Pfade Ins Zwielicht
ein verschlafener Bauer aus, aber er hatte seinen Hof für immer hinter sich gelassen, und Dannil und die anderen hielten immer gebührenden Abstand zu ihm ein. Genau wie zu Perrin; sie blieben ein Stück weit entfernt stehen und schauten zu Boden, manchmal warfen sie ihm oder Berelain auch peinlich berührte Blicke zu. Es spielte keine Rolle. Alles würde wieder gut werden.
Aram wollte Grady zu Perrin bringen, aber der Asha'man wusste, warum er geholt worden war. Mit einem Seufzen stieg er neben Elyas aus dem Sattel, der in einem Flecken Sonnenlicht kauerte, mit dem Finger eine Karte in den Schnee malte und von Entfernung und Richtung sprach, den Ort, zu dem er wollte, in allen Details beschrieb; eine Lichtung auf einem Hügel, die fast genau nach Süden ausgerichtet war, und der weiter oben befindliche Hügelkamm wies an drei Stellen Einkerbungen auf. Entfernung und Richtung reichten, wenn Entfernung und Richtung präzise waren, aber je besser sich der Asha'man das Bild vorstellen konnte, desto besser würde er die genaue Stelle treffen.
»Für einen Fehler bleibt da kein Spielraum, mein Junge.« Elyas' Augen schienen vor Intensität zu funkeln. Was auch immer die anderen von den Asha'man hielten, ihn konnten sie nicht einschüchtern. »In dieser Gegend gibt es viele Hügel, und das Hauptlager liegt auf der anderen Seite dieses Hügels und ist kaum eine Meile entfernt. Es wird Wachen geben, kleine Gruppen, die jede Nacht an einer anderen Stelle lagern, vielleicht weniger als zwei Meilen in der anderen Richtung. Setzt Ihr uns ein gutes Stück weiter ab, wird man uns mit Sicherheit entdecken.«
Grady erwiderte seinen Blick, ohne zu blinzeln. Dann nickte er, fuhr sich mit den dicken Fingern durch die Haare und holte tief Luft. Er sah so müde wie Elyas aus. So erschlagen, wie sich Perrin fühlte. Wegetore zu erschaffen und lange genug aufzuhalten, dass Tausende von Leuten und Pferden sie passieren konnten, war eine mühsame Arbeit.
»Seid Ihr dazu ausgeruht genug?«, fragte Perrin. Müde Männer machten Fehler, und Fehler bei der Einen Macht konnten tödlich sein. »Soll ich Neald holen lassen?«
Grady starrte kurzsichtig zu ihm hoch, dann schüttelte er den Kopf. »Fager ist nicht ausgeruhter, als ich es bin. Vielleicht sogar weniger. Ich bin etwas stärker als er. Besser, ich mache es.« Er wandte sich der nordöstlichen Richtung zu, und neben dem mit Pfotenspuren übersäten Stein erschien ohne Vorwarnung ein senkrechter, silberblauer Strich. Annoura riss ihre Stute mit einem lauten Stöhnen aus dem Weg, als sich der Lichtbalken zu einer Öffnung verbreiterte, einem Loch in der Luft, das eine sonnenbeschienene Lichtung auf einer steilen Anhöhe zeigte, die von Bäumen gesäumt wurde - kleineren als jenen, die sich um Perrin und die anderen herum befanden. Die zersplitterte Kiefer erbebte, als sie einen weiteren schmalen Keil verlor, und landete ächzend mit einem vom Schnee gedämpften Krachen, das die Pferde schnauben und scheuen ließ, auf dem Boden. Annoura warf dem Asha'man einen finsteren Blick zu, ihr Gesicht verfärbte sich dunkel, aber Grady blinzelte nur und sagte: »Ist das der richtige Ort?« Elyas richtete den Hut, bevor er nickte.
Perrin hatte nur auf dieses Nicken gewartet. Er zog den Kopf ein und ritt mit Traber in Schnee, der ihm bis zu den Fesseln reichte. Es war eine kleine Lichtung, aber der mit weißen Wolken gefüllte Himmel ließ sie nach der Enge des Waldes riesig erscheinen. Das Licht war fast blendend, dabei wurde die Sonne noch immer von dem bewaldeten Hügelkamm verborgen. Das Shaido-Lager befand sich auf der anderen Hügelseite. Er starrte voller Sehnsucht die Anhöhe hinauf. Es kostete ihn seine ganze Beherrschung, an dem Ort zu bleiben, an dem er war, statt loszugaloppieren, um endlich zu sehen, wo Faile war. Er zwang sich dazu, Traber zum Tor zu drehen, als Marline herauskam.
Sie musterte ihn immer noch, nahm den Blick kaum lange genug von ihm, um sich ohne zu stolpern den Weg durch den Schnee zu bahnen, und trat zur Seite, um Aram und die Männer von den Zwei Flüssen durchreiten zu lassen. Mittlerweile hatten sie sich so sehr an das Schnelle Reisen gewöhnt - wenn auch nicht an den Asha'man -, dass sie kaum die Köpfe senkten, um die Oberseite des Tors nicht zu berühren, und nur der größte von ihnen tat es. Es fiel Perrin auf, dass das Wegetor größer als jene war, die Grady zuerst erschaffen hatte. Damals hatte er noch absteigen müssen. Es war aber nur ein flüchtiger
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