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Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Titel: Perry und das unheimliche Haus von Hackston Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Noch habe ich nicht angefangen, die Sache ganz ernst zu nehmen.“
    „Und wann geschieht das?“
    „Wenn ich mir die Örtlichkeiten angesehen habe!“
    Tom Harder hielt den Atem an. „Heißt das, daß du zu dem...“, hier stockte er einen Moment, „unheimlichen Haus willst?“
    „So ist es. Ich werde Hackston einen Besuch abstatten!“

Die freundlichen Leute von Hackston

    Sonnabend, 30. März, kurz vor 16 Uhr.
    Dicki Miller saß mit angezogenen Beinen in einem Sessel, während Perry Clifton dabei war, mit dem Stiel seiner Tabakspfeife auf einer Straßenkarte herumzufahren. Dicki war enttäuscht und unzufrieden.
    Vor genau fünf Minuten hatte ihm sein Freund Perry einen ganz gemeinen Tiefschlag versetzt. Ihm, seinem besten Freund; ihm, der jederzeit bereit wäre, für Perry Clifton seinen Blinddarm zu opfern. (Eine seiner Redewendungen.)
    „Und warum wollen Sie mich nicht mit nach Hackston nehmen?“
    Perry legte seine Tabakspfeife beiseite, bevor er antwortete: „Du hast am Montag Schule, Dicki! Oder hast du neuerdings eine Sonderabmachung mit deinem Lehrer getroffen?“
    „Nein, aber das wäre trotzdem kein Problem!“
    „Ach? Wie das?“
    „Mir könnte ja schlecht sein...“Fast im gleichen Augenblick wußte Dicki — und dazu hätte es Perry vorwurfsvoller Blicke gar nicht bedurft — , daß dieser Vorschlag schlecht war. Er verbesserte sich auch gleich:
    „Ich könnte es natürlich auch auf die ehrliche Tour machen und mir einfach freigeben lassen.“ Und ein bißchen zu eifrig fügte er hinzu: „Wir haben am Montag nämlich nur Geschichte, Latein und Zeichnen. Alles Fächer, in denen ich große Klasse bin!“ Er streckte Perry Clifton die Hand hin und schielte ihn gleichzeitig von unten herauf an.
    „Es geht nicht, Dicki. Du wärst mir doch bei der ersten Besichtigung nur im Weg.“
    Dicki ließ seine Hand wieder sinken.
    „Ich war noch nie in Hackston“, maulte er und tat, als ginge es um die Besichtigung eines Elefanten mit zwei Rüsseln.
    „Es soll ein nichtssagendes Dorf sein, meint mein Freund Tom Harder.“
    „Ausrede!“ winkte Dicki ab und zog eine gekränkte Grimasse. „Sie wollen nur, daß ich...“ Er stockte. Zum Teufel mit seinen Gedanken. Plötzlich war ihm entfallen, welch genialen Vorwurf er gerade anbringen wollte.
    „Ich schicke dir eine Ansichtskarte, falls es so was von Hackston gibt. Und wenn nicht, schieße ich dir ein paar aufschlußreiche Fotos!“
    „Und was machen Sie, wenn dieser Mister Melvin ein schwerer Gangster ist?“
    Perry Clifton drohte mit dem Finger. „Geht die Phantasie schon wieder mit dir durch?“
    Dicki zog die Spitze seines rechten Strumpfes in die Länge und orakelte weiter: „Oh, wehe, wenn du vergißt, die Gefahr zu erkennen. Berge von Falschheit werden dich erschlagen!“ Perry Clifton lachte. „Wo hast du denn diesen makabren Spruch aufgelesen?“
    „Shakespeare!“ tönte Dicki trocken.
    „Ich glaube, mein Sohn, daß du die Autoren durcheinanderbringst. Wo soll das stehen?“ Dicki zuckte gelangweilt mit den Schultern. „Das weiß ich nicht mehr. Es ist auch das einzige, was ich behalten habe.“
    „Aha. Ich vermute, du hast es schon öfters an den Mann gebracht!“ Dicki nickte ungerührt. „Zuletzt bei der alten Mary!“
    „Bei der alten Mary? Seit wann gibt es in deinem Bekanntenkreis eine alte Mary?“
    „Tante Mary in Bristol. Vaters Stiefschwester. Die mit dem Museumstick.“ Perry Clifton warf Dicki einen vorwurfsvollen Blick zu. „Bist du nicht ein bißchen respektlos, Dicki?“
    „Sie hört’s ja nicht!“ Dicki grinste fröhlich. Für einen Augenblick schien er sogar Hackston vergessen zu haben. „Stellen Sie sich vor, Mister Clifton“, kicherte er, „sie geht jeden Tag ins Museum. In irgendein Museum. Manchmal eine ganze Woche lang in das gleiche. Und wissen Sie, was sie immer sagt?“
    „Keine Ahnung.“
    Dicki spitzte die Lippen, kniff die Augen zusammen, hielt die rechte Hand mit dem abgespreizten kleinen Finger vor den Mund und quetschte mit einer Fistelstimme heraus: „Du lieber Gott, ist der Tee gut. Gut ist er, der Tee. Was soll ich euch sagen, das Historische ist noch mal mein Untergang!“ Er versuchte ein Zwinkern und sah beifallheischend seinen großen Freund an, der Mühe hatte, einen gewissen Ernst zu bewahren.
    „Der eine singt oder geht in Konzerte, und der andere besucht Museen. So tut eben jeder was für sein musisches oder geistiges Wohl.“
    „Aber jeden Tag ins Museum, das ist doch ein Tick,

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