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Pfade Ins Zwielicht

Pfade Ins Zwielicht

Titel: Pfade Ins Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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beendet hat.«
    Also hatten sich auch die Rebellen daran erinnert. Wie hatten sie sich diese Freundschaft zunutze machen wollen? Höchstwahrscheinlich Spionage. Sie würde herausfinden müssen, wie Meidani die gesammelten Erkenntnisse weitergeben sollte. Auf jeden Fall hatten die Rebellen ein Werkzeug zur Verfügung gestellt, und Yukiri würde es benützen. »Alviarin steht Euch nicht mehr im Weg. Sie hat die Burg gestern oder vielleicht sogar vorgestern verlassen. Keiner weiß es genau. Aber die Dienerinnen sagten, dass sie Kleidung zum Wechseln mitgenommen hat, also ist es unwahrscheinlich, dass sie in den nächsten Tagen zurückkehrt.«
    »Wo hätte sie bei diesem Wetter hingehen können?« Meidani runzelte die Stirn. »Seit gestern Morgen schneit es, was abzusehen war.«
    Yukiri blieb stehen und drehte die andere Frau mit beiden Händen herum, sodass sie sie ansehen musste.
    »Meidani, für Euch ist nur eines wichtig, nämlich dass sie weg ist«, sagte sie energisch. Wohin war Alviarin gegangen? »Ihr habt freien Zugang zu Elaida, und Ihr werdet davon Gebrauch machen. Und Ihr werdet danach Ausschau halten, ob jemand in Elaidas Papieren herumstöbert. Passt nur auf, dass Ihr dabei niemandem auffallt.« Talene hatte ausgesagt, dass die Schwarze Ajah über alles Bescheid wusste, was aus dem Arbeitszimmer der Amyrlin kam, und zwar, bevor es allgemein bekannt gemacht wurde, und wenn sie herausfinden wollten, wie das möglich war, brauchten sie jemanden in Elaidas Nähe. Natürlich bekam Alviarin alles zu Gesicht, bevor Elaida es unterzeichnete, und die Frau hatte sich mehr Autorität verschafft als jede in der Geschichte bekannte Behüterin, aber das war kein Grund, sie als Schattenfreundin zu beschuldigen. Aber es war auch kein Grund, es nicht zu tun. Auch ihre Vergangenheit wurde untersucht. »Behaltet auch Alviarin im Auge, so gut es geht, aber hier kommt es auf Elaidas Papiere an.«
    Meidani seufzte und nickte zögernd. Sie musste gehorchen, ob sie wollte oder nicht, aber sie erkannte die zusätzliche Gefahr, in der sie schweben würde, falls sich Alviarin als Schattenfreundin erwies. Aber auch Elaida konnte eine Schwarze sein, ganz egal, worauf Saerin und Pevara beharrten. Eine Schattenfreundin als Amyrlin. Das war ein Gedanke, der einem den Tag verderben konnte.
    »Yukirü«, rief eine Frau hinter ihnen im Korridor.
    Eine Sitzende aus dem Saal der Weißen Burg zuckte nicht wie eine erschrockene Ziege zusammen, wenn sie ihren eigenen Namen hörte, aber Yukiri tat es. Hätte sie sich nicht an Meidani festgehalten, wäre sie möglicherweise gefallen, aber so stolperten sie beide umher wie betrunkene Bauern beim Erntedanktanz.
    Yukiri gewann ihre Fassung wieder, riss die Stola zurecht und setzte eine finstere Miene auf, die sich nicht aufheiterte, als sie sah, wer da auf sie zueilte. Wenn Seaine nicht in Gesellschaft von Yukiri oder einer der anderen Sitzenden war, die über Talene und die Schwarze Ajah Bescheid wußten, sollte sie in ihren Gemächern bleiben, mit so vielen Weißen Schwestern um sie herum, wie sie auftreiben konnte, aber hier eilte sie den Korridor entlang mit nur Bernaile Gelbarn als Begleitung, einer stämmigen Tarabonerin, die ebenfalls eine von Meidanis Dohlen war. Leonin trat zur Seite und entrichtete Seaine eine formelle Verbeugung, die Fingerspitzen aufs Herz gelegt. Meidani und Ber naile waren dumm genug, sich zuzulächeln. Sie waren Freundinnen, aber sie hätten es besser unterlassen sollen, konnten sie doch gar nicht wissen, wer sie alles möglicherweise beobachtete.
    Yukiri war nicht in der Stimmung, sich ein Lächeln abzuringen. »Frische Luft schnappen, Seaine?«, sagte sie scharf. »Saerin wird nicht erfreut sein, wenn ich ihr das erzähle. Nicht im mindesten. Ich bin nicht erfreut, Seaine.«
    Meidani gab einen leisen, kehligen Laut von sich, und Bernailes Kopf fuhr so schnell herum, dass die dünnen, mit eingeflochtenen Perlen versehenen Zöpfe klirrend aneinander stießen. Die beiden richteten ihre ganze Aufmerksamkeit auf einen Wandteppich, der die Erniedrigung von Königin Rhiannon zeigte, und es war trotz ihrer ausdruckslosen Gesichter offensichtlich, dass sie sich wünschten, woanders zu sein. In ihren Augen sollten Sitzende einander gleichgestellt sein. Und das waren sie auch. Normalerweise. Gewisserma - ßen. Leonin hätte eigentlich kein Wort mitbekommen dürfen, aber er konnte natürlich Meidanis Stimmung spüren, und er trat noch einen Schritt zurück, während er auch

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