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Phantom der Tiefe

Phantom der Tiefe

Titel: Phantom der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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dem fast trockengelegten See aus Säure - ein Wächter, der sich nicht geschlagen geben wollte, obwohl die Luft, die ihn nach dem Durch-brechen der Oberfläche berührte, seine zersetzende Säure war!
    Landru nahm das Ungeheuer mit den Sinnen einer Fledermaus wahr. Sah die Fänge der Wächterkreatur als Echolot-Bild auf sich zuschießen.
    Im letzten Moment korrigierte er seine Flugbahn und entging den zustoßenden Klauen. Eine Bö, von den rochenartigen Schwingen des Wächters entfacht, erfaßte ihn und trieb ihn beinahe doch noch in die Säure. Torkelnd gewann er wieder an Höhe.
    Im selben Moment schlug der blasenwerfenden Kreatur vom Ufer her ein Bleigewitter entgegen, hackten Salven aus Schnellfeuergewehren in seinen Leib.
    Doch diese Attacken verpufften ohne merklichen Erfolg. Nur die Luft selbst behinderte den Wächter. Bevor sie ihm aber den Garaus machte, sank die Kreatur wieder in ihren Lebensraum zurück und verschmolz augenblicklich unsichtbar mit der Säure. Nicht einmal mehr ein Schemen war von ihr auszumachen .
    ... bis sie eine Sekunde später direkt vor den Soldaten, die sich allesamt am Ufer des Säuresees versammelt hatten, wieder auftauchte!
    Die Männer kamen nicht einmal mehr dazu, ihre Waffen auszurichten.
    Das Wächtergeschöpf riß seine Schwingen empor - und ließ einen Schwall der todbringenden Substanz auf die Truppe niederregnen! Furchtbare Schreie klangen auf und hallten schaurig von den Wänden des Doms wider.
    Aber nicht für lange .
    Landru rührte das Schicksal der Soldaten nicht. Er setzte alles auf eine Karte.
    Seine zweite Annäherung an die magische Abschirmung der CHRONIK unterlag anderen Kriterien als die erste. Sie zu neutralisieren, war nun zweitrangig. Diesmal wollte er die Wächterkreatur bewußt ködern, sie in die Luft hinauslocken, die ihr zum Verhäng-nis werden konnte. Und er wollte den Vorgang solange wiederholen, bis das, was von Anums Kreatur übrig war, keine Gefahr mehr darstellte .
    Es gelang. Sogar weit besser, als Landru es geplant hatte.
    Denn er hatte Anums Ideenreichtum unterschätzt.
    Wieder schnellte das Phantom aus der Tiefe empor - wieder schnappten Fänge nach der Fledermaus und verfehlten sie.
    Doch mit seiner Attacke war der Wächter der magischen Abschirmung ungewollt so nahe gekommen, daß er sie im Zurückfallen berührte - und wie in einem klebrigen Spinnennetz darin hängen blieb!
    Mit der Erkenntnis, daß dieses Schicksal auch ihm geblüht hätte, wäre er dem Wächter zuvorgekommen, überflog Landru die Stelle, wo das Geschöpf blitzumwabert verbrannte.
    Im gleichen Augenblick brach die Abschirmung zusammen!
    Als er das erkannte, blieb Landru wenig mehr als eine Sekunde, bevor die Säure das Buch erreichte!
    Er stieß hinab, bohrte die Klauen in das Pergament aus Menschenhaut und kämpfte sich in unmenschlicher Anstrengung mit dem Gewicht wieder in die Lüfte.
    *
    Er hätte es wissen müssen. Schon einmal war er gescheitert, aber das lag Jahre zurück. Damals, in einem verborgenen Kloster im Himala-ya, hatte er schon einmal die Chance gehabt, die Blutbibel an sich zu nehmen - wenn auch nur für kurze Zeit. Damals war ihm die Bedeutung der fremden Schriftzeichen verborgen geblieben. Wie hatte er darauf hoffen können, dies hätte sich nach seinem Besuch am Anfang der Zeit und dem dabei gewonnenen Wissen geändert .?
    Umsonst, dachte Landru, als er, wieder in seiner vampirischen Gestalt, das Buch auf sicherem Boden aufblätterte und in Augenschein nahm.
    Noch immer konnte er die Schrift darin nicht lesen.
    Aber noch war nicht alles verloren! Ebenso wie Landru sich daran erinnerte, im Himalaya gescheitert zu sein, entsann er sich der einzigen Person, die bereits damals die fremde, uralte und vielleicht gar verschlüsselte Sprache hatte entziffern können.
    Weil sie befähigt war, jede Schrift auf Erden zu lesen.
    Lilith Eden ...
    *
    Kemer Tersane hinkte durch den Stollen. Sein rechter Fuß war gebrochen oder verstaucht, auch seine Schulter war geprellt, und dort, wo seine Haut mit der tückischen Nässe in Berührung gekommen war, brannte sie wie Feuer!
    Er hatte es nicht länger ausgehalten. Nach weiteren Stunden des vergeblichen Wartens auf Kayas Rückkehr hatte er sich endgültig dazu durchgerungen, auch seinem Leben ein Ende zu setzen.
    Den Explosionen und Erschütterungen, die er wahrgenommen hatte, war er nicht auf den Grund gegangen. Völlig apathisch hatte er sich schließlich auf die Stelle zubewegt, die ihn töten würde, wie sie Zeytan

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