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Pfade Ins Zwielicht

Pfade Ins Zwielicht

Titel: Pfade Ins Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Adligen zu erkennen, die Naean Arawns Anspruch auf den Löwenthron und die Rosenkrone von Andor unterstützten. Aber da unten waren auch Jailin Marans Rote Mauer und Carlys Ankerins Weiße Leoparden, und Eram Talkends goldene Schwingenhand. Allen Berichten zufolge waren sie Naeans Rivalin Elenia Sarand eidverpflichtet. Es war ein Anblick, als würde man Wölfen und Wolfshunden bei einer gemeinsamen Mahlzeit zusehen. Mit einem geöffneten Fass guten Weins.
    Es waren noch zwei andere Banner aufgestellt, mindestens doppelt so groß wie die übrigen und mit goldenen Fransen versehen, allerdings waren beide zu schwer, als dass der gelegentliche Windstoß sie hätte entfalten können. Sie leuchteten mit dem Glanz dicker Seide. Er hatte beide allerdings schon ausgiebig zuvor sehen können, als die Bannermänner auf dem Hügel, der das Lager verbarg, hin und her galoppierten und die Banner flattern ließen. Das eine stellte den Löwen von Andor dar, weiß auf rotem Feld, der gleiche, der auf den hohen Rundtürmen der Stadtmauer wehte. In beiden Fällen deklarierte er das Recht von jemanden auf Thron und Krone. Das zweite große Banner bezeichnete die Frau, die ihren Anspruch gegen den von Elayne Trakand geltend machte. Vier Silbermonde auf zwielichtblauem Untergrund, das Zeichen von Haus Marne. Sie alle unterstützten Arymilla Marne? Noch vor einem Monat hätte sie Glück gehabt, wenn ihr jemand - mal abgesehen von Mitgliedern ihres eigenen Haues oder diesem halb verrückten Nasin Caeren - ein Bett für die Nacht angeboten hätte!
    »Sie ignorieren uns«, knurrte Bael. »Ich könnte sie noch vor Sonnenuntergang zerschmettern und keinen am Leben lassen, um den nächsten Sonnenaufgang zu sehen, und sie ignorieren uns.«
    Bashere warf dem Aielmann einen prüfenden Blick zu. Der Mann überragte ihn um mindestens einen Fuß.
    Über dem schwarzen Schleier vor seinem Gesicht waren nur die grauen Augen und ein Streifen von der Sonne verbrannter Haut zu sehen. Bashere hoffte, dass er lediglich Mund und Nase vor der Kälte schützte.
    Bael trug seine Kurzspeere und den Rundschild aus Stierleder, auf dem Rücken steckte ein Bogen in seinem Futteral, an der Hüfte hing ein Köcher mit Pfeilen, aber allein der Schleier zählte. Das war nicht der richtige Augenblick für den Aiel, mit dem Töten anzufangen.
    Zwanzig Schritte den Hügel hinunter in Richtung des Lagers kauerten dreißig weitere Aiel auf den Fersen und hielten lässig ihre Waffen. Einer von dreien hatte sein Gesicht entblößt, also war es vielleicht die Kälte.
    Aber bei den Aiel konnte man sich nie sicher sein.
    Bashere überdachte schnell mehrere Ansätze, dann entschied er sich für Unbefangenheit. »Das würde Elayne Trakand nicht gefallen, Bael, und falls Ihr ver gessen haben solltet, wie es ist, ein junger Mann zu sein, es bedeutet auch, dass es Rand al'Thor nicht gefallen würde.«
    Bael grunzte verächtlich. »Melaine hat mir berichtet, was Elayne Trakand gesagt hat. Wir dürfen ihretwegen nichts unternehmen. Das ist einfältig. Wenn ein Feind auf einen zukommt, dann setzt man alles ein, was die Speere auf deiner Seite tanzen lässt. Spielen sie den Krieg so, wie sie das Spiel der Häuser spielen?«
    »Wir sind Ausländer, Bael. Das zählt in Andor.«
    Der große Aielmann grunzte erneut.
    Es erschien sinnlos, die politische Situation zu er - klären. Hilfe aus dem Ausland konnte Elayne ebendies kosten, was sie erreichen wollte, und das wußten ihre Feinde, so wie sie wußten, dass sie es wusste, darum fürchteten sie weder Bashere oder Bael oder die Legion des Drachen, ganz egal, wie groß ihre Anzahl auch war. Tatsächlich würden beide Seiten trotz der Belagerung große Anstrengungen unternehmen, eine Schlacht zu vermeiden. Es war ein Krieg, aber einer aus Manövern und Scharmützeln, solange niemand einen schwerwiegenden Fehler beging, und der Gewinner würde derjenige sein, der eine unangreifbare Position erreichte oder den anderen in eine zwang, die nicht verteidigt werden konnte. Bael würde keinen Unterschied zum Daes Dae'mar sehen. Sogar Bashere selbst sah viele Ähnlichkeiten. Mit der Großen Fäule vor der Türschwelle konnte sich Saldaea keinen Wettstreit um den Thron leisten. Tyrannen konnten ertragen werden, und die Große Fäule tötete schnell die Dummen und die Gierigen, aber schon diese seltsame Art von Bürgerkrieg würde der Fäule gestatten, Saldaea zu vernichten.
    Er machte sich wieder daran, das Lager durch sein Fernglas zu studieren und zu

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