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Phillips Bilder (German Edition)

Phillips Bilder (German Edition)

Titel: Phillips Bilder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Walther
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Vielleicht wird aus der Sache mit der Fabrik mehr, auch das interessiert mich.
    Aber es ist auch, wie David sagte - jetzt ist Sommer, die Natur grün, das Leben einfach. Im Winter ist nicht viel los, das Leben wird grauer, der Radius enger. Man kann ins Kino gehen, klar. Oder in eine Bar, aber dort trifft man meist nur dieselben Leute.
    Wie soll ich hier einen Freund finden? Gut, es gibt andere Schwule, das weiß ich ja. Vielleicht haben Benjamin und David noch einen netten Bekannten. Was mich zu Gedanken bringt, die nicht unbedingt ... Seth. Plötzlich sehe ich sein Gesicht ganz dicht vor mir, seine graugrünen Augen, seine blonden Haare, seinen sinnlichen Mund, das silberne Kugelpiercing. Ich befeuchte meine Lippen. Sein Mund kommt näher. Meine Lippen öffnen sich dem Kuss, ich strecke mich seinem Mund entgegen, spüre die harte Nachgiebigkeit seiner Lippen und die kalte Piercingkugel, die sich in mein Kinn drückt.
    Ich greife nach ihm, ziehe seinen schlanken Körper auf mich, fahre über seine Rückenmuskeln, spüre seinen Schenkel zwischen meinen Beinen. Ich genieße den Druck an meiner beginnenden Erektion, bewege mein Becken leicht, um mich an ihm zu reiben. Meine Hand imitiert sein Bein, ich atme schwer. Seine feuchte Zunge an meinem Hals, meinem Ohr. Tiefe Küsse.
    Ich spreize die Beine, nehme ihn auf. Er schläft mit mir, wie mit einem Mädchen. So, wie ich es mir für ein Mädchen vorstelle. Er ist tief in mir. Mein Finger sucht den Eingang, aber es ist zu eng. Seth stößt hart. Ich keuche. Mehr Reibung. Er reibt mich, richtet sich über mir auf. Ich lege den Kopf in den Nacken, als ich komme, meine Füße stoßen in die Hängematte. Jurek springt fauchend weg.
    Ich schließe beschämt meine Hose. Was habe ich mir dabei gedacht? Seth ... ich sehe ihn mit diesem Mädchen ins Zelt kriechen, im flackernden Licht des Feuers, langsam, wie in einem alten Film, der ruckelt. Dann sehe ich mich selbst da stehen, fassungslos, die Bierflasche in der Hand. Weit hinten das Feuer.
    Ich richte mich auf und schüttle das Bild ab. Er kann mich mal. Kann er mich mal? Ich steige aus der Hängematte, wütend, dass ich keine Ruhe finde. Auf dem Tisch liegt eine Zigarettenschachtel, Benjamin hat sie wohl vergessen, und ich zünde mir eine Kippe an. Ich habe noch nie geraucht, es nur mal versucht mit Moritz im Wald, der Geschmack stößt mich ab, und doch rauche ich weiter. Es beruhigt mich. Ich streichle Jurek, der auf einem Stuhl sitzt und mir gnädig seinen Rücken hinhält. Dann drücke ich die Zigarette aus, hole das Rad und fahre so schnell ich kann davon.

- 15 -
    Vergrößerungen

    Die Tür des Fotogeschäfts ist einladend offen, und doch stehe ich an der Marktecke wie ein Dieb. Nachdem ich im Bioladen reichlich eingekauft habe, war ich auf der Suche nach einem Geschenk für meinen Vater. Peinlicherweise hatte ich keine Idee, und auch nicht mehr viel Geld, was nicht hilfreich war.
    Schließlich habe ich im Plattenladen eine LP von Creedence Clearwater Revival gekauft, eine Spezialpressung von seiner Lieblingsband. Auf diese Vorliebe habe ich immer herabgeschaut, aber wenn es ihm gefällt ... Dazu eine Flasche Whiskybier, mehr ist nicht drin.
    Ich kann nicht erkennen, wer im Geschäft ist, vielleicht ist er gar nicht da. Schließlich überwinde ich mich, gehe über den Platz und schließe das Rad an. Frau Berger ist im Laden. Sie begrüßt mich herzlich, anscheinend hat Vater ihr nichts erzählt.
    „Er ist im Studio“, sagt sie, und führt mich nach hinten. Auf einem Tisch glitzert eine Bierflasche verführerisch im Scheinwerferlicht und mein Vater justiert die Kamera.
    „Dein Sohn ist hier.“
    Mein Vater reagiert nicht. „Danke, Brigitte“, sagt er schließlich. Frau Berger geht.
    „Hi, Paps.“ Ganz toll, er hasst es, wenn ich ihn Paps nenne, genauso wie er ‚Hi‘ nicht mag.
    Er schaut auf die Kamera. „Ich habe zu tun.“
    „Ich lege dein Geschenk hierhin“, sage ich hilflos. Jetzt schaut er doch auf.
    „Ich muss den Auftrag fertigmachen, dann hab ich ein bisschen Zeit.“
    Ich lege die Geschenke auf den Tisch. „Ich warte draußen, ja?“ Er nickt, kurz blitzt in seinen Augen Wärme oder Milde auf, dann wendet er sich wieder der Aufnahme zu.
    Leise gehe ich. Habe ich erwartet, dass er es mir leicht macht? Zumindest gehofft. Ich bin sein einziges Kind, sein einziger naher Angehöriger. Und er meiner. Ich setze mich am Markt in ein Café und warte.
    Ich habe nur noch ihn, das wird mir erst in diesem

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