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Pfade Ins Zwielicht

Pfade Ins Zwielicht

Titel: Pfade Ins Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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zurück ans Auge. Noch immer gruben Männer mit Schaufel und Hacke, während andere Säcke und Fässer von den Wagen stemmten. Adlige und Offiziere lenkten ihre Pferde im Schritttempo durch das Lager und behielten die Arbeiten im Auge. Alle so ruhig wie Vieh auf der Weide. Dann zeigte jemand auf den Hügel zwischen ihnen und der Stadt, und dann noch andere, und die berittenen Männer verfielen in den Trab und riefen offensichtlich Befehle. Das Bärenbanner kam gerade oben auf dem Hügelkamm in Sicht.
    Bashere klemmte sich das Fernglas unter den Arm und runzelte die Stirn. Sie hatten auf dem höheren Gelände keine Wachen aufgestellt, um sie vor dem zu warnen, was möglicherweise außerhalb ihrer Sicht geschah. Selbst in der Gewissheit, dass niemand eine Schlacht provozieren würde, war das ausgesprochen dumm. Es hätte unter Umständen aber auch nützlich sein können, falls die anderen Lager genauso sorglos waren und niemand den Fehler berichtigte. Er blies durch seinen Schnurrbart. Hätte er die Belagerer bekämpft.
    Ein Blick verriet ihm, dass die Wagen mit ihrer Gardeeskorte den halben Weg zum Tor zurückgelegt hatten; die Kutscher peitschten ihre Gespanne, als würden ihnen Verfolger im Nacken sitzen. Aber vielleicht war es auch der Offizier mit der Schärpe, der aus irgendeinem Grund mit seinem Schwert herumfuchtelte.
    »Heute wird es keinen Tanz geben«, sagte er.
    »Dann habe ich Besseres zu tun, als Feuchtländern beim Graben zuzusehen«, erwiderte Bael. »Möget Ihr immer Wasser und Schatten finden, Davram Bashere.«
    »Im Moment wären mir trockene Füße und ein warmes Feuer lieber«, murmelte Bashere ohne Nachzudenken und wünschte sofort, er hätte das nicht gesagt. Beleidige die Bräuche eines Mannes, und er konnte einen töten, und die Aiel waren von ihrem Brauchtum besessen; außerdem waren sie seltsam.
    Aber Bael warf den Kopf zurück und lachte. »Die Feuchtländer stellen alles auf den Kopf, Davram Bashere.« Eine unauffällige Geste seiner rechten Hand brachte die anderen Aiel auf die Füße, und sie liefen in langen, mühelosen Schritten nach Osten. Der Schnee schien sie nicht im mindesten zu behindern.
    Bashere schob das Fernglas in das Lederfutteral an Schnellhufs Sattelknauf, stieg auf und lenkte den Braunen nach Westen. Seine Eskorte hatte auf der anderen Hügelseite gewartet, und die Männer schlössen sich ihm nur mit dem leisen Ächzen von Leder und nicht dem geringsten Klirren ungesicherten Stahls an. Sie war zahlenmäßig geringer als Baels Eskorte, aber es waren harte Männer von seinem Grundbesitz in Tyr, und er hatte sie viele Male in die Fäule geführt, bevor er sie in den Süden gebracht hatte. Jeder Mann hatte seinen Teil der Umgebung, den er überwachen musste, voraus oder hinter ihnen, links oder rechts, oben oder unten, und ihre Köpfe befanden sich in ständiger Bewegung. Bashere hoffte, dass sie es auch mit der nötigen Aufmerksamkeit taten. Der Wald war hier recht spärlich und die Äste kahl - abgesehen bei Eichen, Zwerglorbeer, Kiefern und Fichten -, aber die schneebedeckte Landschaft war so hügelig, dass keine fünfzig Schritte weit weg hundert Reiter ungesehen warten konnten. Nicht, dass er damit rechnete, andererseits war es immer das Unerwartete, das einen umbrachte. Unbewusst lockerte er das Schwert in seiner Scheide. Man musste immer mit dem Unerwarteten rechnen.
    Tumad hatte das Kommando über die Eskorte, so wie an den meisten Tagen, an denen Bashere für den jungen Leutnant nichts Wichtigeres zu tun hatte. Er baute ihn auf. Der junge Mann konnte klar denken und über das hinaus sehen, was sich vor seiner Nase befand; er war für die höheren Ränge bestimmt, falls er lange genug lebte. Er war hochgewachsen, wenn auch ein paar Handbreit kleiner als Bael, und heute trug er überdeutlich Verstimmung zur Schau.
    »Was ist, Tumad?«
    »Der Aielmann hatte recht, mein Lord.« Tumad zupfte ärgerlich mit einer behandschuhten Faust an seinem dichten schwarzen Vollbart. »Diese Andoraner spucken vor unsere Füße. Es gefällt mir nicht, wegreiten zu müssen, während sie uns eine lange Nase drehen.«
    Nun ja, er war noch jung.
    »Findet Ihr unsere Situation langweilig?« Bashere lachte. »Ihr braucht mehr Aufmerksamkeit? Tenobia ist nur fünfzig Meilen nördlich von uns, und falls man den Gerüchten Glauben schenken darf, hat sie Ethenielle von Kandor, Paitar von Arafel und sogar diesen Schienarer Easar mitgebracht. Die versammelte Macht der Grenzländer sucht nach uns,

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