Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
Ich habe einen Fehler nach dem anderen begangen.
    Den Erkundungsflug hätte sie in dieser kritischen Situation nie antreten dürfen. Und über der Venus hätten die drei Arkonidinnen nie im Synchronflug und in derart großer Nähe zueinander fliegen dürfen. Die Verantwortung lag bei ihr als Kommandantin. Sie hatte wichtige Regeln bei der Erkundung eines fremden Sonnensystems außer Acht gelassen.
    Zwei Extremitäten des Wesens packten sie und warfen sie auf den Bauch. Das Ungeheuer machte sich an ihrem Tornister zu schaffen.
    Thora wurde endgültig schwarz vor den Augen. Sie hatte nicht mehr die Kraft, sich zu wehren. Sie sehnte die Ohnmacht herbei und wollte nicht bewusst erleben, wie das Ungeheuer ihr den Helm abnahm und sich an ihrem Erstickungstod weidete. Das leise Geräusch des Schraubverschlusses klang überlaut in ihren Ohren. Ihre Sinne waren durch das Giftgas überreizt. Sie würgte.
    Ihr letzter Gedanke galt Crest, der auf der Erde weilte und der Willkür der Menschen ausgeliefert war. Perry Rhodan würde den arkonidischen Wissenschaftler nicht lange schützen, davon war sie überzeugt. Aber wenigstens lebte Crest ein wenig länger als sie, die ihn so schändlich im Stich gelassen hatte.
    War das der Dank für die Liebe und Sorgfalt, mit der Crest sie großgezogen hatte? Nie hätte sie ihn Rhodan und den Terranern ausliefern dürfen.
    In diesem letzten Atemzug ihres Lebens verfluchte sie sich für das, was sie getan hatte.
    Der Gestank nach Schwefel wurde weniger. Thora verlor das Bewusstsein nicht. Sauerstoff strömte in ihren Helm. Sie versuchte Luft zu holen, aber es ging nur teilweise. Ihre Lungenflügel hatten sich zusammengekrampft. Jetzt brauchten sie ein Dutzend Atemzüge, bis sich das Muskelgewebe entspannt hatte und sie wieder tief durchatmen konnte.
    Der Angreifer rettet mich?
    Noch war ihr Blick verschleiert. Undeutlich sah sie Bewegungen vor ihrer Helmscheibe. Sie hörte ein Blubbern, vermutlich die Stimme des Wesens. Wann sprang endlich der Translator an?
    Die Tentakel zerrten an ihr, bis sie auf den Füßen stand. Sie sah niemanden und drehte sich im Kreis.
    »Ich halluziniere!«
    Ihr Blick wurde klarer. Sie erkannte, dass ihre Helmscheibe blind war. Ein Schmutzfilm vermutlich. Wurmähnliche Schlieren liefen über den Belag. Undeutlich erkannte sie den Schemen dicht über sich.
    »Der Riss wurde abgedichtet, die Luftreinigung ist abgeschlossen«, meldete die Positronik. »Dein Kreislauf stabilisiert sich.«
    Flüssigkeit ergoss sich über die Helmscheibe und reinigte sie. In einer Art Spiegel sah sie sich selbst hinter der Helmscheibe.
    Das Gesicht stimmte nicht. Es war nicht ihr eigenes. Dieses Spiegelbild war ganz und gar falsch. Das fremde Wesen schien ein Morpher zu sein, ein mysteriöser Gestaltwandler. Mit dem edlen Antlitz einer Arkonidin hatte er Schwierigkeiten.
    Thoras Gedanken flossen noch immer träge. Während sie abwehrend die Arme ausstreckte und sich fragte, warum die Positronik noch nichts unternahm, klärten sich ihre Sinnen nach und nach. Sie kannte das Gesicht, das sie besorgt musterte.
    »Tamika!«
    Wachsame Augen sahen sie an. »Sie erkennen mich, das ist gut«, klang es dumpf aus dem anderen Helm. »Wir müssen uns beeilen!«
    Die Nebelschwaden leiteten den Schall, allerdings nur unzureichend. Es erschwerte die Kommunikation. Thora und Tamika legten ihre Helme aneinander.
    »Sie haben es mir schwergemacht«, sagte die junge Frau. »Sie waren verdammt schnell, ich hatte Mühe, der Sauerstoffspur des defekten Anzugs zu folgen.«
    »Der Riss im Tornister«, sagte Thora schwerfällig.
    »Ihr Anzug verfügt über keinen Vorrat an Abdichtungsmittel. Er wurde nicht fristgerecht gewartet.«
    Täuschte sie sich oder hörte sie aus Tamikas Worten so etwas wie einen Vorwurf heraus? Staunend beobachtete Thora die junge Arkonidin. Nichts von der Lethargie und dem Stumpfsinn haftete ihr mehr an, den Thora in der AETRON an ihr beobachtet hatte. Es schien, als sei sie noch nie apathisch und den Fiktivspielen verfallen gewesen.
    »Die Funkgeräte sind nach wie vor ohne Funktion«, berichtete Tamika. »Vermutlich ist ein Störsender am Werk. Lassen Sie uns möglichst schnell weitergehen. Die Absturzstelle liegt in dieser Richtung. Zu zweit können wir vielleicht etwas erreichen.« Sie deutete ein Stück nach rechts.
    »Nein!« Thora schüttelte den Kopf. »Die Linien der Bodenverfaltung führen zum Wrack.«
    Die Messungen zweier Anzüge, beim oder kurz nach dem Absturz aus

Weitere Kostenlose Bücher