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Pfade Ins Zwielicht

Pfade Ins Zwielicht

Titel: Pfade Ins Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Domon.
    »Noch nicht«, sagte Mat. Nicht, bis sie so weit von Ebou Dar weg waren, dass sich niemand mehr an den Grauen erinnerte, der mit einem kleinen Jungen auf dem Rücken Rennen gewann. »Vielleicht in ein paar Tagen. Juilin, sagst du den anderen Bescheid? Blaeric weiß es bereits, also kümmert sich schon jemand um die Schwestern.«
    Juilin vergeudete keine Zeit, wenn man davon absah, dass er im Zelt verschwand, um Thera zu beruhigen. Sie schien oft beruhigt werden zu müssen. Als er herauskam, trug er einen abgetragenen tairenischen Mantel; er befahl Olver, das Spiel wegzuräumen und Thera bis zu seiner Rückkehr beim Packen zu helfen, dann set zte er den konischen roten Hut auf und ging los. Er ignorierte Egeanin. Sie hielt ihn für einen Dieb, was für einen Diebefänger besonders verwerflich war, und der Tairener hatte ebenfalls nichts für sie übrig.
    Mat wollte Noal fragen, wo er gewesen war, aber der Alte eilte flink hinter Juilin her und rief über die Schulter, er würde dabei helfen, die anderen über den bevorstehenden Aufbruch zu informieren. Nun, zwei konnten die Nachricht schneller verbreiten als einer - Vanin und die vier überlebenden Rotwaffen teilten sich ein zu enges Zelt an der Seite des Zirkus, während Noal sich auf der anderen Seite eins mit Thom und den beiden Dienern Lopin und Nerim teilte -, und die Frage konnte warten. Vermutlich hatte er bloß seinen kostbaren Fisch irgendwo in Sicherheit gebracht. Auf jeden Fall erschien die Frage plötzlich unwichtig.
    Das Lager hallte wider vom Lärm der Leute, die nach Pferdeknechten riefen, um ihre Gespanne zu bringen, und anderen, die lauthals wissen wollten, was denn los sei. Adria, eine schlanke Frau, die sich in einen grünen Morgenrock mit Blumenmustern hüllte, kam mit nackten Füßen angelaufen und verschwand in dem gelben Wagen, wo die anderen vier Verrenkungskünstler hausten. Jemand in dem grünen Wagen brüllte heiser, hier gäbe es Leute, die schlafen wollten. Ein paar voll Artistenkinder, von denen einige schon selbst Artisten waren, rannten vorbei, und Olver schaute vom Zusammenpacken des Spiels auf. Das war sein kostbarster Besitz, und wenn es ihn nicht gegeben hätte, wäre er ihnen offensichtlich gern nachgelaufen. Es würde noch einige Zeit dauern, bis der Wanderzirkus zur Reise bereit war, aber nicht das ließ Mat stöhnen.
    Er hatte gerade gehört, dass die verdammten Würfel wieder in seinem Kopf rollten.

KAPITEL 3
 
Ein farbiger Fächer
    Mat wusste nicht, ob er fluchen oder weinen sollte.
    Da die Soldaten fort waren und Ebou Dar in seinem Staub zurückbleiben würde, schien es für die Würfel keinen Grund zu geben, aber es gab nie einen verfluchten Grund zu erkennen, bis es zu spät war.
    Was auch immer auf ihn zukam, konnte Tage in der Zukunft liegen oder auch nur eine Stunde, aber er war nie dazu fähig gewesen, es vorher herauszufinden. Sicher war nur, dass etwas Wichtiges - oder Furchtbares - geschehen würde, und dass er es nicht verhindern konnte. Manchmal, wie in jener Nacht am Tor, verstand er nicht einmal dann, wenn die Würfel verstummt waren, warum sie überhaupt gerollt waren. Er wusste nur eines mit Sicherheit: so sehr ihn die Würfel auch nervös machten wie eine Ziege mit Juckreiz, sobald sie loslegten, wollte er, dass sie nie wieder aufhörten. Aber das taten sie. Früher oder später verstummten sie immer.
    »Alles in Ordnung, Mat?«, fragte Olver. »Diese Seanchaner werden uns nicht erwischen.« Er versuchte im Brustton der Überzeugung zu sprechen, aber in seinem Tonfall lag der Hauch einer Frage.
    Unvermittelt wurde sich Mat bewusst, dass er ins Leere gestarrt hatte. Egeanin musterte ihn stirnrunzelnd, während sie nachdenklich an ihrer Perücke herumfummelte, offensichtlich wütend, dass er sie nicht beachtete. Domon blickte beflissen; Mat hätte seine Mütze gefressen, wenn er nicht darüber nachdachte, ob er zu Egeanins Unterstützung wütend werden sollte oder nicht. Selbst Thera sah ihn am Zelteingang vorbei an, und sie bemühte sich stets, nicht in Egeanins Blickfeld zu geraten. Er konnte es nicht erklären. Nur ein Mann mit Hafergrütze im Kopf würde glauben, dass ihm laut klappernde, für alle unsichtbare Würfel Warnungen zukommen ließen. Und es konnte genauso gut wie in der Nacht am Tor sein. Nein, das war kein Geheimnis, das er verraten wollte. Außerdem würde es sowieso nichts bringen.
    »Sie werden uns nie erwischen, Olver, nicht dich und mich.« Er fuhr dem Jungen durchs Haar, und

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