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Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vöhringer
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Hosentasche, schließlich war es nicht das erste Mal, dass er von Soldaten oder wütenden Metzgern hindurch gejagt wurde. Seit drei Jahren musste er sich solo durchschlagen, hatte sich ein kleines Lager in einem Hinterhof errichtet, aus Karton und Holz, welches die Leute wegwarfen. Diesen Ort versuchte er nun zu erreichen. Er hüpfte mit einem Satz um eine Ecke und drückte sich mit dem Rücken gegen die Wand eines Fachwerkhauses, um sich im Schatten zu verbergen und zu lauschen. Lange hörte er nichts, außer den Vögeln, die ihre Runden über der Stadt drehten. Hatte er die Soldaten abgehängt? Plötzlich hörte er einen dumpfen Schlag. Nein, er spürte ihn! Picardo torkelte, konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Da wurde es auch schon schwarz um ihn herum und er sackte zu Boden. Das Letzte was er noch wahrnahm, war eine kreischende Frau, die aus einem Fenster über ihm herunterschaute. »Oooh«, krächzte sie, »ist jemand verletzt?«
    Dass ihn ein herunterfallender Blumentopf ausgeschaltet hatte, bekam Picardo nicht mehr mit. Hätte die Frau gewusst, welche Ereignisse ihre Leichtsinnigkeit beim Blumengießen noch auslösen würde, hätte sie sicherlich besser aufgepasst.
    Archadis, Königliches Schloss
    Der Schein der hellen Sonne hüllte mittlerweile ganz Archadis ein. Auch die schwarze Sonne war schon am Horizont zu sehen und mischte ihre Akzente in das morgendliche Lichtbild. Die Fassade des königlichen Schlosses schimmerte wie tausend Perlen und
    Tau floss langsam über den Efeu, der einige Teile des Schlosses wie ein grüner Mantel einhüllte. Die Vögel begannen ihren allmorgendlichen Gesang in den Bäumen des Schlossgartens und taten ihr Bestes daran, die zinnfarbenen Dachziegel des Schlosses mit ihren Ausscheidungen zu verzieren.
    Einer der umherschwirrenden Vögel verirrte sich in luftigen Höhen, landete sanft auf dem Balkon vor dem Zimmer der Prinzessin von Archadis und plusterte sich auf.
    Die von Pilastern umgebene Tür war nur leicht angelehnt und der seidene Vorhang wurde sanft von einem Luftzug in das Zimmer geweht. Das klingt alles furchtbar kitschig, jedoch war das königliche Schloss nun einmal wirklich prachtvoll. Und so war auch die Prinzessin.
    »Lea?!« Der König trat in das Zimmer seiner Tochter und zog die weißen Vorhänge noch ein wenig weiter zur Seite. Der Vogel auf dem Balkon erschrak schrecklich und suchte fluchend das Weite. Die eindringenden Sonnenstrahlen kitzelten das Gesicht der Prinzessin. »Steh auf, Zalea!«, forderte sie ihr Vater auf. Immer wenn er sie mit ihrem richtigen Namen anredete, meinte er es ernst.
    »Papa?«, knurrte Lea und zog sich ihre weiche Bettdecke über den Kopf. »Lass mich schlafen!«, nörgelte sie. Der König trat an ihr großes Himmelbett, rückte seine Krone zurecht und setzte sich auf die Bettkante.
    »Du verschläfst noch dein ganzes Leben, meine Süße.«
    »Ich bin eine Prinzessin! Da habe ich das gute Recht, bis mindestens zwölf Uhr zu schlafen«, murmelte sie unter ihrer Decke hervor. »Ich habe so oder so den ganzen Tag nichts zu tun.«
    »Und genau diesem Umstand habe ich Abhilfe geschaffen«, entgegnete der König heiter.
    »Abhilfe?« Lea zog die Decke bis unter die Nase und blinzelte mit ihren smaragdgrünen Augen. »Was meinst du mit Abhilfe?«, fragte sie naiv.
    Barthas stand auf und blickte auf seine Tochter herab. »Du wirst ab sofort zur Schule gehen!«, verkündete er breit grinsend, sodass sich sein grauer Vollbart wölbte. »Ich habe eine vortreffliche Privatlehrerin für dich engagiert. Schließlich soll niemand behaupten, die Prinzessin von Archadis sei ungebildet.«
    »SCHULE?« Lea schlug die Decke zurück und richtete sich im Bett auf. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und blickte den König mit ihrem Dackelblick an. »Vater? Ich bin eine Prinzessin, wozu sollte ich mich weiterbilden? Ich habe nicht vor, einmal eine handwerkliche Lehre zu beginnen!«, empörte sie sich naserümpfend.
    Der König schüttelte den Kopf, stand auf und bewegte sich Richtung Tür. »Nein, du hast nichts vor dir, außer vielleicht einmal ein Reich zu regieren, das sich fast über einen ganzen Kontinent erstreckt. Du hast absolut keine Zukunft.« Die Ironie in seinen Worten war greifbar. »Ich sehe dich in einer Stunde im Versammlungsraum!«, sagte er abschließend und blickte noch einmal kurz zurück. »Deine Lehrerin wird auch dort sein. Sei doch bitte nett zu ihr.« Dann verließ er den Raum.
    Lea seufzte, schlug sich mit der

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