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Piesberg in Flammen

Piesberg in Flammen

Titel: Piesberg in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich-Stefan Noelke
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hereingelassen?«
    Â»Sie haben gegen die Tür gehauen. Ich dachte, wenn ich ihnen Wein gebe …«
    Â»Wir müssen Simon finden.«
    Sie schüttelte matt den Kopf. Hero Dyk führte sie zum Sofa zurück und ließ sie sich setzen. Er brachte ihr ein Glas Wasser, dann ging er zur Tür. Die Männer standen noch dort, hatten sich aber nicht über die Schwelle getraut. Furchtlos schritt er auf sie zu, sie wichen zur Seite.
    Hero Dyk griff sich zwei Flaschen Wein, die in der Tür standen. Er nahm sie vor ihren Augen, damit hatten sie nicht gerechnet. Unbehelligt ging er zwischen ihnen hindurch, die Stufen hinunter, drehte sich um und hielt den Alkohol triumphierend in die Höhe. Mutig drehte er ihnen den Rücken zu und ging zum Mietshaus rüber, ohne sich umzusehen.
    Langsam kam Bewegung in die Männer, einer von ihnen stieß Pretorius, damit er sich spute. Jacqui eilte zur Tür und verschloss sie schnell von innen.
    Anders Lena. Sie traute sich jetzt aus dem Auto heraus. Lena war nicht gekommen, um sich zu verstecken. Sie verstand nichts von dem, was hier geschah. Hero Dyk hatte während der Fahrt versucht, ihr die Siedlung begreiflich zu machen, die Verhältnisse, die hier herrschten, doch es war ihm nicht gut gelungen. Immer wieder hatte Lena versucht, ihre Tochter per Handy zu erreichen, aber jedes Mal wurde sie weggedrückt.
    Die Tag- und Nachtdiebe folgten dem Wein wie Pferde einer Mohrrübe. Mechanisch und stumpf wie Tiere. Sie kamen am Haus von Trush-Orbeek vorbei, und Hero Dyk warf einen langen Blick darauf. Es lag völlig im Dunkeln. Weiter hinten am Mietshaus ging jetzt ein Außenlicht an. Er sah, dass ein paar von Trush-Orbeeks Skulpturen bereits mutwillig zerstört worden waren. Hedi Steiner trat vor die Tür und blieb unter dem Vordach stehen. Hero Dyk ging zu ihr. Sie setzte sich an den Biertisch und wartete.
    Er stellte die Flaschen auf den Tisch. »Holen Sie Gläser und einen Korkenzieher«, trug er ihr auf. Sie tat, was er verlangte, und erhob sich wieder, um ins Haus zu gehen.
    Pretorius setzte sich ihm gegenüber, einer seiner Kumpane nahm daneben Platz, ein anderer an Hero Dyks Seite, so hatten sie ihn unter Kontrolle. Die anderen lümmelten um den Tisch herum. Niemand sprach ein Wort. Als Hedi zurückkam, machte Pretorius ihr Platz. Sie hatte nichts als Plastikbecher im Haus.
    Hero Dyk öffnete eine der Flaschen und schenkte jedem einen Becher voll ein. Lena kam dazu und setzte sich vorsichtig tastend an die äußerste Ecke des Tisches, ohne den Blick von den Männern zu nehmen. Bereit zur sofortigen Flucht, hegte sie tiefes Misstrauen jedem gegenüber, der hier saß.
    Hero Dyk hob seinen Becher prostend an. Sie tranken auf ex. »Hol den Schnaps«, herrschte der Kerl neben Pretorius Hedi an, die sich erneut erhob.
    Â»Das ist Manfred«, sagte Pretorius und grinste schief. Manfred war der, der Carlsson erschlagen hatte.
    Lena hatte kein Verständnis für diese Rituale. »Wo ist Feli?«, wollte sie wissen. Sie sah Hero Dyk missbilligend an.
    Manfred setzte sich so, dass er sie betrachten konnte. »Wer ’s das denn?« Die Antwort erwartete er von Pretorius.
    Â»Das ist die Frau von Kommissar Heeger«, beeilte sich Hero Dyk zu sagen. »Wir suchen ihre Tochter. Feli heißt sie. Ein junges Mädchen. Sie ist mit Pieter befreundet. Habt ihr sie gesehen?«
    Die drei verneinten das. Hedi brachte den Schnaps und goss ihn in die Becher. War sie in Wellendorf noch ansatzweise die Wirtin gewesen, sank sie hier in der Hackordnung auf die Stufe des Dienstmädchens herab. Es schien sie nicht zu stören, falls sie es denn überhaupt realisierte.
    Â»Wo ist Pieter?«, fragte Hero Dyk sie.
    Â»Weiß ich nicht«, sagte Hedi. »Simon hat mich hergebracht. Der Simon ist mein erstgeborener Sohn.«
    Â»Und wo ist Simon?«
    Alle zuckten mit den Schultern.
    Â»Das reicht mir jetzt«, sagte Lena und kramte ihr Telefon hervor. »Ich rufe meinen Mann an. Der weiß, was zu tun ist.«
    Die anderen sahen zu, wie sie wählte. Sie ließ es lange klingeln, aber es nahm niemand ab. Also steckte sie das Handy wieder ein.
    Manfred goss sich den Schnaps in den Hals und hielt Hedi seinen Becher zum Nachschenken hin. »Dem Pieter haben wir es mächtig gegeben«, sagte er.
    Â»Wegen Hannes?«, hakte Hero Dyk nach und sah Pretorius an.
    Der nickte. »Mit Knüppeln hat er es

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