Sunny R. Loan
Engelsauge
Nacht des Todes
Band 2
Fantasy- Roman
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Rückblick- letztes Kapitel von Band I
(Band 2 startet auf Seite 23)
Epilog
Jadon ging unruhig im Haus auf und ab. Enya war längst
überfällig und hinzu kam ein merkwürdiges Gefühl,
welches ihn schon seit ein paar Stunden quälte. Dann
hielt er es nicht mehr aus und machte sich so schnell er
konnte auf den Weg zu Enyas Haus. Er hatte ihr
versprochen, ihr Freiraum zu gewähren, auch wenn es
ihm schwerfiel, aber jetzt, und das passte nicht zu ihr,
war sie längst über der Zeit und somit hatte er ein Recht
als ihr Freund, sie aufzusuchen.
Dank seiner Vampirhälfte war er ein sehr schneller
Slinner, sogar schneller wie alle Anderen aus seiner
Familie und so war er binnen einer Minute bereits an
ihrem Haus. Das Haus lag dunkel und einsam an der
ebenfalls leeren Straße.
»Enya, bist du hier?« Obwohl er bereits wusste, dass sie
nicht hier war, denn er konnte sie weder riechen noch
spüren, durchsuchte er jeden einzelnen Raum. Das Gefühl
in ihm wurde stärker und ungekannte Angst durchströmte
seinen starken angespannten Körper. In ihrem Zimmer
suchte er nach weiteren Hinweisen, wo sie in St.Claires
hinwollte und er verfluchte sich, warum er nicht darauf
gepocht hatte, dass sie es ihm sagt. Aber sie tat es nicht,
denn sie wollte, dass er ihr einfach so vertraut. Erst unten
im Flur wurde er fündig. Auf einem Block konnte er noch
die Durchschrift einer Anschrift erkennen und es fiel ihm
nicht schwer, diese zu entziffern.
Umgehens machte er sich auf den Weg dorthin.
Er fand das Lokal, welches schon von außen nicht sehr
einladend
wirkte, verlassen und geschlossen vor.
»Verdammt, ist denn niemand mehr da?«
Kurz entschlossen und mit nur einem starken Hieb haute
er die Tür aus den Angeln und trat ein. Viele Gerüche von
Zigaretten, Schweiß und Alkohol kamen ihm entgegen. Er
dankte dem Vampir in ihm zum ersten Mal für diese
Fähigkeiten, denn nur dadurch konnte er die einzelnen
Gerüche richtig auseinanderhalten. Er folgte einem noch
leichten Duft, der ihn sofort an Enya erinnerte, bis in
die hinterste Ecke dieses Raumes. Er nahm auch einen
weiteren weiblichen Duft entgegen und vermutete, dass
dieser zu Lisa stammen müsste.
Mit einem Ruck drehte sich Jadon um und sprang mit
einem einzigen Satz auf eine Gestalt, die gerade durch die
Tür kam, zu.
»Hör auf, verdammt. Ich bin es.« William drehte sich
blitzartig zur Seite, sodass Jadons Faust den Boden
rammte. Nur mit Mühe schaffte es William, den wild
gewordenen Jadon unter Kontrolle zu bekommen.
»Verdammt, was ist in dich gefahren?«
»Was hast du mit ihr gemacht, du mieses Schwein?«
»Mit wem?« Jadon holte tief Luft und ging einen Schritt
zurück. Er musterte William eine Weile.
»Enya. Sie war hier, aber seit dem ist sie nicht mehr
aufgetaucht. Also, was suchst du hier?«
»Ich habe sie heute Mittag vor dem Lokal getroffen und
dann ist sie allein hier rein gegangen. Ich wollte nur
nachschauen, ob sie noch hier ist und ob alles in Ordnung
ist.«
»Du hast sie in diesen heruntergekommenen Schuppen
allein gehen lassen? Bist du komplett bescheuert?« Jadon
hatte Mühe, sich unter Kontrolle zu halten, zu stark war
die Angst um seine Liebe.
Er ging zurück zu dem Tisch, an dem ihr Geruch am
stärksten war.
»Und du bist ihr Freund, also warum wusstest du nichts
davon? Du hättest sie nicht allein gehen lassen dürfen.«
Beide Männer schäumten sich an vor Wut, doch dann
veränderten sich Williams Augen. Er war ein Vampir, der
schon über 200 Jahre alt war und somit verfügte er auch
über sehr ausgereifte Fähigkeiten.
Bessere als die eines Slinners, obwohl er zugeben musste,
dass Jadons Fähigkeiten für einen Halbvampir durchaus
sehenswert
waren.
»Hier«, er zeigte auf den Tisch, wo vorher noch Enyas
Glas gestanden hatte, »das ist ein eigenartiger Geruch
und er kommt mir bekannt vor.«
»Und was soll das sein?«
»Vampirblut gemischt mit einigen alten Kräutern. Eine
spezielle Droge.«
»Und was bewirkt diese Droge bei Enya?« Jadon wurde
unruhig, doch auch William ging es jetzt nicht anders. Sie
schauten sich mit ernster Miene an.
»Menschen werden bei Einnahme gezwungen, die
Wahrheit zu sagen. Das hält, je nachdem wie viel Droge
verabreicht worden ist, vielleicht ein paar Minuten an.
Dann fällt derjenige in eine Art Koma und wacht meistens
erst in zwei Tagen wieder auf. Ohne jegliche Erinnerung.«
»Oh mein Gott. Was haben die