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Pfade Ins Zwielicht

Pfade Ins Zwielicht

Titel: Pfade Ins Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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schmalen Schultern und hustete in die andere hinein. »Gut gesagt, mein Lord. Sehr gut gesagt. Meine Lady, Ihr wollt gewiss Lord Perrins Anweisungen so schnell wie möglich weitergeben. Es wäre nicht gut, wenn es da Missverständnisse gäbe.«
    Selande nickte, ohne den Blick von Perrin zu wenden. Ihr Mund öffnete sich, und Perrin war davon überzeugt dass sie ihrer Hoffnung Ausdruck verleihen wollte, dass er Wasser und Schatten fand. Beim Licht, Wasser war das eine, was sie im Überfluss hatten.
    Selbst wenn es hauptsächlich gefroren war, und zu dieser Jahreszeit brauchte man nicht einmal am Mittag Schatten! Vermutlich hatte sie es vorgehabt, denn sie zögerte, bevor sie schließlich sagte: »Die Gnade sei Euch gewogen, mein Lord. Wenn ich so offen sein darf, die Gnade ist Lady Faile gewogen gewesen, da sie Euch gefunden hat.«
    Perrin nickte ruckartig zum Dank. In seinem Mund lag der Geschmack von Asche. Die Gnade hatte eine merkwürdige Art gehabt, Faile gewogen zu sein, indem sie ihr einen Gemahl beschert hatte, der sie nach zwei Wochen der Suche noch immer nicht gefunden hatte. Die Töchter hatten behauptet, dass man sie zur Gai'schain gemacht hatte und sie nicht schlecht behandeln würde, aber sie hatten auch zugeben müssen, dass diese Shaido ihre Bräuche bereits auf hundert verschiedene Arten gebrochen hatten. Seiner Meinung nach reichte Entführung aus, um als schlechte Behandlung zu gelten. Bittere Asche.
    »Die Lady wird ihre Sache gut machen, mein Lord«, sagte Balwer leise und sah zu, wie Selande zwischen den Wagen in der Dunkelheit verschwand. Seine Zustimmung war eine Überraschung; er hatte versucht, Perrin den Einsatz von Selande und ihren Freunden auszureden, weil sie hitzköpfig und unzuverlässig waren. »Sie hat die nötigen Instinkte. Das haben Cairhiener für gewöhnlich, und Tairener bis zu einem gewissen Grade auch, zumindest die Adligen, vor allem, sobald ...«Er verstummte abrupt und musterte Perrin vorsichtig. Bei jedem anderen Mann wäre Perrin zu dem Schluss gekommen, dass er mehr als bea bsichtigt gesagt hatte, aber er bezweifelte, dass Balwer sich auf diese Art versprach. Der Geruch des Mannes veränderte sich nicht, schwankte nicht auf die Weise, wie er es bei einem unsicheren Mann tun würde. »Darf ich auf einen oder zwei Punkte ihres Berichts näher eingehen, mein Lord?«
    Das Knirschen von Hufen im Schnee verkündete Arams Näherkommen, der Perrins Hengst und seinen grauen Wallach brachte. Die beiden Tiere versuchten, nacheinander zu schnappen, und Aram hielt sie auseinander, wenn auch mit einiger Mühe. Balwer seufzte.
    »Ihr könnt vor Aram sprechen, Meister Balwer«, sagte Perrin. Der kleine Mann neigte zustimmend den Kopf, aber er seufzte erneut. Im Lager wusste jeder, dass Balwer die Fähigkeit hatte, Gerüchte, zufällig aufgeschnappte Kommentare und Beobachtungen zu einem Bild dessen zusammenzusetzen, was wirklich passiert war oder möglicherweise geschehen würde, und Balwer selbst betrachtete das als Teil seiner Aufgabe als Sekretär, aber aus irgendeinem Grund tat er gern so, als würde das nicht stimmen. Es war eine harmlose Marotte, und Perrin ließ sie ihm durchgehen.
    Er nahm von Aram Trabers Zügel entgegen und sagte: »Geht ein paar Schritte hinter uns, Aram. Ich muss allein mit Meister Balwer sprechen.« Balwers Seufzer war so leise, dass Perrin ihn kaum hörte.
    Aram blieb wortlos hinter ihnen zurück, als sie sich in Bewegung setzten und der Schnee unter ihren Füßen knirschte, aber er roch wieder mürrisch und bebend; es war ein dünner, saurer Geruch. Diesmal nahm Perrin ihn wahr, aber er schenkte ihm nicht mehr Aufmerksamkeit als gewöhnlich. Aram war auf jeden eifersüchtig, der Zeit mit ihm verbrachte, Falle einmal ausgenommen. Perrin sah keine Möglichkeit, wie er das beenden sollte, außerdem war er genauso an Arams Besitzgier gewöhnt wie an die Weise, auf die Balwer neben ihm herhüpfte und über die Schulter blickte, um zu sehen, ob Aram nahe genug war, um etwas mitzubekommen, als er schließlich sprach. Balwers rasiermesserscharfer Geruch nach Misstrauen, der selten trocken und nicht einmal warm war, aber dennoch Misstrauen ausdrückte, sorgte für ein Gegengewicht zu Arams Eifersucht. Man konnte Männer nicht ändern, die sich nicht ändern wollten.
    Die Halteseile der Pferde und Proviantwagen waren in der Mitte des Lagers, wo Diebe nur schwer an sie herankommen würden, und obwohl der Himmel für die meisten Augen noch immer schwarz war, waren

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