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Phantom der Tiefe

Phantom der Tiefe

Titel: Phantom der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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beschreiben, aber sie konnte auch nicht lügen. Die Wunde an ihrem Bein mußte von diesem . Monster stammen!
    Die junge Frau sank wimmernd in sich zusammen, als Landru sie losließ und sich, noch längst nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte, zum dunklen Spiegel der Säure hinschleppte.
    Sein größtes Organ, die Haut, war in einer Weise verätzt worden, die kein Mensch überlebt hätte. Und unablässig mühte sich seine Magie, die erlittenen Verstümmelungen rückgängig zu machen. Insgeheim hegte Landru jedoch Zweifel daran, daß ihm dies in letzter Konsequenz auch gelingen mochte. Aus diesem Abenteuer würde er nicht mit heiler Haut hervorgehen. Vielleicht würde er für den Rest seines Lebens verunstaltet bleiben.
    Der Gedanke schreckte ihn nicht wirklich. Vielleicht, dachte er in einem Anflug von Galgenhumor, werde ich mir eine neue Maske basteln, wie einst, als ich ein Hüter war. Eine lebendige, blutdurchströmte Maske.
    Vorsichtig schob er den Kopf über den Rand des Felsens, der Teil des eingestürzten Kamins war. Er spähte in das Wasser, das ein tödliches Gift war.
    Vergiftet von dir, mein Bruder!
    Landru glaubte nicht mehr, Anum hier zu finden. Anum, von dessen Erwachen er im Weltenpfeiler Mayabs erfahren und das er mit jeder Faser seines Seins geglaubt hatte.
    Ich bin zu spät gekommen. Er ist schon gegangen. Das Bild der Verwüstung muß ihn hart getroffen haben - härter noch als mich, weil sehr viel unerwarteter!
    Tatsächlich hatte er selbst auch noch keine Zeit gehabt, sich mit dem deprimierenden Anblick, den der Dom bot, in gebührender Weise auseinanderzusetzen. Nonas Bericht über die hiesigen Zustände mochte schon schockierend gewesen sein, aber ihre Schilderung verblaßte gegen die Gefühle, wenn man es mit eigenen Augen bestätigt fand.
    War das der Grund? Der Grund, warum Anum aus geschmolzenem Eis und seiner Magie eine vernichtende Mixtur gebraut hatte, um die Ruinen der Heimstatt zu füllen? Hatte er sie für alle Zeit dem Zugriff der Menschen entziehen wollen?
    Weiß er nicht, daß außer ihm noch ein anderer Hüter überlebte ... ich?
    Unter Landru glitt etwas Schattenhaftes dahin. Ein Fisch, dessen gewaltige Ausmaße zwar zu erahnen waren, sein Aussehen aber nicht, obwohl er dicht unter der Oberfläche schwamm.
    Trotz der offenbar abnormen Größe wurde das Wasser kaum bewegt. Eigentlich gar nicht.
    Ein Phantom, dachte Landru. Aber ein Phantom, das in dieser Brühe zu existieren vermag .?
    Es konnte sich nur um etwas handeln, das Anum ebenfalls hinterlassen hatte. Als Wächter? Wenn ja, hatte diese ... Kreatur womöglich eine Nachricht für ihn!
    Landru beugte sich weiter vor, um vielleicht doch Einzelheiten des schwimmenden Schemens zu erhaschen.
    Wenn ich mich legitimieren kann, spann er seinen Gedanken weiter. Wenn ich diesem Ding begreiflich machen kann, daß ich - Genau unter der Stelle, über der sein immer noch verbrannt wirkendes Gesicht hing, zeichneten sich im Säuresee urplötzlich die Züge eines Wesens ab, dessen Kopf dreimal so groß war wie der Landrus!
    Die glosenden Augen schienen neue Löcher in Landrus Pupillen brennen zu wollen. Abseitiger hatte noch nie etwas auf ihn geblickt ... ihn taxiert!
    Dann schien die Musterung auch schon beendet zu sein, denn das breite Maul öffnete sich. Das ganze Gesicht schloß plan von unten mit der Oberfläche des Sees ab, als wäre die Fläche tatsächlich ein Spiegel aus Glas, gegen den es sich pressen konnte. Es hatte den Anschein, als trennte nur eine Millimeterschicht die blauschimmernde Haut, die den knöchernen Schädel umspannte, von der Luft, die Landru atmete.
    Das Geschöpf selbst schien damit nichts anfangen zu können. An den Seiten seines Schädels bewegten sich lamellenartige Gebilde, die an Kiemen erinnerten. Vom übrigen Körper war absurderweise immer noch nichts zu sehen.
    In dem Moment aber, in dem sich die wulstigen Lippen der Kreatur teilten und ein fürchterliches Gebiß zum Vorschein kam, zerriß die Membran aus Säure, und eine Stimme, die wie ein ganzer Chor klang, gurgelte: »Ich erkenne dich!«
    Landru prallte zurück, als hätte ihn Faustschlag getroffen.
    »Du bist der, der sein Leben verwirkt hat!«
    Er fing sich und sagte mit noch von der Säure angegriffener Reib -eisenstimme: »Ich bin keinesfalls der, den du meinst! Ich bin -«
    »Landru!« gurgelte das Wesen, dem die Säure nichts anhaben konnte. Es schien in Gegenteil sein Lebensraum zu sein.
    Landru versuchte sich nicht anmerken zu lassen,

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