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Piesberg in Flammen

Piesberg in Flammen

Titel: Piesberg in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich-Stefan Noelke
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einen Bericht, aber Hero Dyk hatte keine Zeit. »Feli ist verschwunden«, rief er. »Und es ist meine Schuld.«
    Â»Wo ist dein Fahrrad? Wieso kommst du mit dem Taxi?«
    Â»Das eBike ist völlig zerstört, Mutter. Freu dich, dass ich unverletzt bin. Nur den alten Mann hat es erwischt. Den, der heute Morgen noch bei uns war. Er hat sich selbst getötet, ich sollte dabei zusehen, das war sein Plan.«
    Er zog sich eine unversehrte Hose an und eine andere Lederjacke, ohne auf die Rufe seiner Mutter zu achten, dann machte er sich mit dem Auto wieder auf den Weg.
    Lena öffnete die Tür, kaum dass er geklingelt hatte. »Hast du sie gefunden?«
    Â»Lena«, beschwichtigte Hero Dyk sie, »ich hatte nicht einmal Zeit, sie zu suchen.«
    Â»Du wolltest auf sie aufpassen.« Lena war voll echter Empörung. Sie drehte ihm den Rücken zu, warf die Arme in einer hilflosen Geste in die Luft, ließ aber die Tür offen stehen, sodass er hinter ihr ins Haus kommen konnte. »Was ist nur mit euch Kerlen los?«
    Hero Dyk vermied es, darauf zu antworten. »Was ist denn passiert?«
    Â»Ich glaube, dass sie zu diesem Pieter gegangen ist. Die ganze Nacht war sie bei ihm. Und mein Mann ist nicht zu sprechen.«
    Â»Wenn es nur das wäre«, sagte Hero Dyk.
    Â»Was meinst du?«
    Â»Pieter hat die letzte Nacht im Gefängnis verbracht und er war dort sicher allein. Dein Mann hat ihn heute Morgen erst laufen lassen. Nun versucht er, denjenigen zu fassen, der gerade mich umbringen wollte.«
    Â»Was? Aber wieso denn? Was ist auf einmal los? Wo soll sie sonst sein, wenn nicht bei diesem Pieter?«
    Â»Du hast also keine Ahnung? Ich weiß zu wenig von ihr. Vielleicht geht es ja um etwas ganz anderes. Überleg doch bitte. Gibt es jemanden, der ihr nachstellt? Hattet ihr Streit? Fällt dir irgendein Grund für ihr Verschwinden ein?«
    Lena schüttelte den Kopf und begriff nur langsam, dass es um weit mehr ging, als sie befürchtet hatte. »Nein, nichts.« Dann brach sie in Tränen aus und lief von einer Ecke des Raumes zur anderen. »Hilf uns«, rief sie immer wieder. »Hero, hilf uns.«
    Â»Ja«, sagte er. »Es ist alles meine Schuld. Ich wollte ein Auge auf sie haben.«
    Â»Versprich mir, dass du sie finden wirst.«
    Â»Ich verspreche es dir, Lena. Ganz bestimmt finde ich sie.«
    Â»Dann lass uns suchen gehen.«
    Â»Ich muss erst nachdenken«, hielt er sie zurück. Er erzählte Lena von Trush-Orbeek, der von der Plattform gesprungen war.
    Â»Warum bringt so ein alter Mann sich um?«, fragte sie.
    Â»Vielleicht ein letzter Ausweg«, sagte Hero Dyk. »Eine letzte Freiheit. Sie wohnen in dieser Siedlung sehr dicht aufeinander.«
    Â»Oder es geht um Schuld«, sagte Lena und schöpfte neuen Mut. »Sicher geht es um Schuld. Jemand hat ihm Böses angetan, und Trush-Orbeek will, dass alle es wissen. Wenn man sich selbst tötet, ist das wie das Ende jeder Rücksicht.«
    Â»Du glaubst, es war eine Botschaft, dass er sich vor meinen Augen umgebracht hat? Ich sollte das verstehen?«
    Â»Ja. Ganz bestimmt war das so«, ereiferte sich Lena. »Du sagst doch selbst, dass der alte Mann einen Plan verfolgte. Du solltest wissen, was gemeint ist.«
    Â»Moment«, sagte er und holte sein Handy hervor. Er suchte einen Namen in seinem Adressbuch und wählte die Nummer.
    Â»Wen rufst du jetzt an?«, wollte Lena wissen.
    Er hob die Hand und gebot ihr zu schweigen. »Hallo? Frau Bents?« Hero Dyk schaltete auf Mithören.
    Â»Wer ist denn da?«
    Â»Ja, hier ist Hero Dyk, Frau Bents. Gott sei Dank ist Ihre Heißmangel noch offen.«
    Â»Aber Ihre Hemden sind noch nicht fertig.« Die Frau klang distanziert. »Was wollen Sie denn, Herr Dyk?«
    Â»Sie haben da heute Morgen etwas erwähnt. Dass Sie die Familie Kroll kennen. Jacqui und Simon. Kannten Sie auch den Nachbarn? Er hieß Trush-Orbeek. Herbert Trush-Orbeek. Sagt Ihnen das etwas? Seine Tochter Evelin nahm sich vor Jahren das Leben.«
    Marta Bents zierte sich. »Das ist lange her. Und ich rede nicht gerne über meine Kunden.«
    Â»Herr Trush-Orbeek hat sich heute ebenfalls das Leben genommen.«
    Â»Sag ihr, dass sie die Erste ist, die das erfährt«, raunte Lena ihm zu. Hero Dyk nickte.
    Â»Niemand außer Ihnen weiß bisher davon«, fügte er hinzu. »Er ist im Piesberg von einer Aussichtsplattform gesprungen. Ich

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