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Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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gelang ihm noch einmal, in die Gedanken de Sotos einzudringen ...
    ... ein Junge auf einer Schaukel. Derselbe Junge, ein junger Mann. Ein Diplom in der Hand. Derselbe junge Mann in der Uniform eines Marine. Philip. De Sotos Sohn. In Los Angeles, in diesem Augenblick. Verwundet. Der General hat die Nachricht vor wenigen Minuten erhalten ...
    Marshall flüsterte es Rhodan zu. Ein Detail, das wichtig werden mochte. Die Gelegenheit für eine Geste.
    »Harrison hat viel Zeit damit verschwendet, Truppen zusammenzuziehen.« Der General machte eine wegwerfende Geste. »Überflüssigerweise. Sollten die Chinesen oder Russen oder Brasilianer oder sonst wer sich regen, haben sie einen langen Weg vor sich. Wir würden sie stoppen, lange bevor sie in diese vom lieben Gott verlassenen Berge kommen. Außerdem bezweifle ich, dass sie die nötigen Kapazitäten besitzen. Im Augenblick gibt es keinen Staat auf der Erde, der nicht jeden Bewaffneten brauchte, um die innere Ordnung aufrechtzuerhalten.«
    De Soto hielt an, um Rhodan den Vortritt über einen provisorischen Steg zu lassen. Er führte über einen Seitenarm des Flusses. Aufgewühlte Erde hatte das Wasser schmutzig braun gefärbt.
    »Und was diesen Verräter von Rhodan angeht, ist alles, was wir an konventionellen Truppen aufzubieten haben, wirkungslos. Das haben die Chinesen in der Gobi gelernt und mit einem Bürgerkrieg bezahlt. Wenn wir uns vor diesem Verrückten schützen wollen, bleibt uns nur eins: das hier!«
    Der General blieb stehen. Die runde Zeltplane war nur wenige Schritte entfernt, war ungefähr in Augenhöhe angebracht. Ein hüfthoher, provisorischer Zaun säumte den Rand der Plane. John Marshall blickte zwischen den beiden Männern hindurch und sah, was die Plane verbarg. Ein riesiges Loch im Boden. Es erinnerte ihn an das Foto einer illegalen Diamantenmine in Brasilien, das er einmal gesehen hatte. Ein Trichter, der übergangslos in die Tiefe führte, gegraben von unzähligen Menschen, Ameisen gleich, auf der Suche nach den Schätzen der Erde.
    In dieser Grube gab es nur einen Schatz: das Schiff der Arkoniden, mit dem Thora von der Venus gekommen war, um ihren Ziehvater Crest da Zoltral zu retten. Eine stählerne Kugel mit einem Durchmesser von etwa sechzig Metern, an ihrem Äquator ein Wulst, der die Triebwerke beherbergte. Das Schiff lag schräg wie ein Ball, den ein Kind nach seinem Spiel achtlos hatte liegen lassen. Ein geschwärzter, ausgebrannter Ball.
    »Wieso ist das Schiff so tief eingesunken?«, fragte Rhodan. Er ließ sich nicht anmerken, was der Anblick in ihm auslöste. Für Drummond stellte das Schiff nur ein Werkzeug dar. Eines unter vielen. »Der Aufprall?«
    »Auch. Der Boden hier ist weich, und die Experten schätzen das Gewicht dieses Dings auf mehrere hundert Tonnen, möglicherweise Tausende. Nach einem Sturz aus zweihundertfünfzig Metern Höhe ist das eine gewaltige Wucht. Es ist ein kleines Wunder, dass das Schiff nicht auseinandergebrochen ist.« De Soto zeigte auf den Grund der Grube. Über und über mit Schlamm verschmutzte Soldaten hielten einen Schlauch, aus dem eine zähe graue Masse quoll. »Zement«, erläuterte der General. »Wir versuchen die Grubenwände und den Boden unter dem Schiff zu stabilisieren. Die Wände haben wir inzwischen im Griff. Aber unterirdische Wasseradern reißen uns den Grund unter den Füßen weg. Das Schiff sinkt immer noch zehn Zentimeter die Stunde tiefer ein.«
    »Es sieht nicht gut aus«, sagte Rhodan.
    John Marshall musste ihm zustimmen Der Rumpf war geschwärzt und an mehreren Stellen aufgerissen. Grotesk verbogener Stahl mutete an wie Arme, die sich Hilfe suchend nach allen Seiten streckten. Als hätten Explosionen im Innern das Schiff zur Strecke gebracht, hätte sich der Druck Wege nach draußen gesucht. Marshall fragte sich, was Thora damit anstellen wollte.
    »Leider. Unsere Experten schätzen, dass dieser Goratschin Explosionen ausgelöst hat, die denen taktischer Atomsprengköpfe entsprechen.« De Soto strich sich über sein von Stoppeln übersätes Kinn. »Verrückt. Ein einzelner Mann. Macht die Augen zu, konzentriert sich – und ›bamm!‹ fliegt dieses Wunderding in die Luft. Ich würde es nicht glauben, stünde ich nicht hier.« Er stemmte die Arme in die Hüften. »Hat man diesen Goratschin inzwischen gefasst?«
    »Nein.«
    »Er darf nicht entkommen. Der Mann ist ein potenzieller Massenmörder. Er muss auf unserer Seite stehen – oder wenigstens nicht auf einer anderen.«
    »Wir

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