Pilates-Anatomie
Bewegungsapparat:
überentwickelte Rückenstrecker im Brust-/Lendenwirbelbereich
eingeschränkte Beweglichkeit der Brust-/Lendenwirbelsäule
erhöhte Aktivität der äußeren schrägen Bauchmuskeln und des geraden
Bauchmuskels
fehlende Fähigkeit zur Zwerchfellatmung
Voraussetzungen für ein ideales Atemmuster
1. Entspannung
Das Einnehmen der richtigen Körperhaltung bringt die Muskeln in die richtige Länge und Spannung, sodass sie während der Übung kontraktionsbereit sind.
2. Ideale Haltung
Das Einnehmen der richtigen Körperhaltung bringt die Muskeln in die richtige Länge und Spannung, sodass sie während der Übung kontraktionsbereit sind.
3. An die Übung angepasstes Atemmuster
Sowohl Ein- als auch Ausatmung müssen mit der korrekten Bewegungsabfolge fließen. Schlechte Abstimmung der Atem- mit den Bewegungsphasen führt zu abnormen
Atemmustern.
4. Muskuläre Balance
Dysbalancen in der Skelettmuskulatur, die den Atemzyklus beeinflussen, führen zu abnormen Atemmustern. Mögliche muskuläre Dysbalancen:
Rückenstrecker, Scalenus- und Trapezmuskeln sind übermäßig aktiv.
Serratus anterior und Bauchmuskeln sind dagegen unzureichend aktiv.
Kyphose (Brustkorb und Brustwirbelsäule blockiert)
Körperhaltung
Unter Haltung verstehen wir die Position, in der man beim Stehen, Sitzen oder Liegen den Körper gegen die Schwerkraft aufrecht hält. Gute Haltung erfordert, dass man
dem Körper beibringt, so zu stehen, zu gehen, zu sitzen und zu liegen, dass die Stützmuskeln und Bänder durch Bewegung oder Aufrichtung des Körpers so wenig wie möglich
belastet werden. Richtige Haltung bedeutet, dass Knochen und Gelenke korrekt ausgerichtet sind, sodass die Muskeln richtig eingesetzt werden. Dies verhindert, dass die Wirbelsäule in abnormen
Positionen fixiert wird.
Beurteilungsmethoden
Die Haltungsanalyse ist ein wichtiger Ausgangspunkt für die Planung eines umfassenden Pilates-Trainingsprogramms. Die Analyse kann zwei verschiedenen Ansätzen
folgen:
1. Statisch: zur Anzeige von muskulären Dysbalancen oder veränderten Muskellängen (lang/schwach, kurz/verspannt). Die statische Haltungsanalyse weist auf
mögliche Problemzonen hin und verändert so die Bewegungsqualität und die Fähigkeit, eine Übung auszuführen.
2. Dynamisch: Die dynamische Analyse untersucht Bewegungen bei bestimmten Aktivitäten, zeigt inkorrekte Bewegungsmuster an und gibt so Hinweise auf die auszuführende
Pilates-Übung.
Einflüsse auf die Haltung:
vererbte, also genetische Merkmale
gewohnheitsmäßige Positionen, die von beruflichen Tätigkeiten oder immer wiederkehrenden
Bewegungen herrühren oder von Haltungsänderungen, die sich aus der Natur der Tätigkeit ergeben
pathologische Einflüsse, also eine Erkrankung
traumatische Einflüsse, also eine Knochen- oder Gewebeschädigung
veränderte muskuläre Balance, also Veränderungen im Zusammenspiel von Muskeln oder
Muskelgruppen
Haltungstypen
Lordotische Haltung (Lordose)
Hier liegt eine Verstärkung der Lendenwirbelsäulenkrümmung vor. Einige Merkmale:
Becken nach vorne gekippt
Gerader Bauchmuskel und äußere schräge Bauchmuskeln sind lang/schwach.
Großer und mittlerer Gesäßmuskel (Gluteus maximus und medius) sind lang, schwach oder nicht
ausreichend aktiv.
Abb. 2.1: Lordotische Haltung – verstärkte Krümmung der Lendenwirbelsäule
Oberschenkelrückseite (hamstrings) leicht gedehnt, aber nicht unbedingt schwach (Kendall & McCreary,
1983)
Oberschenkelrückseite ist übermäßig aktiv und verspannt.
Hüften gebeugt
unterer Rücken und Hüftbeugemuskeln verkürzt und kräftig
Adduktoren verspannt aufgrund der Hüftbeugung
Empfehlungen zur Behebung einer lordotischen Haltung:
Bauchmuskeln (gerader Bauchmuskel und äußere schräge Bauchmuskeln) kräftigen und
verkürzen
Flexibilität der Rückenstrecker verbessern (Multifidus und Erector spinae)
Flexibilität der Hüftbeuger und Adduktoren verbessern
Flexibilität der Oberschenkelrückseite verbessern
Empfehlenswerte Übungen:
Bridge, Hamstring Stretch, Curl-up, Roll-up.
Flachrücken
Krümmung der Lendenwirbelsäule vermindert. Einige Merkmale:
Halsbeuger schwach (Kopf vorgeschoben)
Brustwirbelsäule (oberer Teil) nach vorne gekrümmt
Krümmung der Lendenwirbelsäule vermindert
Becken nach hinten gekippt
gerader Bauchmuskel verspannt oder verkürzt, oft kräftig
Oberschenkelrückseite verkürzt und
Weitere Kostenlose Bücher