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Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Du wirst es sehen!«
    Allan Mercant sagte nichts. Einige Augenblicke lastete Stille über den acht Menschen, die im Halbkreis um den Kamin saßen, dann räusperte sich Homer G. Adams.
    Adams war der Mann, dem sie zu verdanken hatten, dass sie hier in dieser Cottage zusammensaßen und streiten konnten. Ohne Adams und die unerschöpflich erscheinenden Ressourcen seiner General Cosmic Company säße John Marshall in diesem Augenblick in einer Zelle des Ministeriums von Homeland Security – ebenso wie Sue, Sid und auch Allan Mercant.
    »Nehmen wir an, ihr schafft den Durchbruch«, sagte Adams. Er saß zurückgelehnt in einem Sessel, dennoch wirkte es, als beugte er sich vor. Der Buckel, der aus seinem Rücken wuchs, war dafür verantwortlich. »Nehmen wir an, ihr kommt zu Rhodan durch. Was dann?«
    Sid zuckte, als hätte der alte Mann – Adams war Mitte siebzig – ihm einen Schlag versetzt.
    »Was glaubst du, könnten wir in der Gobi ausrichten?«, fuhr Adams fort. »Rhodan sitzt in der Falle. Eine Flucht ist unmöglich. Die STARDUST ist nur noch ein rauchender Trümmerhaufen. Hilfe von den Arkoniden kann er nicht erwarten. Das große Schiff auf dem Mond ist zerstört, auch wenn wir nicht wissen, wie das geschehen ist. Und Crest, der Arkonide? Man hat ihn seit Tagen nicht mehr gesehen. Vielleicht ist er bereits tot. Er wirkte auf den Videoaufnahmen wie ein kranker Mann. Ein irdischer Virus kann ihm längst den Rest gegeben haben.« Adams fixierte den Jungen mit seinem Blick. »Was willst du also in der Gobi?«
    »Ich ... ich ... Rhodan hat gesagt, wir sollen kommen!« Sid stotterte. Er hatte offenbar noch nicht darüber nachgedacht. »In seiner großen Rede! Die Stadt Terrania! Sie ist das Tor zu den Sternen!«
    »Terrania ist eine Geisterstadt. Ein Traum, von dem wir alle hier hoffen, dass er eines Tages Wirklichkeit wird.«
    »Eben! Wir müssen sie mit Leben erfüllen!«
    »Das werden wir. Ich verspreche es dir – und ich bin ein Mann, der seine Versprechen einzuhalten pflegt.«
    Mehr noch: ein Mann, dachte John, der dazu verdammt war, seine Versprechen einzuhalten. Homer G. Adams hatte ein fotografisches Gedächtnis. Er vergaß niemals etwas, auch wenn er es wollte. Einem Mann wie Adams blieb keine andere Wahl, als nach seinen Idealen zu leben, wollte er nicht an ihnen verzweifeln.
    »Sid«, sagte er beschwörend, »wir werden Rhodan helfen. Aber was ist der richtige Weg? Dass wir zu Mitgefangenen eines Gefangenen werden? Das glaube ich nicht.«
    Sid rang mit sich selbst. »Aber was sollen wir sonst tun?«
    »Warten.«
    »Warten? Sie werden Rhodan und seine Kameraden umbringen!«
    »Das halte ich für unwahrscheinlich. Ein toter Rhodan würde natürlich viele Probleme für die Staatschefs der Erde lösen. Aber ein lebender Rhodan ist ungleich wertvoller. Perry Rhodan hat den Kontakt mit den Arkoniden hergestellt. Wir können uns nur ausmalen, welche Geheimnisse sie ihm verraten haben ... deshalb müssen wir warten, bis sich die Gelegenheit zum Zuschlagen ergibt. Dann können wir unsere Gaben sinnvoll einsetzen.«
    Adams war ein scharfsinniger Mann, seine Argumentation war makellos. John musste ihm recht geben, auch wenn er es sich anders wünschte. Warten bedeutete, weiter ohnmächtiger Zuschauer eines Schauspiels zu sein, das in einer Tragödie zu enden drohte.
    Sid González erging es wie ihm. Der Kopf des Jungen ruckte hin und her, als er versuchte Blickkontakt aufzunehmen und Verbündete für einen Plan zu finden, von dem er in seinem tiefsten Innern wusste, dass er kein Plan war, sondern Ausdruck seines Drangs, endlich zu handeln.
    »Ich gehe in die Gobi!«, verkündete Sid laut. »Zu Rhodan! Ich werde nicht auf dieser öden Insel sitzen, frieren und Däumchen drehen.« Er blickte in die Runde. »Wer ist dabei?«
    Homer G. Adams und Allan Mercant schüttelten wortlos die Köpfe. Aber Anne Sloane und Wuriu Sengu erwiderten Sids Blick und nickten – sein Funke war auf sie übergesprungen.
    Sids Blick wanderte weiter zu John Marshall. Der Telepath brachte es nicht fertig, dem Blick des Jungen standzuhalten. Die Vernunft sprach dafür zu warten, ja. Aber der Gedanke, die Hände in den Schoß zu legen und Zuschauer zu bleiben, behagte ihm ebenso wenig wie dem Jungen. Und noch weniger der Gedanke, Sid allein ziehen zu lassen. Sid war immer noch ein Kind, auch wenn er nicht mehr so aussah wie eines. Sid brauchte jemanden, der nach ihm sah. Er brauchte John Marshall.
    John nickte.
    Sid grinste, in einer Mischung aus

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