich, wie er diese Eigenmächtigkeit seinem Comandante erklären sollte.
»Wir wissen, wann Ruben Tresmolinos hier eintrifft ...«
In etwa , der Coyote linste auf die Zeitanzeige des Monitors, fünfzehn Minuten.
Verflixt, das wurde knapp. »Du kannst eine Route eingeben, die verhindert, dass die Fahrzeuge einander begegnen.« Marshall spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Er improvisierte auf dünnem Eis, hatte völlig ins Blaue geredet.
Sollte klappen. Die befahrbare Piste ist breit , dachte der andere.
»So wird es ablaufen. Und denk nicht mal daran, nach einem deiner Messer zu greifen! Ich gehe ein paar Schritte zurück, aber ich habe dich ständig im Visier. Du schaust nicht rechts noch links. Es sei denn, du würdest unbedingt mein Gesicht sehen wollen.«
Nein! Alles, nur das nicht!
»Du verfrachtest die beiden ins Auto, weist sie ein, wie wir es besprochen haben, und schickst sie auf die Reise. Die Nacht ist ruhig. In ein paar Stunden sind sie in ... Albuquerque.« Nun kannte Marshall wenigstens ungefähr seine Position. »Dort nehmen unsere Leute sie unauffällig unter die Fittiche. Aber das braucht nicht mehr deine Sorge zu sein. Tresmolinos richtest du aus, dass er ganz kurz vor dem Abschuss steht. Mann, hätte der diese Sache vergeigt! Entweder Ruben ändert sich radikal, oder wir verzichten nachhaltig auf seine Mitwirkung. Letzter Aufruf sozusagen.«
Jack García erwog, ob er nicht gleich selbst klaren Tisch machen sollte. Er hatte drei Wurfmesser, und mehr als zwei Büttel brachte der Comandante gewöhnlich nicht mit ...
»Ich bin in der Nähe«, sagte Marshall, nicht ohne ein übles Gefühl in der Bauchgrube. Aber er musste seine Rolle durchhalten. »Wir sind immer in deiner Nähe, vergiss das nie. Und jetzt mach dich auf die Socken!«
Aus der Nische zwischen den Spinden verfolgte er, wie der Coyote in den Hauptraum ging, die eben eingedösten Geschwister weckte und sie instruierte.
Mehr konnte John Marshall nicht tun, als Confesión und Jesús viel Glück auf ihrem weiteren Lebensweg zu wünschen.
Hastig benutzte er den Computer im Arbeitszimmer, um endlich seine ursprüngliche Aufgabe zu erfüllen. Er tippte die Telefonnummer ein, die auf Homer G. Adams' Visitenkarte stand.
Zu seiner nicht geringen Verblüffung meldete sich schon nach dem zweiten Läuten eine bekannte Stimme mit britischem Akzent. »Ja, Mister Marshall?«
»Woher wissen Sie, dass ich es bin?«
»Ich habe viele Visitenkarten. Etliche davon sind Unikate, was die darauf
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