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Pfade Ins Zwielicht

Pfade Ins Zwielicht

Titel: Pfade Ins Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wiederholen, was Domon als »wirres Gerede« bezeichnet hatte, aber es war nun einmal die Wahrheit, er würde Tuon heiraten. Der Gedanke ließ ihn seufzen. Er wusste es so sicher, wie er die Prophezeiung kannte. Er konnte sich nicht vorstellen, wie eine solche Ehe zustande kommen sollte; nüchtern betrachtet erschien es unmöglich, und er würde nicht weinen, wenn es so kam. Aber er wusste, dass das nicht passieren würde. Warum verdammt noch mal hatte er immer Frauen am Hals, die ihn mit Messern bedrohten oder versuchten, ihm den Schädel einzuschlagen? Es war nicht fair.
    Er wollte auf direktem Weg zu dem Wagen gehen, in dem Tuon und Selucia unter der Aufsicht von Setalle Anan standen - die Gastwirtin konnte einen Stein weich erscheinen lassen; eine verwöhnte Adlige und ihre Zofe würden ihr keine Schwierigkeiten bereiten, vor allem, da einer der Rotwaffen draußen Wache schob -, aber seine Füße trugen ihn die gewundenen Straßen entlang, die sich durch das Zirkusgelände zogen. Sie alle, die breiten und die schmalen, waren von hektischer Aktivität erfüllt. Männer zogen eilig Pferde, die scheuten und umhertänzelten, weil sie zu lange nicht bewegt wor den waren. Andere bauten Zelte ab und beluden Lastkarren oder schleppten in Tuch verpackte Bündel und messingbeschlagene Truhen und Fässer und Kanister in sämtlichen vorstellbaren Größen aus den hausähnlichen Wagen, die dort monatelang gestanden hatten, sie entluden sie teilweise, sodass alles für die Reise neu beladen werden konnte, während vorn die Gespanne angeschirrt wurden. Der Lärm war beständig: Pferde wieherten, Frauen riefen nach Kindern, Kinder weinten wegen verlorenem Spielzeug oder schrien aus purem Spaß am Lärm, Männer brüllten herum, weil sie wissen wollten, wer an ihren Gespannen gewesen oder wer sich ein Werkzeug ausgeliehen hatte. Eine Akrobatentruppe, schlanke, aber muskulöse Frauen, die an von hohen Pfosten herabhängenden Seilen arbeiteten, hatten einen der Pferdeknechte umzingelt; sie alle fuchtelten mit den Armen und kreischten so laut sie konnten herum, und keiner hörte zu. Mat blieb kurz stehen, um herauszufinden, wobei es bei dem Streit eigentlich ging, aber schließlich kam er zu der Erkenntnis, dass sie es selbst nicht wußten. Zwei Männer ohne Mantel wälzten sich am Boden, scharf beobachtet vom vermutlichen Anlass des Kampfes, einer gertenschlanken Näherin mit glühenden Augen namens Jameine, aber bevor Mat auch nur eine Wette auf den Ausgang abgeben konnte, erschien Petra und zog sie auseinander.
    Er hatte keine Angst, Tuon wiederzusehen. Natürlich nicht. Nachdem er sie in diesem Wagen untergebracht hatte, hatte er sich von ihr ferngehalten, um ihr Zeit zu geben, wieder zur Ruhe zu kommen. Das war alles. Domon hatte sie als beherrscht bezeichnet, und das stimmte. Mitten in der Nacht entführt, von Leuten, die, soweit sie es wusste, ihr ohne zu zögern die Kehle durchschneiden würden, in einen Sturm verschleppt, und sie war von ihnen allen die ruhigste gewesen. Beim Licht, sie hätte es selbst geplant haben können, so wenig aufgebracht war sie! Es hatte ihm das Gefühl gegeben, als würde ein Messer zwischen seinen Schulterblättern schweben, und allein bei dem Gedanken an sie war das Messer wieder da. Und diese Würfel rollten in seinem Schädel.
    Die Frau wird wohl kaum anbieten, das Ehegelöbnis hier und jetzt auszutauschen, dachte er mit einem Kichern, aber es klang selbst für seine Ohren gezwungen. Dennoch gab es für ihn keinen Grund unter der Sonne, Angst zu haben. Er war nur auf angemessene Weise vorsichtig, nicht ängstlich.
    Der Zirkus entsprach der Größe eines durchschnittlichen Dorfes, aber ein Mann konnte nur eine gewisse Zeit auf dieser Fläche umherwandern, bevor er anfing, die gleichen Wege erneut einzuschlagen. Bald, zu bald, stand er vor einem fensterlosen Wagen in verblichenem Purpur in Sichtweite der südlichen Pferdeleinen, der von Planwagen umgeben wurde. Die Dungkarren waren an diesem Morgen nicht abgeholt worden, und der Geruch war stark. Der Wind trug auch schwere Gerüche von den nahen Tierkäfigen heran, den moschusartigen Duft von Großkatzen und Bären und das Licht allein wusste von was sonst noch. Jenseits der Planwagen und Pflöcke fiel ein Teil der Segeltuchwand und ein weiterer begann zu zittern, als Männer die Vertäuung lösten. Die mittlerweile von dunklen Wolken verborgene Sonne war auf dem halben Weg zur höchsten Stelle geklettert, aber es war noch immer zu

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