Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Phantom der Tiefe

Phantom der Tiefe

Titel: Phantom der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
Vom Netzwerk:
CHRONIK gelesen. Er weiß, was aus dem Kelch wurde -aus der Alten Rasse. Offenbar gibt er mir die Schuld daran ...!
    Landru wußte nicht, was in der CHRONIK stand. Mit welchen Worten die Schreiber sein Verhalten seit dem Diebstahl des Kelchs vor über zweieinhalb Jahrhunderten kommentiert hatten .
    Aber er wollte es herausfinden!
    Er würde nicht eher von hier weichen, bis er das Buch aus Menschenhaut und Blut in seinen Besitz gebracht hatte - um selbst darin zu lesen. Um selbst Antworten zu finden auf Fragen, die ihn immer noch bewegten!
    Zum Beispiel diese: War auch etwas über jene andere Macht in dem Buch vermerkt? Jene Macht in Gestalt des Knaben Gabriel, an die ihn seit geraumer Zeit ein Pakt kettete .?
    Und während ganz nah bei ihm ein Herz aufhörte zu schlagen, schlug Landrus eigenes fast so kraftvoll wie ehedem .
    * Die Lage am Berg war unverändert.
    Unverändert schlecht.
    Sardre hatte einen Happen gegessen, aber seine Befindlichkeit und Laune hob dies in keiner Weise. Er war ins Araratgebiet gekommen, um sich einen persönlichen Eindruck der Lage zu verschaffen. Und nun wurde seine Ankunft von der Ermordung einer kleinen Gruppe Soldaten überschattet. Ganz zu schweigen von dem, was sonst noch hier vorging .
    Der Druck auf ihn wurde stündlich größer. Nicht nur die eigenen Satelliten schwirrten in einer geostationären Umlaufbahn herum und spionierten fremde Staatsterritorien aus. Die »anderen« standen dem in nichts nach. Die Amerikaner ...
    »Vorsicht ...!«
    Der Warnruf holte ihn brutal in die Wirklichkeit zurück.
    Sardre wirbelte herum. Er befand sich außerhalb des Kommandowagens, um eine Zigarette zu rauchen und die nächsten Schritte ab -zuwägen.
    Doch nun -
    Er folgte dem ausgestreckten Arm eines in der Nähe stehenden Soldaten, der selbst völlig überrascht wirkte.
    Dann sah Sardre, warum.
    Etwas kam auf ihn zu.
    Wie ein Geschoß!
    Der Anblick löste keine Furcht bei ihm aus, nur Verwirrung. Es war noch heller Tag, aber das, was anderthalb Meter über dem verschneiten Boden auf ihn zustob, war ein typisches Nachttier: eine Fledermaus.
    Die eine Sekunde später ungebremst mit ihm zusammenprallte und ihn von den Beinen riß!
    Sardre schlug rücklings mit dem Kopf auf den Boden und verlor für einige Momente die Besinnung. Als er die Augen wieder aufschlug, war die Fledermaus verschwunden. Der Soldat, durch dessen Warnruf er aufmerksam geworden war, stand neben ihm, half ihm aber nicht einmal beim Aufstehen.
    »Wo ist dieses verdammte Vieh hin?« Sardre kämpfte sich in die Höhe und nestelte an seinem Waffenfutteral. Er war entschlossen, das Biest, das ihn angefallen hatte, zu erschießen.
    Der Soldat antwortete nicht, starrte ihn nur glasig an.
    Sardre blickte sich selbst um. Aber statt der Fledermaus fand er etwas anderes, was nicht ins Bild paßte, nicht hierher gehörte. Ein dunkel gekleideter Mann, offenbar ein Zivilist!
    »Wer sind Sie?«
    »Sie können mich nicht kennen, aber ich habe mir erlaubt, ein paar Ihrer Männer aus ihrem sinnlosem Wachdienst zu ... entfernen ...«
    Sardre schaltete ungewöhnlich schnell, fast, als würde die Bedeutung der Worte von außen in seinen Schädel projiziert. Hastig versuchte er den Revolver in die Hand zu bekommen.
    ». und nun bitte ich«, vollendete der Fremde seinen Begrüßungssatz, »um einen kleinen Gefallen Ihrerseits .«
    *
    Sie kommt nicht mehr. Sie muß ... tot sein. Ihr Vorrat an Sauerstoff ist längst erschöpft...
    Kemers behandschuhte Finger bohrten sich in den Schnee neben dem Stein, auf dem er Platz genommen hatte. Rings um ihn hatten sich Grüppchen gebildet. Auch die Soldaten unterhielten sich über das Schicksal der Taucher. Überwiegend über das der Männer.
    Bei Kemer war es umgekehrt. Kaya Beishirs Begleiter interessierten ihn kaum. Er dachte nur unentwegt an die Frau, die ihn aus Fi-niks experimentierfreudigen Fingern befreit hatte. Die Frau, die ihm in vielen Gesprächen nahegekommen war.
    Er ertrug den Gedanken nicht, nach seinem Großvater nun auch noch sie verloren zu haben.
    Was würde aus ihm werden, wenn sie nicht zurückkehrte? Würden andere sich an Kayas Versprechen gebunden fühlen, oder würde er wieder in die Psychiatrie abgeschoben werden?
    Die Vorstellung knebelte ihn regelrecht. Er war nicht fähig, mit irgend jemandem darüber zu sprechen.
    Mit wem auch?
    Erneut spielte er mit Selbstmordgedanken. Hier und jetzt mochte er die Möglichkeit noch haben, den Freitod zu wählen. Später aber, unter der nicht zu

Weitere Kostenlose Bücher