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Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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»Die Menschheit hat es gar nicht verdient, geeint zu werden und ins All aufzubrechen. Sie ist nicht reif dazu.«
    »Auf die Politiker trifft das absolut zu«, versetzte Rhodan nach einer Weile. »Aber auf die Menschheit?« Er sah Bull durchdringend an. »Jetzt erst recht!«
    Die nächste Böe kam und trieb das Vehikel vor sich her. Das vorher glatte Meer begann sich zu kräuseln, die ersten Wellenkämme rollten heran. Rhodan schätzte ihre Höhe auf zwei, drei Meter, aber sie wuchsen schnell an.
    Inzwischen war die Sonne verschwunden, es wurde dunkel. Reginald Bull quittierte es mit einem Zähneknirschen. Er drückte die Schubregler der vier Düsen ein Stück nach oben. Die PHÖNIX stemmte sich so stark gegen den aufkommenden Sturm, dass das Gestänge im Bugbereich sich ein wenig bog.
    »Halt du Ausschau, Perry!«, sagte Bull. »Ich kann nicht mehr, ich muss den verdammten Knüppel festhalten.«
    Die Seitenruder quietschten und klapperten wie billiges Blech. Wenn die Stahldrähte rissen, wurde das Fahrzeug teilweise manövrierunfähig. Sie würden es kaum in der Luft halten können.
    Rhodan spähte nach vorn. Die Meeresoberfläche verlor ihr letztes Licht, die Wolkenbänke warfen bizarre Schatten auf das Wasser. An mehreren Stellen glaubte er Inseln zu sehen, aber als sie zwei Minuten später das Gebiet überflogen, erwies es sich als Irrtum.
    »Wie weit noch bis Borneo?« Bull hustete schwer. »Ich kann das Ding nicht mehr lange halten.«
    »Fünfzig Kilometer, zwanzig Kilometer, keine Ahnung.«
    Der Horizont in Flugrichtung wurde endgültig schwarz. Die Sicht schrumpfte auf wenige Hundert Meter. Der Sturm rüttelte stärker am Gestänge. Bull beschleunigte weiter, bis alles vibrierte und dröhnte.
    »Links unten ist etwas«, sagte Rhodan laut.
    »Kann schon sein. Ich sehe nichts.«
    In diesem Gewässer gab es, wie er wusste, Tausende kleiner und kleinster Inseln.
    »Geh runter, ich erkenne etwas Helles auf dem Wasser.«
    Bull flog eine Kurve nach links. Fast gleichzeitig öffnete der Himmel seine Schleusen. Es waren keine Regentropfen, die herabfielen. Eher sah es aus, als schüttete hoch über ihnen jemand einen riesigen Kübel aus. Gewaltige Wassermassen stürzten herab. Sie schlugen auf das Fahrzeug, als seien es feste Gegenstände. Rhodans Anzug dröhnte wie eine Glocke. Vor seinen Augen tanzten Sterne. Krampfhaft klammerte er sich an dem Sessel fest.
    Von Bull hörte er nur den hektischen Atem. Die PHÖNIX neigte sich nach links, geriet ins Trudeln.
    »Mist! Ein Krater!«, sagte Bull dann. »Ich muss ausweichen.«
    Die Antriebsdüsen der rechten Seite brüllten auf. Das Vehikel sackte durch, ein erneuter Wasserguss traf es großflächig und drückte es nach unten. Rhodan sah die Meeresoberfläche unter sich, höchstens fünf, sechs Meter entfernt.
    Der komplette Pechtag , dachte er.
    Wieder waren da Schatten, und wieder sah er etwas Helles. Es bewegte sich auf das Fahrzeug zu oder das Fahrzeug auf es. Genau konnte er es nicht sagen, es ging zu schnell für seine ermüdeten Augen.
    Ein Ruck ging durch das Gestell, ein sechsfaches Knirschen folgte. Die Spinne neigte sich zur Seite, stand dann still.
    »Der Adler ist gelandet«, sprach Bull die historischen Worte, die unter anderem Neil Armstrong gesagt hatte. »Frag mich nicht, wie ich das geschafft habe.«
    Sein rechter Arm tauchte vor Rhodans Gesicht auf, wedelte mit einem Plastiksack. »Alle Steuerelemente und den Sessel abdecken, schnell!«
    Zwei Minuten später saßen sie unter der PHÖNIX auf scharfkantigen Korallen und bewegten sich so wenig wie möglich, um keine größeren Schäden an dem Riff anzurichten, als sie es mit dem Fahrzeug sowieso taten. Sie hielten sich an dem Gestänge fest und warteten auf den Weltuntergang.
    Erste Wellen rollten heran, türmten sich über dem Riff auf und begruben die beiden Männer unter sich.
     
    Unwetter auf dem Meer waren entweder kurz und schmerzlos, oder sie dauerten wochen- und monatelang. Zu den letzteren gehörte der Monsun, der jedes Jahr ganz Südasien beglückte. Zu den ersteren gehörte glücklicherweise dieses Gewitter.
    Es war nach einer Stunde vorüber. Eine weitere halbe Stunde brauchten die Korallenbänke der kleinen Insel, um den Süßwasserstau auszugleichen. In kleinen Fontänen und etlichen quellenähnlichen Öffnungen floss es über die Bank ins Meer.
    Rhodan und Bull brachten sich auf den höchsten Punkt der Bank in Sicherheit.
    Rhodan musterte seinen Freund von oben bis unten. »Begossene Pudel

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