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Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Titel: Perry und das unheimliche Haus von Hackston Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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dem Lehrer von Hackston Schach spielen.“
    „Wenn Webster Schach spielen kann, kann ich auf einem Bein Schlittschuh laufen.“
    „Vielleicht können Sie auf einem Bein Schlittschuh laufen?“
    „Ich kann es nicht mal auf zwei Beinen!“
    Perry Clifton mußte bremsen. Vier Männer, ziemlich angeheitert, überquerten torkelnd die Hampstead-Road.
    „Sie sollten mich in den Hafen locken — womit?“
    „Ich sollte Ihnen von einem Treffen Masons mit einem anderen Mann erzählen.“
    „Und wer sollte der andere sein?“
    „Ein gewisser Gordon!“ Mellier stutzte, musterte Clifton angestrengt und wollte dann wissen: „Haben Sie nicht vorhin diesen Namen erwähnt? Was ist denn mit dem?“
    „Immerhin gehört ihm, wie Sie selbst feststellten, das Haus in Hackston! Sie haben ein miserables Gedächtnis!“
    Melliers Stimme klang mürrisch und schläfrig. „In England gibt’s so viele Gordons, wie es in Frankreich Duponts gibt. Wie soll man da wissen, welcher gerade gemeint ist.“ Er lehnte sich zurück und gähnte hechelnd. „Ich mach’ ein Nickerchen...“
    Perry sah in den Rückspiegel.
    Bald kamen ihnen weniger Autos entgegen. „Nur gut, daß es trocken ist“, dachte Perry. Er haßte es, nachts bei regennasser Straße fahren zu müssen. Wenn sich die Lichtarme der näher kommenden Fahrzeuge auf dem naßglänzenden Asphalt verlängerten und reflektierten, wenn sie ihn blendeten.
    Obwohl er sich immer wieder vornahm vorbeizusehen, mißlang es ihm ein ums andere Mal. Wie magnetisch angezogen starrte er in das gefährliche Funkeln, Gleißen und Strahlen. Eine Nachtfahrt bei Regen nahm ihn mehr mit wie eine mit Zahnschmerzen durchwachte Nacht.
    Er sah kurz hinüber auf den Nebensitz. François Mellier hielt die Augen geschlossen und versuchte den Eindruck eines Schlafenden zu erwecken. Doch Perry Clifton war sicher, daß der Franzose unter den zugeklappten Augenlidern hellwach war.
    Der erneute Blick in den Rückspiegel beruhigte ihn.
    Leicester,
    Bromville,
    Larch,
    St. Peters,
    Tapstown.
    Es war 1 Uhr 15.
    „Vorsichtig!“ rief François Mellier. „Die Rechtskurve ist gefährlich!“
    „Ich bin diese Strecke auch schon viermal gefahren, Mister Mellier.“
    „Ich meine ja nur.“ Melliers Stimme klang gar nicht mehr müde, eher aufgeladen. Steif und aufrecht saß er neben Clifton und starrte mit einem Interesse in die tuchschwarze Finsternis, als stünde ein nächtlicher Sonnenaufgang bevor. „Suchen Sie was?“
    „Was soll ich suchen, Mister Clifton?“
    „Das müßten Sie wissen. Wo soll ich parken?“
    „Fahren Sie am Haus vorbei. Hundert Meter dahinter gibt es eine Möglichkeit zum Wenden. Mit abgestelltem Motor lassen wir uns dann bergab zurückrollen.“
    „Wie weit?“
    „Bis zu der Holzbude gegenüber dem Geigenhaus.“
    Perry sparte sich die Bemerkung, daß er heute an der selben Stelle schon einmal geparkt hatte. Die Omnibushaltestelle.
    Er nahm den Fuß vom Gaspedal. In Bradleys Gasthof waren die Schankraumfenster noch erleuchtet.
    „Haben Sie schon mal süßsaure Bohnensuppe mit Hammelfleisch und Rosinen gegessen?“
    „Was?“ Der Stimme nach schien der Franzose am Verstand seines Beifahrers zu zweifeln. Clifton wiederholte seine Frage: „Ich habe gefragt, ob Sie schon mal süßsaure Bohnensuppe mit Hammelfleisch und Rosinen gegessen haben?“
    „Nein!“
    „Wir sind gerade an Bradleys Gasthof vorbeigefahren. Diese Suppe gehört zu Jim Bradleys Spezialitäten. Sie sollten sie mal probieren, Mister Mellier. Oder sind Sie kein Feinschmecker?“
    „Monsieur, Ihre Sorgen möchte ich haben.“
    In diesem Augenblick passierten sie das Brockton-Haus. Das Hoftor war verschlossen. Nirgendwo brannte Licht. François Mellier verschwendete keinen Blick auf das Gebäude. Wie gebannt starrte er geradeaus.
    „Dort müssen Sie wenden!“
    Ein Feldweg. Perry mußte scharf abbremsen.
    Die Unruhe des Franzosen nahm zu.
    Nervös rieb er mit den Händen auf den Knien herum.
    „Was haben Sie eigentlich für einen Beruf gelernt?“
    „Mechaniker!“ antwortete Mellier und rief im gleichen Augenblick aufgeregt: „Stopp! Halt, ein Auto kommt, Licht aus!“
    Perry Clifton, der den Wagen schon wieder zur Hälfte zurückgesetzt hatte, legte den Vorwärtsgang ein, die Reifen quietschten. Es waren zwei Fahrzeuge.
    Ein Personenwagen und ein größerer Lieferwagen mit festem Aufbau. Sie fuhren dicht hintereinander.
    Als für Bruchteile von Sekunden ihre Scheinwerfer voll auf Cliftons Wagen trafen, duckte sich

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