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Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Titel: Phoenice wechselt die Seiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mattie Phlox
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er sie nicht lassen. Dahne blieb bei ihm, die Flüchtenden waren bereits in Hörweite. Ein paar Dutzend mussten noch auf die andere Seite des Zaunes. Bis dahin musste er den heranstürmenden Angreifern auf jeden Fall standhalten.
    Die erste Reihe der Maskierten streckte er mit dem Stab nieder, doch die nächste sprang sofort in die Lücke. Mehrere Flüchtende kamen ihm zu Hilfe, doch er lehnte ab. Er musste sie beschützen, nicht umgekehrt. Zwei Angreifer zogen ihre Messer. Es waren die ähnliche Klingen, wie er sie in  in den rotgoldenen Umhängen gefunden hatte, jedoch nur halb so lang. Bevor sie damit nah genug  herankamen konnten, sprang er hoch und traf ihre Köpfe mit den Fußkanten. Daraufhin wichen einige Roben überrascht zurück.
    Aus einer der Lücken jedoch sprang eine Gestalt, die ihn ohne Zögern angriff. Sie parierte seinen Stab mit dem Messer und konterte blitzschnell. Dan schlug sein Stabende hart auf seinen Daumenknöchel. Der Muskel versagte. Daraufhin nahm der Angreifer seine Waffe andere Hand. Linkshändig kämpfte er genauso flink, wie vorher. Behende und technikstark war er. Mehr als einmal traf er Dan am Fuß, brachte ihn jedoch nicht zu Fall. Während links und rechts von ihnen Festivalgäste gegen Maskierte kämpften, zu Boden stürzten, von ihren Gefährten weggebracht und ersetzt wurden, mühte sich Dan mit seinem Gegner in einem erbitterten Kampf. Keiner der Umstehenden wollte zwischen ihre Fronten geraten. Für jeden Schlag, den Dan mit seinem Stab austeilte, rächte sich der andere mit zwei Stichen. Bis jetzt war er nur oberflächlich an den Gliedmaßen getroffen, trotzdem machte ihn dieser Maskierte wütend. Endlich gelang es ihm, den Stab gezielt gegen den ungeschützten Solarplexus zu stoßen. Die Luft entwich aus den Rippen des außergewöhnlichen Kämpfers, während er rückwärts über seine Kameraden stolperte.
    Dan pfiff der mittlerweile nicht mehr schwarzen Hündin. Nichts wie weg von hier! Dieser Übermacht an schwarzen Kapuzen war er nicht gewachsen. Als er sich umdrehte, um auf das allmählich freiwerdende Loch zuzulaufen, spürte er einen Luftzug hinter sich. Der ungewöhnliche Kämpfer stand wieder sicher auf den Beinen. War der denn gar nicht zu besiegen?
    Er wollte sich nicht erneut in einen Zweikampf verwickeln lassen. Die Freiheit war so nah und die Gegner zu viele. Dennoch musste er das Messer mit einem Fußtritt nach außen abwehren. Diesmal sprang Dahne in die Kampffläche hinein. Sie bellte den Maskierten lautstark an, sodass dieser für den Bruchteil einer Sekunde verwundert seinen neuen Gegner musterte. Dieser winzige Augenblick genügte Dan, um ihm einen so kraftvollen Schlag gegen sein Nasenbein zu versetzen, dass der Kopf zurückflog. Wer immer das gewesen war, er würde keine Menschen mehr angreifen. Der Rest der Maskierten hatten sich verzogen und anderen, ungefährlicheren Fronten zugewandt. Früher oder später würden sie wieder auftauchen. Dennoch interessierte ihn dieser Kämpfer, der es geschafft hatte, ihn zu verletzen. Unter der Robe kamen Mokassins zum Vorschein. Dan lüftete die Maske. Er kannte das Gesicht nicht. Die Oberarme wirkten durchtrainiert, der Hals muskulös. Einer Eingebung folgend schob er das weiße Gewand hoch und drehte den regungslosen Körper auf den Rücken. Eine Tätowierung auf der Hüfte bestätigte seinen Verdacht. Ein Zeichen, das er lange nicht mehr gesehen hatte, das er gehofft hatte, nie wieder sehen zu müssen. Der Mann trug die Tätowierung eines schwarzen Skorpions; ein Abbildung, die Dan nur allzu gut wieder erkannte. Das erklärte das Können des Maskierten. Er hatten einen Kämpfer vom Bund der schwarzen Skorpione vor sich.
    Als er sich vom Schrecken erholt hatte, drehte er sich endlich zu seinem Fluchtweg um. Drei Maskierte stellten sich ihm ihn den Weg. Dahne schosdurch ihre Beine hindurch, in das Erdloch und in die Freiheit. Dan fegte die Angreifer mit seinem Stab achtlos zur Seite. Sicherheitshalber teilte er noch einen Ellbogenstoß aus, dann lief er weiter. In Windeseile kroch er als letzter durch den gegrabenen Ausweg unter der Mauer, hinaus aus dem Gelände.
    Die Hündin begrüßte ihn wedelnd. Ebenso die zwei Frauen, die das Loch bewachten. „So, hinter mir ist keiner mehr“, strahlte er.
    Aus anderen Fluchtwegen kamen noch immer Personen. Dan machte sich mit Dahne auf die Suche nach den Gefährten. Dabei sah er die Leute nicht nur unter sondern auch über die Wand hinweg das Gelände verlassen.

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