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Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)

Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)

Titel: Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)
Autoren: Verschiedene Autoren
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Körper hatte ein tiefes Kreuz im Schnee hinterlassen.
    „Oh Mann“, seufzte der Kunde. „Scheiße.“
    Er schüttete Schnee auf den reglosen Jesus, bis der Körper nicht mehr zu sehen war. Die restlichen Spuren verdeckten die tanzenden Schneeflocken. „So, Kumpel, hast jetzt deine Ruhe. Dich entdeckt man erst zu Ostern wieder.“

24. Dezember
Das Flunkermärchen von der Weihnacht
Von Rolf Niebel
    Dereinst da lebte im heiligen Land,
wo man das Weihnachtsfest erfand,
ein König, den hat man Herodes genannt.
    Der hatte sich so ausgedacht,
das heilige Land braucht eine heilige Nacht,
und hatte sich einen Plan gemacht.
    In Wirklichkeit, das wusste er,
war die Weihnacht schon viel älterer,
und kam von den Germanen her.
    Die Germanen wieder kamen ungefähr
von da, wo wir hier sitzen her,
und erfanden hier die Weihnachtsmär.
    Als die auf Bärenfellen saßen,
und Blaubeerkuchen und Bärenfleisch aßen,
und darüber des Nachts zu schlafen vergaßen, …
    … und tranken Wein bist tief in die Nacht,
haben die längste Nacht zum Tage gemacht,
und als sie es merkten – hoh, hoh, hoh – laut WEIN-Nacht gelacht.
    Herodes der Schlingel, der wusste dieses.
Der Neid zerfraß ihm sein Herz, sein mieses.
Flugs was Neues ausgedacht, hieß es.
    Denn das ging ja wohl nicht an,
die Germanen hatten den Wein-Nachts-Mann,
der schleppte ihnen Geschenke an, …
    … während er in seiner Wüste saß,
und trockne Fladenbröter aß,
derweil man ihn zu beschenken vergaß.
    Nun könnte man, es war fast zum Schämen,
schlicht das Germanenfest übernehmen,
und doch, Herodes begann sich zu grämen.
    Es gab zwar Wein in seinem Land,
doch wo man Bären und Blaubeeren fand,
das war ihm unbekannt.
    Drum schickte er in seiner Pein
drei Botschafter tief in die Wüste hinein,
die seine Not in die Welt hinaus schrei´n.
    Sie ritten nach Osten, nach Süden, nach West
– nach Norden auch – da herrschte grad Pest,
die gab zweien von ihnen den Rest.
    Der dritte zog weiter von Land zu Land,
wo er irgendwo drei Könige fand,
denen er dies Märchen auf die Nase band.
    Und eines Tag´s, wer hätt´ das gedacht,
haben sich die drei Könige aufgemacht,
und dem Herodes Geschenke gebracht.
    Sie klopften an des Herodes Palast.
Der öffnete und rief: Kommt rein! Seid mein Gast!
Was habt ihr in euren Säcken aus Bast?
    Oh, riefen da die Könige laut,
fast hätten wir ´s nicht zu sagen getraut,
das haben wir andern Königen geklaut.
    Mir doch egal, sprach Herodes gierig,
nun gebt es schon her, das ist doch nicht schwierig!
Dafür spendier Wein und Bier ich.
    Nun, so sprachen sie zu drein,
im ersten Sack soll Myrrhe sein,
in den zweiten taten wir Weihrauch hinein …
    Was soll denn das, ihr sollt euch was schäm´!
Das könnt ihr Habenichtsen geben.
Schert euch hinaus nach Bethlehem!
    Mein lieber Herodes, das ist was für Kenner.
Wir sind doch keine Weihnachtsmänner
für jeden x-beliebigen Penner.
    Mir doch egal. Macht was ihr wollt!
Was ich, Herodes, brauche, ist Gold.
Ach, dass euch der Teufel holt.
    Da zogen sie weiter mit den Säcken drein,
des Nächtens tief in die Wüste hinein.
Dort hörten sie bald ein Kindlein schrei´n.
    In einem Stalle da fanden sie dann
das Kindlein nebst Mutter und ihrem Mann,
der zündete grad Kerzen an.
    Ringsum im Stalle war´n Schafe und Ziegen,
die taten da rumsteh´n und -liegen,
und wollten was zu fressen kriegen.
    Die Hirten lagen auf der faulen Haut,
und haben Kaugummi gekaut,
und gewartet, was da zusammen sich braut.
    Der Vater, die Mutter, das Kindlein auch,
auch die hatten böse Hunger im Bauch
und keinen Schluck Wasser mehr im Schlauch.
    Da packten die Könige die Säcke aus,
und holten Weihrauch und Myrrhe heraus,
und bald roch danach das ganze Haus.
    Das tat zwar den üblen Bockgestank dimmen,
doch half es nicht gegen Magengrimmen.
Da erhob der Vater seine Stimmen:
    Was sollen wir denn mit harzigen Klumpen?
Könnt ihr uns nicht ein paar Goldtaler pumpen?
Wir zahlen ´s auch zurück, wir sind keine Lumpen.
    Da taten die Kön´ge den dritten Sack auf,
und holten Taler um Taler herauf,
und packten sie auf den Gabentisch drauf.
    Da sprach die Mutter, nun hört aber auf!
Hier gibt’s sowieso keinen Spätverkauf,
der Bäcker macht erst in zwei Tagen wieder auf.
    Oje, da war guter Rat teuer.
Es gab weder Brot noch Lebkuchen heuer,
und wärmen tat nur ein Kerzenfeuer.
    Doch wenn du denkst, es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Wenn heut mal nicht Heiligabend wär.
    Das Lichtlein, das da kam heran,
das war
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